Union mit hochverdientem Punktgewinn gegen Augsburg
Hart umkämpftes Spiel:
Der 1. FC Union Berlin holt im Heimspiel gegen den FC Augsburg durch eine starke Mannschaftsleistung einen Zähler. Nachdem Ermedin Demirovic in der ersten Halbzeit per Elfmeter trifft (39.), egalisiert Kevin Volland mit seinem ersten Treffer im Union-Trikot das Resultat kurz vor Schluss (88.).
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel (75. Juranović), Jaeckel, Knoche, Leite (86. Hollerbach), Gosens (75. Roussillon) – Laïdouni, Haberer (67. Schäfer) – Volland – Fofana (75. Kaufmann), Behrens
FC Augsburg: Dahmen – Gumny (23. Mbabu), Gouweleeuw, Udokhai, Pedersen – Rexhbecaj, Dorsch – Demirovic (78. Michel), Engels (65. Vargas), Iago (78. Bauer) – Tietz (78. Breithaupt)
Personal: Im ersten Spiel unter Trainer Marco Grote rückten mit Kapitän Christopher Trimmel, Robin Knoche, Robin Gosens, Kevin Volland und Kevin Behrens fünf neue Spieler in die Startaufstellung.
Zuschauer: 21.826
Tore: 0:1 Demirovic (39. FE), 1:1 Volland (88.)
Intensives Spiel – Augsburg trifft per Strafstoß
Die erste Gelegenheit hatte Union bereits in der dritten Minute. Nach einer Freistoßflanke von Kevin Volland stieg Robin Knoche zum Kopfball hoch, platzierte die Kugel aber zu mittig. Danach entwickelte sich eine intensive Partie, in der auch die Gäste die erste Gelegenheit verzeichnen konnten: Der Abschluss des Augsburger Top-Scorers Ermedin Demirovic stellte aber kein Problem für Frederik Rönnow dar (9.). Im Gegenzug wäre das Team von Marco Grote um ein Haar in Führung gegangen, als Kevin Behrens von Robin Gosens in Szene gesetzt wurde und im Strafraum zum Schuss kam. Der Angreifer fand seinen Meister allerdings im stark reagierenden Augsburger Keeper Finn Dahmen (10.). Beide Teams agierten auf Augenhöhe und sorgten immer wieder für Gefahr in der gegnerischen Hälfte. Nach 19 Zeigerumdrehungen drangen Arne Engels und Phillip Tietz im Zusammenspiel ins letzte Drittel der Berliner vor – Union-Torwart Rönnow musste jedoch nicht eingreifen, da der Versuch von Tietz am rechten Pfosten vorbeirauschte (19.).
Den Eisernen war der unbedingte Wille in jedem Zweikampf anzumerken und in der 27. Minute hätten sich die Gastgeber beinahe belohnt. Wieder war es Gosens, der nach einer Ecke von der rechten Seite die Kugel mustergültig auf Behrens servierte. Der Stürmer stieg zum Kopfball hoch, verfehlte das Ziel jedoch knapp (27.). Nach einer knappen halben Stunde war es dann der FCA, der immer besser ins Spiel kam. Einen Steckpass von Demirovic konnte Rönnow noch vor dem heraneilenden Tietz klären (32.), doch kurz darauf entschied Schiedsrichter Florian Badstübner nach einem Foul von Gosens an Engels auf Elfmeter. Der Referee änderte seine Meinung auch nach Prüfung durch den VAR nicht und so konnte Demirovic die Führung für die Gäste erzielen (39.). Union war um eine schnelle Antwort bemüht und hatte kurz vor dem Pausenpfiff noch einmal eine Großchance durch David Fofana, der aus wenigen Metern abzog, aber erneut am stark reagierenden Dahmen scheiterte (45.+4). Kurz darauf ging es mit dem knappen Rückstand in die Pause.
