Union schlägt Bremen mit 2:1
Die Eisernen sind Vize-Herbstmeister:
Der 1. FC Union Berlin fährt den zweiten Sieg im Kalenderjahr 2023 ein und holt mit dem 2:1 gegen den SV Werder Bremen den vierten Auswärtssieg der laufenden Bundesligasaison. In einer wilden Anfangsphase gehen die Hausherren zunächst in Führung, Union gleicht jedoch wenige Minuten später durch Janik Haberer aus. Ausgerechnet der gebürtige Bremer Kevin Behrens köpfte kurz nach der Halbzeitpause eine Ecke von Josip Juranovic in die Maschen (46.). Der Führungstreffer erweist sich gleichzeitig auch als Siegtreffer. Union steht damit nach den 17 Spieltagen der Hinrunde auf dem 2. Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga.
SV Werder Bremen: Pavlenka – Pieper (77. Veljkovic), Stark, Friedl - Weiser, Gruev, Jung (71. Buchanan) - Bittencourt, Schmidt (77. Stage) - Füllkrug, Ducksch (77. Burke)
1. FC Union Berlin: Rönnow – Juranovic, Doekhi, Knoche, Leite, Gießelmann (88. Roussillon) – Haraguchi (72. Seguin), Khedira, Haberer (84. Schäfer) – Becker (84. Leweling), Behrens (72. Siebatcheu)
Personal: In der letzten Hinrundenpartie der aktuellen Bundesligasaison nahm Union Trainer Urs Fischer auf drei Positionen Veränderungen vor: Diogo Leite rückte nach seiner abgesessenen Sperre für Paul Jaeckel zurück in die Startelf. Zudem debütierte Neuzugang Josip Juranovic im Union-Trikot und ersetzte Kapitän Christopher Trimmel. Zu guter Letzt erhielt Kevin Behrens in seiner Heimatstadt den Vorzug vor Jordan Siebatcheu.
Zuschauer: 41.500
Tore: 1:0 Pieper (13.), 1:1 Haberer (18.), 1:2 Behrens (46.)
Haberer gleicht aus, Beckers Führungstor zählt nicht
Union kam mit viel Rückenwind aus dem letzten Spiel in die Partie und nahm das Zepter direkt in die Hand. Gleich die erste Aktion gehörte den Gästen aus Köpenick, als Kevin Behrens bei einem Bremer Rückpass auf Torhüter Pavlenka mit viel Tempo nachging und in den Ball grätsche. Der Einsatz wurde leider nicht belohnt, der Ball landete im Toraus, aber eine erste Duftmarke war gesetzt (6.). Union dominierte die Partie, doch dann zappelte das Netz überraschend auf der Gegenseite: Nach einem Freistoß war es Amos Pieper, der im Strafraum per Kopf zum Abschluss kam und seine Mannschaft in Führung brachte (13.). Der Jubel der Hausherren sollte aber nicht allzu lange anhalten. Wieder war es Kevin Behrens, der den Schlussmann der Bremer attackierte. Den Abpraller versenkte Janik Haberer gekonnt mit der Innenseite im Tor (18.). Werder ließ sich davon jedoch nicht beeindrucken und spielte nun mutig auf. Keine zwei Zeigerumdrehungen später rettete das Aluminium vor dem erneuten Rückstand der Eisernen. Mit einem blauen Auge überstanden die Köpenicker die Druckphase der Hausherren und fanden zum eigenen Spiel zurück. In der Folge dominierten auf beiden Seiten die Abwehrreihen, doch kurz vor dem Pausenpfiff fand der Ball durch Sheraldo Becker den Weg ins Bremer Tor. Der Jubel der Unioner hielt allerdings nicht lange an, da Schiedsrichter Bastian Dankert den Treffer nach VAR-Überprüfung wieder annullierte und auf Handspiel durch Kevin Behrens in der vorangegangenen Aktion entschied (42.). Es sollte nicht die letzte Aktion der 1. Halbzeit bleiben: Bremen griff noch einmal an und kam durch Schmidt zum Abschluss. Dessen wuchtiger Flachschuss konnte jedoch abgewehrt werden und so ging es mit dem 1:1-Unentschieden in die Halbzeitpause.
