Union gewinnt 3:2 in Mainz
Auswärtsdreier:
Der 1. FC Union Berlin fährt den ersten Auswärtssieg in seiner noch jungen Bundesliga-Geschichte ein. Ein Eigentor von Mainz-Kapitän Brosinski (30.) bringt die Eisernen früh auf Kurs, ein Kopfball-Doppelpack von Sebastian Andersson (45.+2, 51.) sorgt für den Zwischenstand von 3:0. Mainz bäumt sich zum Schluss nochmals auf, die späten Tore von Onisiwo (81.) und Brosinski (90.+4) reichen aber nicht, um Union die drei Punkte noch streitig zu machen.
1. FSV Mainz 05: Zentner - Brosinski, St. Juste, Niakhaté, Martín (77. Burkhardt) – Öztunali (52. Maxim), Baku, Fernandes, Boetius (61. Onisiwo) – Quaison, Szalai
1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Friedrich, Schlotterbeck (32. Parensen), Subotic – Trimmel, Gentner, Andrich, Lenz – Ingvartsen - Andersson (88. Ujah), Polter (76. Kroos)
Zuschauer: 24.349
Tore: 0:1 Brosinski (ET, 30.), 0:2 Andersson (45.+2), 0:3 Andersson (51.), 1:3 Onisiwo, 2:3 Brosinski (90. + 4)
Urs Fischer ließ seine Mannschaft in der OPEL ARENA in einem 3-5-2-System auflaufen und veränderte dabei die offensive Ausrichtung: Sebastian Polter, der sich durch gute Auftritte in die Startelf gespielt hatte, bildete zusammen mit Sebastian Andersson eine Doppelspitze, hinter den beiden agierte Marcus Ingvartsen zentral. In der ersten Viertelstunde des Spiels hatten die Gastgeber mehr Spielanteile, konnten diese aber nicht in gefährliche Situationen ummünzen. Union wurde erstmals nach genau 15 Minuten vor dem Tor auffällig. Sebastian Andersson legte einen langen Ball in den Strafraum technisch stark auf Christian Gentner ab, dessen Schuss aus zentraler Lage jedoch über den Querbalken strich. Nur vier Zeigerumdrehungen später nahm Christopher Lenz eine mittelhohe Hereingabe aus ähnlicher Position per Volley, doch auch dieser Ball flog übers Tor. Die erste zwingende Situation der Gastgeber gehörte Adam Szalai, der in der 21. Minute aus spitzem Winkel am gut aufgelegten Rafal Gikiewicz im Union-Tor scheiterte. Sieben Minuten später zirkelte Ridle Baku den Ball aus 20 Metern Distanz einen halben Meter neben den rechten Pfosten. Das Spiel blieb in der Folge ein offener Schlagabtausch, in dem die Eisernen gegen Ende der ersten Halbzeit das Spielgeschehen zunehmend an sich rissen. Nach genau einer halben Stunde konnte sich Union schließlich für die Mühen belohnen: Christopher Trimmel flankte von rechts in den Strafraum, dort schob Daniel Brosinski die Kugel bei seinem Klärungsversuch anstelle des mitgelaufenen Marcus Ingvartsen in die Maschen – 1:0 für Union. Kurz vor der Pause erhöhten die Köpenicker auf 2:0, wieder war der Vorlagengeber Christopher Trimmel. Seine Ecke flog zentral vor den Strafraum, wo Sebastian Andersson seine Kopfballstärke unter Beweis stellte und den Ball wuchtig in die Maschen nickte.
Nach der Pause waren es erneut die Eisernen, die das Spielgeschehen kontrollierten. Die Unordnung in den Mainzer Reihen nutzte Sebastian Andersson, um nach 51 Minuten auf 3:0 zu stellen. Union-Kapitän Trimmel schlug eine Flanke an den kurzen Pfosten, die der schwedische Stürmer gekonnt verwandelte. Die Eisernen drosselten das Tempo ab diesem Punkt etwas, verwalteten die Führung. Mainz hatte nun mehr Ballbesitz, wurde aber nur selten gefährlich. Erst 15 Minuten nach dem Union-Treffer gelang den Gastgebern die nächste gute Aktion: Onisiwo spielte sich etwas glücklich durch die Abwehrreihe Unions und schoss aus kurzer Distanz. Rafal Gikiewicz reagierte mit einem überragenden Reflex und lenkte den Schuss mit einer Hand aus der Gefahrenzone (64.). Wenige Sekunden später kam Maxim aus spitzem Winkel zum Schuss, doch der Abschluss landete am Außennetz. Die Partie war nun etwas zerfahren, immer wieder unterbrach die Pfeife des Unparteiischen den Spielfluss, um Fouls zu ahnden. Zehn Minuten vor Schluss dann das Aufbäumen des 1. FSV Mainz: Onisiwo, von Niakhaté im Strafraum bedient, gelang nach 81 Minuten der Anschlusstreffer. Nun warf Mainz alles nach vorn, scheiterte aber immer wieder an der gut sortierten Abwehr oder dem stark reagierenden Rafal Gikiewicz – bis zur 4. Minute der Nachspielzeit. Wieder war es Onisiwo, der die Situation einleitete und mit einem spitzen Pass Daniel Brosinski bediente. Der Kapitän der Mainzer schob aus spitzem Winkel mit Hilfe des Innenpfostens zum 3:2-Anschlusstreffer ein. Weil Union in den Restminuten keine gefährliche Aktion mehr zuließ, verließ der Aufsteiger die OPEL ARENA mit seinem ersten Bundesliga-Auswärtssieg und drei wichtigen Punkten für den Klassenerhalt.
Urs Fischer ist über weite Strecken zufrieden mit dem Spiel seiner Mannschaft:
„Wir hatten 60 sehr gute Minuten in denen wir alles richtiggemacht haben, verdient in Führung lagen. Dann folgten 30 Minuten, in denen wir das, was gut lief, nicht mehr funktioniert hat. Man hat gesehen, wie schnell es im Fußball gehen kann. Wir waren passiv, haben nicht mehr nach vorn verteidigt, auch mit dem Ball Fehler gemacht. Am Ende hatten wir das nötige Wettkampfglück“, so der Schweizer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Mit der Bundesliga geht es für den 1. FC Union Berlin am Sonnabend, dem 23.11.2019 weiter. Dann empfängt Union Borussia Mönchengladbach im Stadion An der Alten Försterei. Der Anpfiff erfolgt um 15:30 Uhr.