Union schlägt Leipzig mit 2:1
Sieg im Spitzenspiel:
Der 1. FC Union Berlin schlägt RB Leipzig im Top-Spiel des 20. Bundesliga-Spieltags mit 2:1. Die Führung der Gastgeber durch Benjamin Henrichs’ Fernschuss aus 25 Metern (24.) kontert Janik Haberer nach der Pause per Volley nach einem Eckball (61.). Den Siegtreffer erzielt Robin Knoche per Elfmeter in Minute 72. Der vermeintliche Ausgleichstreffer der Sachsen wird nach VAR-Eingriff aufgrund einer Abseitsstellung annulliert und so bleiben die Eisernen mit nun 42 Punkten auf Tabellenplatz zwei.
RasenBallsport Leipzig: Blaswich – Klostermann, Simakan (74. Poulsen), Gvardiol – Henrichs, Laimer (62. Haidara), Schlager, Halstenberg (88. Raum) – Szoboszlai, Silva (74. Forsberg), Werner
1. FC Union Berlin: Rönnow- Juranovic, Doekhi, Knoche, Leite, Gießelmann (80. Roussillon) – Laidouni (86. Thorsby), Khedira, Haberer (80. Seguin) – Becker (62. Michel), Behrens (62. Siebatcheu)
Personal: Verglichen mit der Partie gegen den 1. FSV Mainz 05 vor Wochenfrist änderte Unions Chef-Trainer Urs Fischer seine Startelf auf drei Positionen. Auf den defensiven Außen begannen Josip Juranovic und Niko Gießelmann für Kapitän Christopher Trimmel und Jérôme Roussillon. Im Mittelfeld gab zudem Aïssa Laïdouni sein Debüt in der Anfangsformation, Paul Seguin rutschte für ihn auf die Bank.
Zuschauer: 47.069
Tore: 1:0 Henrichs (24.), 1:1 Haberer (61.), 1:2 Knoche (72.)
Henrichs Volltreffer – Union noch ohne Möglichkeiten
Beide Teams begannen eher abwartend und suchten geduldig nach Schwachstellen des Gegners. Nach zehn gespielten Minuten konnte noch kein Torabschluss verzeichnet werden. Dominik Szoboszlais zwei Versuche aus Distanz blockte die Eiserne Defensive durch ihre Kompaktheit. Mit zunehmender Spieldauer aber übernahmen die Gastgeber die Kontrolle über das Geschehen und schnürten die Unioner an deren Strafraum ein. Ein weit verbreitetes Mittel in der ersten Phase des Spiels war der lange, hohe Ball. Insbesondere Union-Schlussmann Frederik Rönnow wurde durch hohes Anlaufen der Leipziger häufiger zu diesem Mittel gezwungen. Bei eigenem Ballbesitz wählten die Sachsen den langen Schlag oft als letztes Mittel, da sich am Boden gegen die Union-Abwehr keine Lücken ergaben. In Minute 24 fand der erste Torschuss der Partie direkt sein Ziel und brachte die Gastgeber in Führung. Benjamin Henrichs nutzte den sich bietenden Platz links vor dem Strafraum der Eisernen und visierte aus 25 Metern das Tor an. Mit viel Wucht und Präzision schlug der Ball oben links im Knick ein und ließ Rönnow keine Abwehrchance. Eine knappe Viertelstunde später, genauer gesagt in Spielminute 38, verbuchte die Elf von Urs Fischer ihre erste Chance: Startelf-Debütant Aïssa Laïdouni eroberte zentral im Mittelfeld den Ball und steckte durch auf den links gestarteten Sheraldo Becker hinter die Leipziger Abwehrkette. Dessen direkter Versuch strich knapp am langen Pfosten vorbei und ging ins Toraus. Eine, abgesehen vom Treffer in Minute 24, ereignisarme Halbzeit endete wenig später nach zweiminütiger Nachspielzeit beim Stand von 0:1 aus Union-Sicht.
