Union schlägt Hertha mit 3:2
Derbysieg im Achtelfinale:
Der 1. FC Union Berlin zieht mit einem Sieg gegen Hertha BSC ins Viertelfinale des DFB-Pokals ein. Die Köpenicker setzten sich am heutigen Abend im Berliner Olympiastadion mit 3:2 gegen den Stadtrivalen durch. Voglsammer brachte die Eisernen früh in Führung, ein Eigentor von Stark kurz nach der Pause und ein Treffer von Abwehrspieler Robin Knoche in der zweiten Halbzeit ließen Union trotz zweier Gegentreffer über den Einzug in die nächste Runde jubeln.
Hertha BSC: Schwolow – Klünter (46. Pekarik), Stark (58. Gechter), Boyata, Mittelstädt - Tousart, Ascacibar (74. Boateng) – Richter (46. Mailida), Darida, Serdar - Belfodil
1. FC Union Berlin: Luthe – Ryerson (71. Trimmel), Baumgartl, Knoche, Heintz (89. Jaeckel), Oczipka – Öztunali (64. Haraguchi), Khedira, Prömel – Voglsammer (64. Behrens), Kruse (71. Becker)
Personal: Im Vergleich zum Bundesligaspiel am vergangenen Sonnabend wechselte Union-Trainer Urs Fischer nur auf einer Position: Für Kapitän Christopher Trimmel rückte Julian Ryerson in die Startformation der Eisernen.
Tore: 0:1 Voglsammer (11.), 0:2 Stark (ET 49.), 1:2 Khedira (ET 54.), 1:3 Knoche (55.), 2:3 Serdar (90.+5)
Spektakuläre Union-Führung und ein vielbeschäftigter VAR
Der Jubel seitens der Unioner war bereits nach 11 Minuten groß, als Max Kruse mit einer etwas zu weit geratenen Flanke Andreas Voglsammer in Szene setzte, der den Ball akrobatisch über Schwolow hinweg im Hertha-Tor unterbrachte. Nach kurzer Überprüfung des VAR stand fest: 1:0 für die Mannschaft von Union-Trainer Urs Fischer. Hertha tat sich nach dem Gegentreffer sichtlich schwer, bot den Unionern aber nur wenig Raum, um in Abschlussposition zu kommen. In den Folgeminuten kamen die Charlottenburger immer besser in die Partie und versuchten, einen Weg durch die kompakten Reihen der Köpenicker zu finden. Das erste Mal gefährlich wurden die Herthaner in der 29. Minute, als Tousart den Ball auf Klünter rauslegte, der über rechts in den Strafraum zog, wo der Abschluss allerdings von Robin Knoche geblockt werden konnte. Die Hausherren drückten weiter und erspielten sich wenige Sekunden später die nächste Möglichkeit, doch auch hier hielten die Eisernen kompakt dagegen und ließen keinen Torabschluss zu. Auf der Gegenseite entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin auf Elfmeter nach Handspiel von Mittelstädt. Dem Handspiel ging allerdings eine Abseitsposition voraus, sodass der VAR sich erneut einschaltete und den Strafstoß zurücknahm (34.). Hertha erspielte sich anschließend in kurzer Folge zwei gefährliche Situationen, die jedoch ungenutzt blieben. Dann war wieder Union dran. Ein stark gespielter Konter über Bastian Oczipka und Max Kruse landete schließlich bei Grischa Prömel, der seinen Abschluss aber nicht genau genug platzieren konnte. Den nächsten Aufreger brachte dann die zweiminütige Nachspielzeit. Hertha setzte sich über das linke Halbfeld durch und Serdar drückte den Ball aus Nahdistanz über die Linie. Doch der Jubel der Gastgeber währte nur kurz: Die prompte Abseitsentscheidung hielt auch der VAR-Überprüfung stand (40. +1).
