Union muss sich auf St. Pauli geschlagen geben
Niederlage in letzter Minute:
Der 1. FC Union Berlin muss sich dem FC St. Pauli am 20. Spieltag mit 2:3 geschlagen geben. Vor ausverkauftem Haus brachte Sami Allagui (23.) die Kiezkicker in Front, Alex Meier (62.) erhöhte nach der Pause auf 2:0. Die Eisernen bewiesen ihrerseits Moral und glichen durch Prömel (84.) und Abdullahi (86.) aus. In der letzten Minute der Nachspielzeit besorgte Alex Meier per Strafstoß die Entscheidung (90.+4).
FC Sankt Pauli:
Himmelmann – Kalla, Carstens, Avevor, Buballa – Flum, Knoll – Möller Daehli (84. Miyaichi), Allagui (76. Buchtmann), Sobota – Meier (90.+5 Hoogma)
1. FC Union Berlin:
Gikiewicz – Ryerson (78. Taz), Friedrich, Hübner, Lenz – Prömel, Schmiedebach (65. Abdullahi), Kroos – Mané (69. Gogia), Andersson, Hartel
Schiedsrichter: Guido Winkmann, Christian Bandurski, Nikolai Kimmeyer, Henry Müller
Zuschauer: 29 546 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Allagui (23.), 2:0 Meier (62.), 2:1 Prömel (84.), 2:2 Abdullahi (86.), 3:2 Meier (90.+4)
Im Montagabendspiel beim FC St. Pauli musste Union-Trainer Urs Fischer gleich auf drei Akteure verzichten. Neben dem verletzten Stürmer Sebastian Polter fehlten auch die gesperrten Ken Reichel und Christopher Trimmel. Polter wurde im Sturmzentrum von Sebastian Andersson ersetzt, auf den Außenbahnen verteidigten Christopher Lenz und Julian Ryerson. Vor ausverkauftem Haus im Stadion am Millerntor gehörte die erste Chance des Spiels den Eisernen. Neuzugang Carlos Mané flankte von der rechten Seite in den Strafraum, Felix Kroos verpasste den Ball per Flugkopfball nur hauchdünn (4.). Auf der anderen Seite rettete Rafal Gikiewicz einen verunglückten Rückpass von Manuel Schmiedebach zunächst gegen Marvin Knoll und anschließend gegen den heranstürmenden Sami Allagui. Union war gut im Spiel und kam durch Andersson und Kroos zu Abschlussmöglichkeiten (14., 20.). Nach einer Ecke köpfte Florian Hübner in Richtung Tor, Marvin Friedrich stocherte die Kugel am Torhüter vorbei, doch Himmelmann reagierte im letzten Moment und kratze den Ball mit gutem Reflex von der Linie (22.). Anstatt sich mit dem Führungstreffer zu belohnen, mussten die Eisernen jedoch den überraschenden Gegentreffer hinnehmen (23.). Sami Allagui fasste sich aus ca. 25 Metern ein Herz und wuchtete den Ball sehenswert in den Torwinkel. Union ließ sich von diesem Sonntagsschuss nicht beeindrucken, spielte weiter nach vorne und stellte die Defensive der Hausherren immer wieder vor Probleme. Auch in den Zweikämpfen blieben die Köpenicker bissig, trotzdem unterlief ihnen der eine oder andere gefährliche Abspielfehler im Aufbauspiel. Kurz vor dem Seitenwechsel zeigten sich die Hausherren noch einmal gefährlich im Angriff, Sami Allagui verpasste das Gehäuse nach Freistoßhereingabe von Knoll jedoch knapp. Auch in der Nachspielzeit zielte der 32-Jährige etwas zu hoch, diesmal jedoch per Kopf (45.+1).
Beide Teams kamen ohne personelle Veränderungen zurück auf den Rasen, die Partie blieb wie im ersten Abschnitt umkämpft. Beide Teams zeigten sich engagiert, in der Angriffszone blieben zunächst jedoch sowohl die Eisernen als auch die Hausherren ungefährlich. Das sollte sich in der 62. Minute ändern. Marvin Knoll brachte eine Ecke scharf an den kurzen Pfosten, Alex Meier stieg am höchsten und Köpfte zum 2:0 für St. Pauli ein. Urs Fischer brachte mit Suleiman Abdullahi und Akaki Gogia zwei neue Offensivkräfte aufs Feld, durch die noch offensivere Ausrichtung bot sich den Kiezkickern jedoch immer wieder Raum zum Kontern. Ein abgefälschter Abschluss von Sobota landete nach schnellem Gegenstoß knapp neben dem langen Pfosten. Union bewies Moral, machte offensiv weiter Druck und kam vor allem in der Schlussphase zu guten Tormöglichkeiten. Der mittlerweile eingewechselte Berkan Taz versuchte bei seinem Zweitligadebüt sein Glück von der Strafraukante, sein Schuss verfehlte den rechten Pfosten jedoch knapp (82.). Zwei Minuten später legte Sebastian Andersson einen Freistoß von Felix Kroos geschickt per Kopf in den Rückraum, Grischa Prömel drückte die Kugel zum 1:2-Anschlusstreffer über die Linie (84). Vom Treffer beflügelt legte Union nach, Buchtmann lenkte einen Schussversuch von Felix Kroos geschickt um den Pfosten. Wenige Sekunden später schloss Akaki Gogia aus 16 Metern ab, Buchtmann ließ den wuchtigen Schuss abprallen und Suleiman Abdullahi staubte zum 2:2-Ausgleich ab (86.). Doch der hochverdiente Punkt den Unionern noch durch die Finger. In der vierten Minute der Nachspielzeit ging Christopher Buchtmann im Strafraum nach einem Zweikampf mit Suleiman Abdullahi zu Boden, Schiedsrichter Guido Winkmann entschied sofort auf Strafstoß. Alex Meier ließ sich nicht zweimal bitten und verwandelte trocken zum 3:2 für die Hausherren.
„Gratulation an den FC St. Pauli. Heute ist es uns vielleicht ein bisschen so gegangen wie dem 1. FC Köln im letzten Spiel bei uns. In meinen Augen hatten wir vor allem in der ersten Halbzeit einen sehr guten Auftritt und hätten genügend Chancen gehabt, in Führung zu gehen. Im ersten Abschnitt haben wir das Spiel dominiert, die zweite Halbzeit war für mich ausgeglichen. Meine Mannschaft hat heute eine tolle Moral bewiesen, nach dem Ausgleich müssen wir aber cleverer sein. Da hätten wir uns mit dem Punkt zufriedengeben müssen. Wir hatten aber den Willen noch das 3:2 zu machen und den Platz als Sieger zu verlassen. Jetzt sitzt man da und ist enttäuscht, aber wir können auch das eine oder andere Positive mit nach Hause nehmen“, lautete das Fazit von Urs Fischer nach dem Spiel.
Am 21. Spieltag tritt Union im heimischen Stadion An der Alten Försterei gegen den SV Sandhausen an. Der Anpfiff erfolgt am Sonnabend, dem 9. Februar um 13:00 Uhr.