Union siegt in Köln 1:0
Auswärtssieg:
Der 1. FC Union Berlin gewinnt am 6. Spieltag der Bundesliga-Saison 2022/23 mit 1:0 in Köln. Den Treffer des Tages erzielt der Kölner Timo Hübers per Eigentor in der vierten Spielminute. Möglichkeiten zu einer höheren Führung vergeben im Anschluss Jordan Siebatcheu per verschossenem Elfmeter und Sheraldo Becker mit einem Tor aus Abseitsposition. Dem hohen Tempo und vielen Chancen müssen beide Teams in der 2. Halbzeit Tribut zollen, sodass die Partie nach dem Seitenwechsel zwar langsamer, aber nicht minder intensiv ist. Am Ende bleibt die Schlussoffensive der Gastgeber erfolglos.
1. FC Union Berlin: Grill – Trimmel, Jaeckel, Knoche, Leite, Ryerson – Schäfer (89. Seguin), Khedira, Haberer (63. Pantovic) – Becker (75. Michel), Siebatcheu (75. Behrens)
1. FC Köln: Schwäbe – Schmitz (62. Schindler), Kilian, Hübers, Pedersen (62. Ljubicic) – Martel, Skhiri – Maina (85. Adamyan), Hector, Kainz (75. Thielmann) – Dietz (46. Tigges)
Personal: Nach der heimischen Europa League-Premiere am vergangenen Donnerstag stellte Urs Fischer seine Startelf gegen den 1. FC Köln erneut um. Im Tor ersetzte Lennart Grill den angeschlagenen Frederik Rönnow, davor spielte der genesene Diogo Leite für den verletzten Danilho Doekhi. Neben Leite rotierte auch Julian Ryerson wieder in die Anfangsformation, Niko Gießelmann nahm dafür auf der Bank Platz. Im Mittelfeld startete András Schäfer für Genki Haraguchi. Auch Jordan Siebatcheu kam zurück und startete neben Sheraldo Becker im Angriff. Erstmals seit seiner Krebsdiagnose stand auch Timo Baumgartl wieder im Kader der Eisernen.
Zuschauer: 49.500
Tore: 0:1 Hübers ET (4.)
Highlight-Festival in Halbzeit Eins – Hübers Eigentor bringt Union in Front
Die Begegnung im Rheinenergie-Stadion begann mit einem echten Paukenschlag. Nach nicht einmal drei Minuten konnte sich Jordan Siebatcheu gegen die Kölner Defensive behaupten und den Ball am linken Strafraumeck auf seinen Sturmkollegen Sheraldo Becker ablegen. Dieser wollte das Spielgerät eigentlich in die Mitte geben, sein Pass aber wurde von Timo Hübers so abgelenkt, dass er am überraschten Keeper Marvin Schwäbe vorbei ins Tor ging.
Nach acht Minuten folgte bereits der nächste Aufreger: Einen Kopfball von Robin Knoche hatte Luca Kilian im Strafraum an den Arm bekommen. Schiedsrichter Benjamin Cortus überlegte kurz mit Hilfe des Videoassistenten und entschied danach auf Elfmeter. Siebatcheu nahm sich der Chance auf das 2:0 an, vergab aber, da Schwäbe im Tor die Richtung ahnte und den Schuss letztlich festhalten konnte. Kaum 240 Sekunden später der nächste Jubel auf Seiten der Unioner. Erst flankte Becker von links in den Strafraum, Christopher Trimmel nahm den Ball volley und passte somit zurück zu Becker. Dieser schoss dann ebenso direkt aus sehr spitzem Winkel aufs Tor und traf. Allerdings ergab die Überprüfung durch den VAR, dass Becker bei der Ballabgabe von Trimmel im Abseits stand. Somit blieb es beim 1:0 aus Unioner Sicht. Die Eisernen waren es aber weiterhin, die den Spielstand schnell ändern wollten. Nach dem annulierten Treffer folgte der nächste Versuch wieder durch Becker: nach einem Pass von Rani Khedira in den Kölner Sechzehner schnappte er sich den Ball und zwang Torwart Schwäbe zu einer weiteren Parade. 