Behrens schnelle Führung hält
Beide Mannschaften kamen unverändert aus der Kabine, Union machte sofort Druck und erarbeitete sich den ersten Eckstoß der 2. Halbzeit. Josip Juranovic brachte den Ball perfekt auf den zweiten Pfosten, Kevin Behrens nahm den Ball per Kopf und erzielte den Führungstreffer für die Eisernen (46.). Erneut ließen sich die Bremer vom Gegentreffer nicht beeindrucken und setzten sich in der Union-Hälfte fest. In der 53. Spielminute folgte dann auch der erste Torabschluss im zweiten Durchgang durch die Grünweißen: Leonardo Bittencourt brachte den Ball in den Strafraum, wo Niclas Füllkrug in der Drehung per Volley zum Abschluss kam, Torhüter Frederik Rönnow jedoch nicht überwinden konnte. Union hatte mehr Spielanteile, doch die Werderaner blieben ebenfalls dran und suchten immer wieder spielerische Wege, um die kompakte Köpenicker Abwehr zu durchbrechen. Es waren aber wieder die Unioner, die sich die nächste gute Möglichkeit erspielten: Sheraldo Becker bediente von der linken Seite seinen Sturmkollegen Kevin Behrens, der aus kurzer Distanz nicht zum Abschluss kam und den Ausbau der Führung knapp verpasste (65.). Kurz vor der Schlussviertelstunde reagierten beide Trainer und brachten frische Kräfte auf den Platz. Auf Seiten der Eisernen machten Kevin Behrens und Genki Haraguchi Platz für Jordan Siebatcheu und Paul Seguin (72.).
Bremen erhöhte erneut den Druck und presste zwischenzeitlich mit vier Offensivkräften. In der 80. Minute dann erneut eine Standardsituation: Bittencourt versuchte es aus knapp 25 Metern mit dem direkten Freistoß, doch Frederik Rönnow im Union-Tor lenkte den Ball über den Querbalken. Die Unioner hielten ihrerseits dagegen und tauchten in der Folge ebenfalls mehrfach im Strafraum der Gastgeber auf, ohne jedoch das Spiel vorzeitig entscheiden zu können. Schließlich galt es, die Führung über die fünfminütige Nachspielzeit zu bringen. Geschickt setzten sich die Eisernen tief in der Bremer Hälfte fest und so verrann Minute um Minute. Bremen gelang es nicht mehr, den Ball kontrolliert vor das Union-Tor zu bringen und schließlich beendete Schiedsrichter Bastian Dankert die Partie nach 95 Minuten mit dem Endstand von 2:1 für Union. Mit 33 erzielten Punkten belegt Union nach der Hinrunde den 2. Tabellenplatz.
Stimmen zum Spiel
Urs Fischer ist stolz auf die starke Hinrunde seines Teams: “Diese drei Punkte waren so wichtig heute. 33 Zähler in der Hinrunde sind einfach fantastisch, auch was die Mannschaft heute wieder geleistet hat. Besonders in der zweiten Hälfte haben wir es dann clever gemacht, am Schluss ist es kein unverdienter Sieg.”
Rani Khedira sieht den Siegeswillen seiner Mannschaft als ausschlaggebenden Grund für den Auswärtssieg: “In der ersten Hälfte waren wir etwas aktiver, im zweiten Durchgang war es dann mehr Kampf und Krampf. Am Ende steht Kevins Entschlossenheit beim 2:1 sinnbildlich für unsere Vorstellung heute. Wir wollten unbedingt diese drei Punkte und die haben wir uns geholt.”
Für den Siegtorschützen Kevin Behrens war es ein ganz besonderes Spiel: “Es ist überragend, dass wir heute hier in Bremen gewonnen haben. Dass ich mit einem Tor zum Sieg beitragen konnte, ist natürlich umso schöner. Nach dem Treffer bin ich direkt zu meiner Familie gerannt, das hat sich angeboten.”
Ausblick auf die kommenden Tage
Aufgrund des Nachtflugverbots am BER reist die Mannschaft des 1. FC Union Berlin am morgigen Donnerstag zurück in die Hauptstadt. Dort bereitet sie sich ab Nachmittag auf den kommenden Gegner Hertha BSC vor. Die Partie im Berliner Olympiastadion wird am Sonnabend, dem 28.01.2023 um 15:30 Uhr angestoßen.