Union spielt in der Relegation gegen Stuttgart
Aufstiegs-Entscheidung vertagt:
Der 1. FC Union Berlin kann die Niederlage des SC Paderborn in Dresden nicht nutzen und steht nach 34 Spieltagen auf dem 3. Platz der zweiten Bundesliga. Trotz zahlreicher guter Möglichkeiten wollte den Köpenickern der entscheidende Treffer nicht gelingen. Anthony Losilla sorgte mit dem ersten Abschluss der Hausherren für die Führung der Bochumer (24.), direkt nach der Pause erhöhte Silvere Ganvoula per Strafstoß auf 2:0 (49.). Grischa Prömel sorgte mit einem wuchtigen Schuss in den Winkel für den Anschluss (83.), nur wenige Zeigerumdrehungen später besorgte Joshua Mees den Ausgleich (86.). Trotz fünfminütiger Nachspielzeit wollte der Ball kein drittes Mal im Kasten des gut agierenden Bochum-Schlussmanns Riemann einschlagen.
VfL Bochum:
Riemann – Pantovic (67. Tesche), Bella Kotchap, Fabian, Danilo (69. Kokovas) – Losilla, Eisfeld – Sam, Ganvoula, Weilandt (90.+4. Baack) - Hinterseer
1. FC Union Berlin:
Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner (74. Abdullahi), Reichel – Prömel, Schmiedebach (60. Gogia), Zulj, Kroos (51. Mees) – Polter, Andersson
Schiedsrichter: Harm Osmers, Thomas Gorniak, Norbert Grudzinski, Florian Heft
Zuschauer: 24 500
Tore: 1:0 Losilla (24.), 2:0 Ganvoula (49. FE), 2:1 Prömel (83.), 2:2 Mees (86.)
Begleitet von deutlich mehr als den offiziell erwarteten 5000 Gästefans startete der 1. FC Union Berlin gut ins Auswärtsspiel beim VfL Bochum. Die Hausherren, für die es am letzten Spieltag der zweiten Bundesliga lediglich um die finale Tabellenplatzierung ging, zeigten sich von Beginn an hellwach und demonstrierten, dass sie den Eisernen die drei Punkte nicht einfach schenken würden. Bei schwierigen Bedingungen - während der ersten 45 Minuten regnete es in Strömen - kontrollierte Union zwar das Tempo, verpasste es jedoch entscheidende Torchancen zu kreieren. Bochum zeigte sich in den Zweikämpfen bissig, blieb in der Offensive aber unauffällig. Bis zur 24. Spielminute. Torjäger Hinterseer bediente Anthony Losilla im Strafraum, der Mittelfeldspieler zeigte sich eiskalt und verwandelte trocken zur 1:0-Führung (24.). Die Köpenicker zeigten sich vom Gegentreffer etwas angeknockt, trotzdem spielte das Team von Urs Fischer weiter nach vorn, der entscheidende Pass wollte sein Ziel jedoch nicht finden. Bis zur Pause drückte Union den Gegner weiter in die Defensive. Sebastian Andersson setzte einen Kopfball nach Freistoß von Christopher Trimmel knapp über die Latte (42.). Kurz vor dem Seitenwechsel rauschte Sebastian Polter nur Hauchdünn an einer scharfen Hereingabe von Ken Reichel vorbei.
Beide Teams kamen ohne personelle Wechsel aus der Kabine, obwohl sich die Eisernen viel vorgenommen hatten erwischte der VfL den besseren Start. Lukas Hinterseer ging nach einem Foul von Grischa Prömel im Strafraum zu Boden, Schiedsrichter Harm Osmers zeigte sofort auf den Punkt. Silvère Ganvoula übernahm die Verantwortung bei den Hausherren, Rafal Gikiewicz ahnte zwar die Ecke, konnte den zweiten Gegentreffer jedoch nicht verhindern (49.). Urs Fischer reagierte personell, für Felix Kroos kam Joshua Mees in die Partie. Trotz des Rückstands blieb Union aktiv und erspielte sich Chance um Chance. Durch die verstärkte Offensive boten sich den Hausherren immer wieder Platz für schnelle Gegenschläge, Milos Pantovic setzte einen Abschluss nach schnellem Konter über das Tor von Rafal Gikiewicz (58.). Immer wieder zeichnete sich bei den Bochumern Schlussmann Manuel Riemann aus, eine Hereingabe von Reichel entschärfte der Keeper in letzter Sekunde (62.). Akaki Gogia verfehlte den Kasten des VfL mit einem Schuss deutlich (63.), auch Prömel und Reichel versuchten es verglich aus der Distanz. 18 Minuten vor dem Ende zeigte Harm Osmers Torschütze Ganvoula die Gelb-Rote Karte, der Offensivakteur hatte zuvor Trimmel mit dem Ellbogen im Gesicht getroffen. In personeller Überzahl warfen die Köpenicker in der Schlussphase nochmal alles nach vorne und erzielten durch einen wuchtigen Schuss von Grischa Prömel den verdienten 1:2-Anschlusstreffer (83.). Drei Minuten später hatten die mehr als 6000 Unioner im Stadion erneut Grund zu jubeln. Joshua Mees versenkte eine verlängerte Trimmel-Ecke im Kasten von Riemann (86). In der Schlussphase rollte eine Angriffswelle nach der anderen in Richtung des Kastens der Bochumer, der entscheidende Treffer zum Aufstieg wollte jedoch einfach nicht fallen. In der letzten Aktion der Partie feuerte der eingewechselte Suleiman Abdullahi einen wuchtigen Schuss aus kurzer Distanz ab, wieder parierte jedoch Riemann (90.+5.).
„Es ist sehr schwierig die richtigen Worte zu finden. Im Moment herrscht bei mir eine große Leere. So wie das Spiel verlaufen ist, wäre heute mehr drin gewesen. Ich glaube wir haben es dem Gegner bis zum 2:0 sehr einfach gemacht, zumindest bei den Toren. Leider ist Fußball kein Wunschkonzert. Die Mannschaft hat sich toll zurück ins Spiel gekämpft, wir waren dem 3:2 sehr nahe. Am Schluss hat es leider nicht gereicht. Jetzt liegt aber eine neue, große Herausforderung vor uns – und die werden wir natürlich annehmen“, so Urs Fischer nach der Partie.
In der Relegation zur Bundesliga tritt der 1. FC Union Berlin bereits am kommenden Donnerstag, dem 23.05.2019 auswärts beim VfB Stuttgart an. Der Anpfiff in der Mercedes-Benz Arena erfolgt um 20:30 Uhr. Ticketinformationen zu dem Hinspiel gibt es hier, zu dem Rückspiel hier.