Union bezwingt Hertha mit 1:0
Hochverdienter Derbysieg:
Der 1. FC Union Berlin geht als Sieger aus seinem ersten Bundesliga-Derby hervor. In einem starken Auftritt der Eisernen erzielt Sebastian Polter in der 90. Minute die verdiente Führung per Strafstoß (90.). In der aufgrund zahlreicher Unterbrechungen gerechtfertigten Nachspielzeit von 10 Minuten fallen keine Tore mehr, das Derby geht mit 1:0 an Union.
1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Friedrich, Schlotterbeck, Subotic – Trimmel, Gentner, Andrich, Lenz – Ingvartsen (90.+5 Ryerson), Andersson (80. Polter), Bülter (46. Mees)
Hertha BSC: Jarstein –Klünter, Boyata, Stark, Mittelstädt (90.+1 Selke) – Wolf, Grujic, Skjelbred (46. Löwen), Dilrosun – Ibisevic (82. Kalou), Lukebakio
Zuschauer: 22.012
Tore: 1:0 Polter (90.)
Urs Fischer ließ seine Mannschaft im Hauptstadtderby, wie zuvor auch im Pokalspiel gegen den SC Freiburg, im 3-4-3-System auflaufen. Die offensiv ausgerichteten Köpenicker waren von Beginn an präsent und sorgten für Unruhe im Strafraum der Gäste. Bereits nach drei Minuten die erste gefährliche Szene der Gastgeber: Christopher Trimmel flankte von rechts auf den zweiten Pfosten, wo Christoper Lenz den Ball per Kopf aufs Tor brachte – und den Innenpfosten traf. Union gab, von der ersten Chance beflügelt, weiter den Ton an. Nur drei Minuten nach der ersten Großchance war Hertha-Torwart Rune Jarstein erneut gefordert. Den Kopfball von Marcus Ingvartsen aus etwa 12 Metern entschärfte der Schlussmann der Blau-Weißen jedoch sicher. In der 14. Minute zeigten sich auch die bis dahin blass gebliebenen Gäste erstmals vor dem Tor der Eisernen. Der Kopfball von Lukebakio stellte jedoch keine große Herausforderung für Rafal Gikiewicz dar. Von der Dominanz der Hausherren in die eigene Hälfte gedrängt, verdichtete Hertha nun zunehmend die Räume. Union ließ einen Angriff nach dem nächsten auf die Hälfte der Gäste rollen. Wirklich zwingende Aktionen kamen dabei aber nur selten zustande. Die Charlottenburger lauerten auf Konter, wurden aber immer wieder von der gut agierenden Union-Abwehr gestoppt. Der zweite Torschuss Herthas in Halbzeit eins gehörte Grujic, der einen Kopfball von der Strafraumkante allerdings deutlich über den Querbalken platzierte. Kurz vor dem Pausenpfiff prüfte Marcus Ingvartsen Hertha-Schlussmann Jarstein aus der zweiten Reihe, doch der Schuss des Dänen war nicht platziert genug, um den Torhüter der „Alten Dame“ ernsthaft in Bredouille zu bringen. Mit einem 0:0 ging es in die Pause.
Nach Wiederanpfiff der Partie dauerte es nicht lange, bis Schiedsrichter Deniz Aytekin die Partie unterbrechen musste. Grund dafür waren pyrotechnische Erzeugnisse, die wiederholt aus dem Gästeblock auf das Spielfeld und in Richtung der Trainerbank flogen. Nach zwei Minuten schickte der Unparteiische beide Mannschaften zurück in die Kabinen. