Union holt 1:1 gegen Frankfurt
Remis nach Rückstand:
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin verbucht im Bundesligaspiel gegen Eintracht Frankfurt einen Zähler und bleibt daheim weiter ungeschlagen. Im ersten Durchgang gehen die Gäste aus Frankfurt durch Mario Götze in Führung (14.), welche die Eisernen in der zweiten Halbzeit mit dem Treffer von Benedict Hollerbach egalisieren (66.).
1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Doekhi, Vogt, Leite, Rothe (65. Skov) – Kemlein (65. Schäfer), Khedira – Vertessen (84. Bénes), Hollerbach (76. Skarke), Jeong (65. Siebatcheu)
SG Eintracht Frankfurt: Trapp – Kristensen (38. Ebimbe), Tuta, Koch, Theate – Knauff (81. Brown), Skhiri, Larsson, Götze (65. Chaibi) – Ekitiké (65. Matanovic), Marmoush (81. Amenda)
Personal: Im Duell mit den Frankfurtern musste Unions Cheftrainer Bo Svensson auf Josip Juranovic, Yannic Stein und Lucas Tousart verzichten. In der Startelf wechselte der Däne nur auf einer Position: Für Tim Skarke stand heute Wooyeong Jeong mit Anpfiff auf dem Platz.
Zuschauer: 22.012
Tore: 0:1 Götze (14.), 1:1 Hollerbach (66.)
Rothe und Vertessen mit guten Chancen – Götze staubt ab
Im Flutlichtschein im Stadion An der Alten Försterei wechselte der Ball in den ersten Minuten oft den Besitzer, da beide Teams energisch in die Zweikämpfe gingen. Dann sorgten allerdings zunächst die Gäste aus Frankfurt für Gefahr: Nach einem Eckball kam Arthur Theate am zweiten Pfosten artistisch zum Abschluss, traf jedoch das Gehäuse der Eisernen nicht (5.). Kurz darauf war Unions Linksverteidiger Tom Rothe an der Reihe, der nach einem Pass von Benedict Hollerbach den Ball in Richtung Kevin Trapp im Frankfurter Tor beförderte, aber ebenfalls das Ziel verfehlte (6.).
In der 14. Minute gingen die Hessen mit viel Glück in Führung: Ein Eckball führte zu einer kuriosen Ping-Pong-Situation, bei der Mario Götze letztlich der Nutznießer war. Ellyes Skhiri spitzelte das Leder unglücklich durch die Beine von Danilho Doekhi, sodass der Weltmeister von 2014 nur noch aus kurzer Distanz ins leere Tor zum 0:1 einschieben musste. In den folgenden zehn Minuten zeigten die Eisernen durch konsequente Abwehrarbeit und viele Ballgewinne den unbedingten Willen zum Ausgleich. Die Eintracht versuchte, über die schnellen Offensivkräfte Omar Marmoush und Hugo Ekitiké Nadelstiche zu setzen, fand jedoch keinen Weg durch die solide Defensive der Hausherren.
Deren starke Defensivleistung mündete nach einer knappen halben Stunde in eine gute Gelegenheit zum Ausgleich: Frankfurts Innenverteidiger Robin Koch köpfte einen langen Ball nur nach vorne, Yorbe Vertessen setzte nach, erkämpfte sich die Kugel und zog aus etwa 20 Metern ab, doch Kevin Trapp parierte diesen Versuch (29.). Die Köpenicker bekamen Aufwind und nur fünf Minuten später hatte Tom Rothe die nächste Chance. Aljoscha Kemlein bediente Vertessen auf der rechten Außenbahn, der an Theate vorbeizog und Rothe am Elfmeterpunkt fand. Der Linksfuß verzog jedoch um einige Meter (35.). Bis zum Pausenpfiff blieb es eine umkämpfte Begegnung ohne weitere Torraumszenen, sodass es mit 0:1 in die Kabinen ging.
Union kontert zum Ausgleich – Frankfurt eine Viertelstunde zu zehnt
Keine zwei Minuten waren im zweiten Durchgang gespielt, da strahlte abermals U21-Nationalspieler Tom Rothe Gefahr aus und erneut kam die Vorarbeit von Yorbe Vertessen. Der Belgier dribbelte durch mehrere hessische Gegenspieler und gab den Ball geschmeidig mit einem Heber in den Strafraum. Dort flog Rothe heran, erwischte das Spielgerät aber nicht vollumfänglich und so fehlte dem Abschluss die Präzision (47.). Doch die Eisernen drückten weiter auf ihren Treffer: Nach einem Einwurf klärte die SGE in den Rückraum, wo der schussbereite Christopher Trimmel das Leder per Direktabnahme an den linken Pfosten klatschte (50.).
Auch im weiteren Spielverlauf waren die Hausherren die tempobestimmende Mannschaft und hatten die nächste Möglichkeit durch Hollerbach: Danilho Doekhi, dessen Vertragsverlängerung heute bekannt gegeben wurde, spielte eine schöne Hereingabe auf Hollerbach. Dieser berührte die Flanke nur noch mit der Fußspitze, wodurch Kevin Trapp im Tor der Eintracht vor keinen Problemen stand (59.). Wenig später war es jedoch so weit: Der kurz zuvor eingewechselte Robert Skov fing einen Ball der Frankfurter ab und nahm Tempo auf. Der Däne sprintete fast über das komplette Feld und bewahrte dabei die Übersicht für den mitgelaufenen Hollerbach. Unions Nummer 16 überwand Kevin Trapp mit einem gefühlvollen Heber und nach Überprüfung des Videoschiedsrichters auf eine vermeintlichen Abseitsstellung stand der 1:1-Ausgleich fest (66.).
Eine knappe Viertelstunde vor dem regulären Ende dezimierten sich die Frankfurter selbst. Der bereits verwarnte Arthur Theate kam in einem Zweikampf mit András Schäfer zu spät und der Unparteiische Harm Osmars zeigte dem Verteidiger die zweite gelbe Karte, was den Platzverweis bedeutete. Die Partie blieb auch in der Folge sehr hitzig und ohne viel Spielfluss, bis zur 90. Minute folgten weitere drei Auswechslungen und insgesamt vier Gelbe Karten auf beiden Seiten.
Das mutmaßlich gute Ende für die Unioner durch Tim Skarke in der Nachspielzeit hatte hingegen nur eine kurze Gültigkeit: Seinem Treffer (90. +1) ging eine vermeintliche Abseitsstellung viele Spielaktionen vor dem Tor voraus. Auch ohne den Führungstreffer rannten die Eisernen weiter an und suchten ihr Glück in der Offensive, fanden dies aber bis zum Abpfiff nach 97 Minuten nicht mehr.
Stimmen nach dem Spiel
"Die erste Halbzeit war sehr körperlich, aber auch nicht wirklich gut. In der Pause haben wir die Fehler angesprochen und dann wirklich angefangen Fußball zu spielen. Der zweite Durchgang war viel besser, umso bitterer ist es, dass wir das Spiel am Ende nicht gewinnen", erklärte Frederik Rönnow den Spielverlauf nach dem Abpfiff.
"Das war eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich bin nicht ganz enttäuscht, aber auch nicht komplett glücklich. Am Ende sind es wohl zwei verlorene Punkte. Bei Abseitsentscheidungen würde ich mir mehr Entscheidungen für die Stürmer wünschen, wir wollen doch alle mehr Tore sehen. Ich finde es schade und auch nicht im Sinne des Fußballs", so Torschütze Benedict Hollerbach im Anschluss.
“Wir haben heute an unsere Qualitäten geglaubt und wurden vor allem in dem zweiten Durchgang zur besseren Mannschaft der Partie. Ich denke, wir haben unsere Intensität immer mehr steigern können, kamen mehr und mehr ins Gegenpressing, wodurch wir im Vergleich zur ersten Hälfte eine deutliche Leistungssteigerung hatten. Letztendlich waren es kleine Dinge, die uns heute den Sieg verwehrten, den wir sonst sicherlich auch verdient hätten”, resümierte Unions Cheftrainer Bo Svensson nach dem Duell.
Ausblick auf die kommenden Tage
Die Profimannschaft der Männer des 1. FC Union Berlin steht vor einer englischen Woche, die am Montag und am Dienstag zwei nichtöffentliche Trainingseinheiten vorsieht. Am Mittwochabend, dem 30.10.2024, um 20:45 Uhr treten die Eisernen in der zweiten Runde des DFB-Pokals auf der Alm gegen die DSC Arminia Bielefeld an. Bevor Union am Sonnabend (02.11.2024 um 15:30 Uhr) auswärts beim FC Bayern München gefordert ist, stehen am Donnerstag und Freitag ebenfalls zwei nichtöffentliche Trainingseinheiten an.