21 Minuten waren da absolviert. Wie im bisherigen Spielverlauf hatte die Kölner Defensive auch danach nicht viel Zeit um sich zu erholen und zu ordnen. Union-Kapitän Christopher Trimmel setzte sich auf der rechten Außenbahn durch und flankte den Ball in den Strafraum der Gastgeber Richtung Siebatcheu. Der kam zwar vor seinem Gegenspieler an den Ball, setzte seinen Abschluss aber knapp neben das Tor. Im Gegenzug musste in Spielminute 29 auch die Abwehr der Eisernen einen ersten Gefahrenmoment überstehen. Linton Maina hatte sich mit Ball auf der rechten Bahn durchgedribbelt und zwang Torwart Lennart Grill aus spitzem Winkel zu einer Parade. In der Folge und nach ereignisreichen ersten 30 Minuten beruhigte sich die Partie ein wenig, Strafraumszenen nahmen in ihrer Häufigkeit ein wenig ab. Vorbei war diese Phase in Minute 41, als ein Eckball von Florian Kainz im Fünfmeterraum Kristian Pedersen fand, der seinen Kopfball aber neben das Tor setzte. Auch die nächste Ecke von Kainz, Sekunden vor der Halbzeit, brachte Gefahr. Nach Jonas Hectors Verlängerung kam Eric Martel am langen Pfosten zum Abschluss, allerdings nicht kontrolliert, sodass Lennart Grill den Ball letztlich sicher halten konnte. Mit der 1:0-Führung für Union ging es nach dem Pausenpfiff in die Kabinen.
Köln rennt an – Union hält die Null
Halbzeit Zwei begann so, wie die erste endete. Die Mannschaft von Steffen Baumgart zeigte sich gefährlich und wollte den schnellen Ausgleich erzielen. Maina wurde mit einem langen Ball Richtung Lennart Grill geschickt und setzte sich im Sprint gegen Diogo Leite durch. Seinen Meister fand er aber in Grill, der den Abschluss mit einem starken Reflex zum Eckball abwehrte. Keine Abwehrchance gehabt hätte Kölns Keeper Schwäbe in Minute 57, nachdem Trimmel und Becker die gesamte Kölner Mannschaft mit einer Freistoßvariante überraschten. Trimmels Abschluss vom linken Strafraumeck landete letztlich im langen Eck am Querbalken. Knapp über den Querbalken zielte nach 75 Minuten der eingewechselte Milos Pantovic, nachdem Jordan Siebatcheu einen hohen Ball zuvor festmachen und ablegen konnte. Die Kölner Gastgeber mussten im Anschluss an eine Gelb-Rote Karte für Luca Kilian in Minute 81 die letzten Spielminuten in Unterzahl absolvieren. Kilian hatte András Schäfer beim Versuch, einen aussichtsreichen Konter zu unterbinden, regelwidrig zu Fall gebracht. Köln ließ nicht nach, doch lange Bälle der Gastgeber wussten die Eisernen aufzunehmen und somit sämtliche Gefahr zu bereinigen. Das Spiel endete schließlich nach 90 regulären und vier Nachspielminuten mit 1:0 für Union.
Stimmen nach dem Spiel
“Für mich war es heute sehr spontan, aber ich bin jetzt natürlich umso mehr richtig glücklich. Die Jungs vor mir haben heute auch super verteidigt, daher musste ich gar nicht so oft eingreifen. Aber auch vorne waren wir besonders am Anfang richtig stark und müssen eigentlich mehr als nur ein Tor machen”, freute sich Debütant Lennart Grill im Union-Tor nach dem Abpfiff.
“Ich denke schon, dass der Sieg verdient ist. Insbesondere die erste Hälfte von uns war sehr gut, wir haben es mit dem Ball gut gemacht und uns auch aus Drucksituationen befreien können. Nach der Pause haben wir zehn Minuten gebraucht, aber dann waren wir wieder stabil. Alle haben heute einen super Job gemacht”, zeigte sich Union-Trainer Urs Fischer nach dem Spiel zufrieden.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach Trainings- und Regenerationseinheiten am Montag und Dienstag reist die Mannschaft am Mittwoch nach Braga, um dort am Donnerstag, dem 15.09.2022 ihr erstes Auswärtsspiel der diesjährigen Europa League-Gruppenphase zu bestreiten.