Gastgeber mit mehr Ballbesitz, Union mit mehr Treffern
Nach dem Seitenwechsel erkämpften sich beide Teams sehenswerte Torraumszenen. Während die Hausherren die flache Hereingabe von Oczipka kurz vor dem Tor klären konnten, setzten die Herthaner auf der Gegenseite den Torabschluss aus kurzer Distanz über den Kasten von Andreas Luthe. Wenige Sekunden später zappelte das Netz dann aber doch: Dominique Heintz bediente Max Kruse mit einer gezielten Flanke, der per Kopfball auf Levin Öztunali weiterleitete. Der spielte die Kugel flach in den 5-Meterraum, wo Niklas Stark vor Voglsammer an den Ball kam und die Kugel über die Linie drückte (49.). Doch die Hertha erholte sich schnell vom Gegentreffer und erzielt durch Mithilfe von Unions Khedira den Anschlusstreffer (54.). Doch auch die Gäste bewiesen Mentalität und ließen sich den Rückschlag nicht anmerken: Mit dem nächsten Angriff bauten die Köpenicker die Führung durch Robin Knoche aus (55.). Die Partie entwickelte sich zu einem offenen Schlagabtausch, bei dem beide Abwehrreihen immer wieder auf die Probe gestellt wurden. Hertha übernahm nun die Kontrolle über das Spiel, blieb in den Angriffen jedoch erfolglos. Union gelang es zwar, immer wieder gute Gelegenheiten herauszuspielen, die letzte Konsequenz fehlte am Ende jedoch auch dort. In der 77. Spielminute ging ein leichtes Raunen durch das Olympiastadion, als Tousart es mit einem Distanzschuss auf halbrechter Position versuchte, den Kasten von Union Schlussmann Luthe allerdings um wenige Meter verfehlte. Auch in den Schlussminuten verteidigte Union aufopferungsvoll, ließ die Hausherren nur mit dem Schlusspfiff noch einmal kurz aufkommen, als Serdar nach einer Ecke im Gewühl angeschossen wurde und der Ball so über die Linie bugsierte. Nur Sekunden später beendete Schiedsrichter Aytekin die Partie unter dem frenetischen Jubel der mitgereisten Unioner.
Stimmen nach dem Spiel
Grischa Prömel, der am heutigen Abend die Kapitänsbinde trug, ist nach dem Viertelfinaleinzug zufrieden. "Nach dem 2:0 haben wir leider zu schnell das Gegentor bekommen. Danach haben wir aber einfach weitergespielt und am Ende verdient gewonnen. Wir sind eine Runde weiter und das ist die Hauptsache."
Auch Torschütze Andreas Voglsammer zeigte sich nach dem Spiel glücklich. "Natürlich hat der Sieg heute einen extrem hohen emotionalen Wert. Das Ziel war aber Weiterkommen, da wäre uns egal gewesen, gegen wen wir spielen. Wir wollten unbedingt, das hat man auch gesehen. Deswegen ist es umso schöner, dass es auch noch ein Derby war."
Union-Trainer Urs Fischer freut sich über den Auswärtserfolg: “Wir haben uns für die nächste Runde qualifiziert und das nicht unverdient. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt, die wir bis auf einige Aktionen gut kontrolliert haben. Es war wichtig mit 2:0 in Führung zu gehen und direkt nach dem Anschlusstreffer das 3:1 zu erzielen. Danach war es wirklich offen, Hertha hatte noch die ein oder andere Möglichkeit, in der wir etwas Spielglück hatten. Die Mannschaft hat aber auch heute wieder gezeigt, welchen Willen und welche Mentalität sie zeigen kann.”
Ausblick auf die nächste Partie
Nach kurzer Verschnaufpause geht es bereits am Sonnabend, dem 22.01.2022 in der Bundesliga weiter. Am 20. Spieltag reist die Mannschaft des 1. FC Union Berlin zu Borussia Mönchengladbach. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 15:30 Uhr im Borussia-Park.