Union schlägt Gladbach mit 1:0
Sieg im Borussia-Park:
Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein Auswärtsspiel bei Borussia Mönchengladbach mit 1:0 und verteidigt Tabellenplatz drei. Das Tor des Tages erzielt Sheraldo Becker nach Vorlage von Jérôme Roussillon in Spielminute 60. In einem ausgeglichenen Spiel sind die Eisernen über weite Strecken das aktivere Team mit mehr Offensivszenen. Die Hausherren kommen erst nach dem Rückstand besser in die Partie, scheitern aber an der Köpenicker Defensive.
Borussia Mönchengladbach: Omlin – Scally (69. Lainer), Itakura, Elvedi, Bensebaini (69. Netz) – Weigl, Koné – Hofmann, Neuhaus (69. Ngoumou), Stindl (69. Plea) – Thuram (87. Friedrich)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranović, Doekhi, Knoche, Leite, Roussillon (86. Trimmel) – Laïdouni (68. Thorsby), Khedira, Haberer (78. Pantović) – Becker (78. Michel), Behrens (68. Siebatcheu)
Personal: Im Vergleich zur Partie gegen den VfL Bochum vor einer Woche veränderte Cheftrainer Urs Fischer seine Startelf auf einer Position. In der Innenverteidigung ersetzte Diogo Leite den gesperrten Paul Jaeckel.
Zuschauer: 52.107
Tore: 0:1 Becker (60.)
Union aktiver und gefährlicher – keine Tore zur Pause
In der letzten Partie des 29. Spieltags begannen die Eisernen aktiver und konnten insbesondere durch schnelle Angriffe über die Außen Gefahr erzeugen. Sheraldo Becker wurde ein ums andere Mal steil in den freien Raum geschickt und konnte bei einem dieser Versuche nur per Foul gestoppt werden: Fohlen-Innenverteidiger Kou Itakura sah so schon nach acht Minuten die Gelbe Karte. Die Gastgeber ihrerseits verzeichneten nach 16 gespielten Minuten den ersten Abschluss, den Distanzversuch von Manu Koné aus 25 Metern hielt Union-Torwart Frederik Rönnow jedoch ohne Probleme. Auf der anderen Seite war Kevin Behrens der erste gefährliche Köpenicker Abschluss vorbehalten. Sein Sturmkollege Becker hatte den Ball zuvor per starkem Antritt aus dem Mittelfeld nach vorne getrieben und Behrens dann mit einem gut getimten Pass in den Borussia-Strafraum geschickt. Dessen Abschluss ins kurze Eck lenkte VfL-Torwart Jonas Omlin noch ans Außennetz. In der 28. Minute war es wieder der Schweizer Torwart, der die Führung der Eisernen verhinderte. Von Aïssa Laïdouni per punktgenauem Pass in Szene gesetzt, suchte Becker aus halbrechter Position im Strafraum den Abschluss. Der abgefälschte Versuch drohte sich ins hintere Toreck zu senken, doch Omlin parierte aufmerksam. In der Folge gestaltete sich die Begegnung etwas ausgeglichener. Die bis hierhin aktiveren Unioner mussten nun auch mehr und längere Ballbesitzphasen der Borussen verteidigen, taten dies aber meist souverän und sicher. Ohne weitere Möglichkeiten auf beiden Seiten endete die erste Halbzeit nach dreiminütiger Nachspielzeit beim Stand von 0:0.
Becker trifft – Gladbach findet keine Antwort
Ohne Wechsel, dafür weiter mit viel Elan starteten die Köpenicker auch in den zweiten Durchgang. Jérôme Roussillon setzte seine Direktabnahme aus sieben Metern in Minute 49 aber über das Tor der Borussia. Auch in den folgenden Minuten blieben die Eisernen das aktivere Team und suchten mit stetem Wechsel aus schnellem Kurzpassspiel durch die Mitte und Angriffen über die Flügel die Lücke in der Gladbacher Defensive. Eine dieser Lücken hätte Kevin Behrens in Minute 55 fast genutzt, sein Kopfball aus kurzer Distanz flog nur knapp am linken Pfosten vorbei ins Aus. Fast mit der Stundenmarke setzte der umtriebige Roussillon Sheraldo Becker im Strafraum mit einer maßgenauen Flanke in Szene. Dieser setzte sich im Laufduell durch und brachte den Ball mit einer starken Direktabnahme im linken unteren Eck unter. Wenige Minuten nach dem Treffer nahmen beide Trainer die ersten Wechsel vor und insbesondere die vier Neuen auf Seiten der Gastgeber sorgten sofort für ein anderes Spielgeschehen. Die Gladbacher waren nun sicherer in ihrem Spiel und spielten schneller und zielstrebiger nach vorne. Wirklich gefährliche Situationen blieben trotzdem Mangelware. Einzig ein Kopfball von Marcus Thuram senkte sich gefährlich Richtung Union-Tor, landete aber auf dem Tornetz (77.). In einer baugleichen Situation fünf Minuten später visierte Thuram per Kopfball die lange Ecke an, diesmal aber war Rönnow zur Stelle und verhinderte den Ausgleich. Wieder fünf Minuten später war es Manu Kone, der Rönnow aus Distanz prüfte, den Versuch aus 22 Metern hielt der Däne sicher fest. Bis zum Schluss rannte die Farke-Elf an und versuchte mit allen Mitteln, den Ausgleich zu erzielen. Das vermeintliche 2:0 der Eisernen durch den eingewechselten Sven Michel in der Nachspielzeit wurde wegen einer Abseitsstellung nicht gegeben. So endete die Partie wenige Sekunden später mit 1:0 für die Köpenicker.
Stimmen nach dem Spiel
„Wir haben länger auswärts nicht gewonnen, von daher ist das heute umso schöner. Das ist ein wichtiges Ergebnis. Wir sind dankbar für jeden Punkt, alles andere ist für uns kein Thema“, so das Fazit von Rani Khedira nach dem Abpfiff.
Auch Torwart Frederik Rönnow freut sich über das Resultat: „Wir wussten, dass Gladbach ein starker Gegner ist, aber haben es dann umso besser gemacht. Das ganze Spiel über haben wir gut und kompakt verteidigt und hatten dann unsere Umschaltmomente über Sheraldo. Da hat heute vieles gut geklappt. Jetzt freuen wir uns über die drei Punkte.“
„Die jetzt 23 Auswärtspunkte sind eine tolle Statistik, aber mir geht es mehr darum, wie die Mannschaft gespielt hat. Das war sehr diszipliniert über die 90 Minuten, wir waren kompakt und meistens sehr gut organisiert. Hinten haben wir nicht viel zugelassen und nach vorne hatten wir spielerische Momente. So denke ich, dass der Sieg insgesamt verdient ist“, zeigt sich auch Cheftrainer Urs Fischer zufrieden.
Ausblick auf die kommenden Tage
Nach einer Regenerationseinheit am Montag hat die Mannschaft am Dienstag einen Tag frei. Ab Mittwoch beginnt dann die Vorbereitung auf die nächste Partie in der Bundesliga, am Sonnabend, den 29.04.2023, empfängt der 1. FC Union Berlin Bayer 04 Leverkusen im Stadion An der Alten Försterei. Angestoßen wird die Begegnung um 15:30 Uhr.