Haberers Traumtor – Knoche eiskalt vom Punkt
Nach dem Seitenwechsel kamen die Eisernen mit Schwung und Vorwärtsdrang in die zweiten 45 Minuten. Keine 120 Sekunden nach Wiederanpfiff trieb Kevin Behrens den Ball aus dem Mittelfeld bis an die gegnerische Strafraumkante und probierte es von dort mit einem Flachschuss, noch abgefälscht landete der Versuch am Ende in den Armen von Leipzigs Torwart Jonas Blaswich. Das nächste Mal eingreifen musste Blaswich bei einem Freistoß der Unioner. Josip Juranovic zog einen ruhenden Ball von der rechten Strafraumseite direkt auf den Kasten, sodass der Leipziger nur zum Eckball abwehren konnte. Jener Eckball rutschte wenige Sekunden später bis zu Janik Haberer durch, der völlig freistehend am Sechzehner-Rand Maß nahm und die Kugel volley unhaltbar links oben im Netz versenkte. Ein Traumtor zum Ausgleich. Zehn Minuten später entschied Schiedsrichter Daniel Schlager auf Elfmeter für Union: Beim Klärungsversuch, hatte Leipzigs Simakan den Ball mit dem Oberarm berührt. Robin Knoche nahm sich der Sache an und verwandelte entschlossen in die Mitte (72.). In der Folge erhöhten die Sachsen deutlich den Druck und kamen in Minute 79 zum vermeintlichen Ausgleich. Eine Henrichs-Flanke hatte Halstenberg von der Grundlinie zurück in die Mitte geköpft, der eingewechselte Poulsen war zur Stelle und spitzelte den Ball über die Linie. Eine Überprüfung nach VAR-Eingriff ergab aber eine vorangegangene Abseitsstellung Timo Werners und einen unkontrollierten Klärungsversuch von Laïdouni. Somit blieb es beim 2:1 für Union. Weiterhin in Rückstand versuchten die Leipziger alles, um in den Strafraum der Eisernen zu gelangen - ohne Erfolg. Die Abwehrreihe um Robin Knoche blockte sämtliche Versuche ab und brachte das Ergebnis auch über angezeigten sechs Nachspielminuten. Somit endete die Partie mit 2:1 für die Eisernen.
Stimmen nach dem Spiel
Torschütze Janik Haberer nach dem Spiel: „Wir haben heute ein Tor mehr geschossen, deshalb gehen wir als Sieger vom Platz. Die Moral der Mannschaft hat einfach wieder gestimmt. Wir lassen nicht nach und wollten uns in der zweiten Halbzeit belohnen. Am Ende denke ich, dass der Sieg nicht unverdient ist.“
„Wir haben unser Spiel nie verlassen und immer daran geglaubt, dass wir unsere Chancen bekommen werden. Natürlich hatten wir im zweiten Durchgang auch ein wenig Glück, aber das gehört dazu und dann dreht man auch so ein Spiel“, so Robin Knoche, Schütze zum 2:1 im Anschluss.
Auch Urs Fischer zeigte sich beeindruckt von seinem Team: „Was die Mannschaft heute wieder für eine Moral und Mentalität gezeigt hat, verdient großen Respekt. Leipzig geht mit der ersten Chance in Führung, aber wir hatten unseren klaren Plan für Hälfte Zwei. Dass die Mannschaft das Spiel am Ende noch drehen konnte, spricht für die Solidarität und das Unermüdliche.“
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach dem Spiel geht es für die Mannschaft des 1. FC Union Berlin direkt zurück nach Berlin, wo nur wenige Tage Zeit bleiben, um sich auf die Partie gegen Ajax Amsterdam vorzubereiten. Das Hinspiel der Play-offs zur K.o.-Runde der Europa League findet am Donnerstag, dem 16.02.2023, in der Johan Cruijff Arena zu Amsterdam statt.