Union schlägt Schalke mit 6:1
Historischer Auswärtssieg:
Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein Auswärtsspiel auf Schalke am 4. Spieltag der laufenden Bundesliga-Saison mit 6:1. Die frühe Führung durch Morten Thorsby gleichen die Gastgeber durch einen Handelfmeter aus. Im Anschluss bringt Sheraldo Becker die Eisernen per abgefälschtem Schuss wieder in Führung, Janik Haberer erhöht noch vor der Halbzeit auf 3:1. Nach Wiederanpfiff folgen das 4:1 erneut durch Becker und zwei Treffer von Sven Michel zum 5:1 und 6:1. Dieser Sieg ist gleichbedeutend mit dem höchsten Bundesliga-Sieg des 1. FC Union Berlin und erweitert auch die Serie der ungeschlagenen Spiele der Eisernen.
FC Schalke 04: Schwolow - Brunner, Thiaw, Yoshida, Ouwejan – Kral (60. Latza), Krauß (60. Flick) - Bülter, Drexler (60. Larsson), Zalazar (71. Mollet) – Terodde (71. Polter)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Ryerson, Doekhi (84. Jaeckel), Knoche, Leite, Gießelmann – Thorsby (74. Pantovic), Khedira, Haberer (84. Öztunali) – Becker (71. Michel), Siebatcheu (71. Behrens)
Personal: Für das Auswärtsspiel beim Aufsteiger FC Schalke 04 nahm das Trainerteam des 1. FC Union Berlin auf drei Positionen Änderungen vor: Für Paul Jaeckel und Andras Schäfer feierten Danilho Doekhi und Morten Thorsby ihr Startelfdebüt in der Bundesliga. Zudem rückte Niko Gießelmann für Christopher Trimmel zurück ins Startelfgebot.
Zuschauer: 62.271
Tore: 0:1 Thorsby (6.), 1:1 Bülter (HE 31.), 1:2 Becker (36.), 1:3 Haberer (45. +3), 1:4 Becker (46.), 1:5 Michel (87.), 1:6 Michel (90.)
Premierentore bei Union – Morten, Becker und Haberer treffen
Auf den ersten Torabschluss der Partie mussten die Zuschauer der VELTINS-Arena nicht lange warten. In der fünften Spielminute setzte Sheraldo Becker den ersten Warnschuss ab, den S04-Torhüter Alexander Schwolow zur Ecke klären konnte. Union führte eine kurze Eckenvariante über Niko Gießelmann und Sheraldo Becker auf Danilho Doekhi aus, der am langen Pfosten wartete und Morten Thorsby per Kopf bediente. Thorsby setzte sich ebenfalls per Kopf gegen Ex-Unioner Simon Terrode im Fünfmeter-Raum durch und erzielte in seinem Startelfdebüt direkt den ersten Treffer (6.). Schalke schaffte es schnell, den frühen Rückschlag wegzustecken und ging in den Gegenangriff über. Zunächst war es Terrode der FCU-Keeper Frederik Rönnow zur ersten Parade forderte (8.). Auch den nachfolgenden Abschluss von Malick Thiaw nach der Ecke konnte Rönnow sichern. Die Knappen machten immer mehr Druck und suchten immer wieder den langen Ball hinter die letzte Kette. Gefährlich wurden es zumeist jedoch nach Standardsituationen der Schalker, doch auch hier behielt Union die nötige Kompaktheit. Bis zur 30. Minute, in der Schiedsrichter Robert Hartmann nach Handspiel auf den Punkt zeigte und auf Strafstoß für die Hausherren entschied. Ex-Unioner Marius Bülter legte sich die Kugel zurecht und verwandelte aus Sicht des Schützen unten links zum Ausgleich (31.). Doch auch Union konnte sich von dem Schock schnell erholen und nur fünf Zeigerumdrehungen später, nach einem abgefälschten Schuss von Becker, den erneuten Führungstreffer erzielen. Kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit waren es die Eisernen, die erneut nach einem Standard gefährlich wurden: Der Ball schien vorerst geklärt, doch Janik Haberer stand in perfekter Schussposition und setzte einen saftigen Schuss aus knapp 25 Metern ab. Schwolow, der den Ball erst spät sah, war chancenlos und so ging es mit dem 3:1 für den 1. FC Union Berlin in die Halbzeitpause (45.+3).