Union macht das Spiel – Volland erzielt den Ausgleich
In der Anfangsphase des zweiten Durchgangs fiel es beiden Teams zunächst schwer, für Torgefahr zu sorgen. Nach 55 Minuten nahm die Partie aber wieder an Fahrt auf, als Christopher Trimmel von Iago im Strafraum gefoult wurde und Schiedsrichter Badstübner nach VAR-Überprüfung auf Elfmeter entschied. Den Eisernen bot sich nun die große Chance zum Ausgleich – doch Dahmen war zur Stelle, tauchte in die linke Ecke ab und parierte den Versuch von Robin Knoche (58.). Union ließ sich von diesem Rückschlag nicht entmutigen und war nun die klar spielbestimmende Mannschaft. Zunächst probierte es Trimmel mit einem Flachschuss (59.), kurz darauf reagierte Dahmen gegen Fofana erneut glänzend (62.). Nach einer Stunde schien der Bann endlich gebrochen: Aïssa Laïdouni flankte auf Gosens, der mit einem wuchtigen Kopfball den vermeintlichen Ausgleich erzielte. Die Zuschauer jubelten bereits, doch der Referee nahm den Treffer aufgrund einer Abseitsstellung in der Entstehung zurück (64.).
Nach 65 Zeigerumdrehungen brachte Coach Grote András Schäfer in die Partie, der nach mehrmonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte. Union blieb weiter am Drücker, ein Distanzschuss von Schäfer ging jedoch am rechten Pfosten vorbei (75.). Wenig später wechselte Grote mit Josip Juranović, Mikkel Kaufman und Jérôme Roussillon drei frische Kräfte für die Schlussoffensive ein (75.). Die Köpenicker blieben am Drücker und versuchten weiter alles, doch es schien so, als ob ein Tor trotz aller Bemühungen einfach nicht gelingen wollte – bis zur 88. Minute. Nach einem Freistoß von Juranović legte Knoche den Ball per Kopf auf Volland ab, der seinen ersten Treffer im Union-Trikot erzielte. Das Stadion An der Alten Försterei war nun ein Tollhaus. Angetrieben von den lautstarken Fans warfen die Köpenicker noch einmal alles nach vorne und drückten auf das Siegtor. Nach einem Angriff über Hollerbach und Kaufmann kam der Ball in der Nachspielzeit wieder zu Volland, der aus der Distanz abzog, das Ziel aber verfehlte (90.+3). Kurz darauf beendete der Schiedsrichter die Partie und die Anhänger feierten gemeinsam mit ihrer Mannschaft einen hochverdienten Punktgewinn.
Stimmen nach dem Spiel
„Dass wir kurz vor Schluss endlich wieder ein Tor schießen und den Punkt mitnehmen, ist ein tolles Gefühl für die Jungs. Generell war es von uns ein gutes Spiel mit viel Wille, Energie und Leidenschaft. Diese Überzeugung muss die Mannschaft in den nächsten Tagen und Wochen für sich behalten, denn mit der Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, kommen wir aus dieser Situation raus“, betonte Union-Trainer Marco Grote.
“Das ist ein totaler Mix der Gefühle. Der Spielverlauf war wieder typisch für unsere aktuelle Phase, wieder einmal mussten wir einem Rückstand hinterherlaufen. Aber wie wir gespielt haben und was wir uns für Chancen herausgespielt haben, das war schon gut heute. Am Ende hätten wir die drei Punkte schon verdient gehabt”, so Torschütze Kevin Volland nach dem Abpfiff.
“Die Elfmeter-Szene ist eine schwierige Situation. Ich muss mir den Schuh anziehen, dass ich das Risiko überhaupt eingehe. Trotzdem bleibe ich bei der Meinung, dass ich eher am Ball bin und ihn kläre. Insgesamt sind wir schon erleichtert über den Ausgleich und nehmen den Punkt daher gerne mit. Mit Blick auf die ganzen Chancen wäre ein Sieg aber auch nicht unverdient gewesen. Jetzt wollen wir in Braga etwas Zählbares mitnehmen, um international zu überwintern”, kommentierte Robin Gosens das Geschehene.
Ausblick auf die kommenden Tage
Die Mannschaft von Marco Grote reist in der kommenden Woche nach Portugal und bestreitet am Mittwoch, dem 29.11.2023, das Rückspiel gegen Sporting Braga im Rahmen der UEFA Champions League. Anstoß der Partie ist um 21 Uhr.