Tore, Tore, Tore – Union beginnt und beendet Halbzeit Zwei mit Treffern
Das Spiel war gerade erst wieder angepfiffen, da gab es erneut Grund zum Jubel: Zuerst hatte Jordan Siebtacheu gegen zwei Schalker Verteidiger das Nachsehen, doch Sheraldo Becker lauerte im Rücken und kam vollkommen frei zum Abschluss. Der platzierte Schuss fand seinen Weg an S04-Schlussmann Schwolow vorbei ins Tor (46.). Schalke schaffte es nach dem frühen Gegentreffer, die Partie zu beruhigen und versuchte zurück zum eigenen Spiel zu finden. Erneut suchten sie mit langen Bällen die Offensive, fanden aber auch nach 60 Minuten keinen Weg an der Defensive der Unioner vorbei. S04-Trainer Frank Kramer reagierte erstmals: Mit drei frischen Kräften veränderte er außerdem die Formation und stellte auf Viererkette um. Mit der Systemumstellung bot sich auch mehr Platz für die Unioner: In der 70. Minute war es erneut Thorsby, der mit einem gekonnten Abschluss nur noch vom Querbalken aufgehalten wurde. Auch Urs Fischer nahm nun Veränderungen vor und tauschte in der Offensive. Für Sheraldo Becker und Jordan Siebatcheu betraten Sven Michel und Kevin Behrens den Rasen (71.). In der Schlussphase, in der auch Morten Thorsby durch Milos Pantovic ersetzt wurde hätte Diogo Leite fast noch einmal Spannung in die Partie gebracht, Sein Klärungsversuch im eigenen Strafraum landete am Außenpfosten, brachte den Gastgebern jedoch nur einen Eckball ein. Keine Zweifel am Auswärtssieg ließ wenig später der eingewechselte Sven Michel: Einen hohen Ball unterschätze die Defensive der Gastgeber. Michel schnappte sich die Kugel und behielt im Eins-gegen-Eins gegen Schwolow die Nerven (87.). Nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff war es erneut Michel, der am linken Eck des Schalker Strafraums zu viel Platz hatte und den Ball nach Vorlage von Kevin Behrens unhaltbar und spektakulär im Tor unterbringen konnte. Einen erneuten Wiederanpfiff gab es nicht und so beendete der Unparteiische Robert Hartmann die Begegnung nach 90 Minuten mit dem Stand von 6:1 für Union.
Stimmen nach dem Spiel
“Zur Halbzeit haben wir vielleicht ein bisschen Glück mit dem Spielstand, aber das 4:1 direkt nach der Pause kam uns sehr zu Gute. Danach haben wir es super runter gespielt, trotzdem war es harte Arbeit. Jetzt freuen wir uns über das Ergebnis und dann geht die Vorbereitung auf das nächste Spiel los”, so Abwehrchef Robin Knoche nach der Partie.
“6:1 klingt immer gut, aber wichtig ist für uns jetzt, das Ergebnis richtig einzuordnen. Wir hatten auch Phasen mit dem Ball, da waren wir nicht gut und da müssen wir besser werden. Offensiv hatten wir fünf Chancen und machen daraus sechs Tore, defensiv waren wir nicht immer da, das müssen wir aufarbeiten”, ordnete Torschütze Janik Haberer das Ergebnis im Anschluss ein.
Unions Cheftrainer Urs Fischer zeigte sich im Anschluss an die Partie zufrieden: “Es wird eine Herausforderung für uns, dieses Spiel richtig einzuordnen. Der Pausenstand war in meinen Augen glücklich, aber das 4:1 nach der Pause hat uns sehr geholfen. Es freut mich auch sehr, dass die Änderungen in der Startelf funktioniert haben, das zeigt wie gut die Mannschaft drauf ist. Trotzdem müssen wir immer weiter an uns arbeiten.”
Ausblick auf die kommende Woche
Für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin geht es nach der Partie direkt wieder zurück nach Berlin-Köpenick, wo nach der morgigen Regenerationseinheit ein freier Wochenstart ansteht. Ab Dienstag, dem 30.08.2022 bereitet sich das Team auf das Heimspiel gegen den FC Bayern München vor. Der Anpfiff gegen den deutschen Rekordmeister im Stadion An der Alten Försterei erfolgt am Sonnabend, dem 3. September um 15:30 Uhr.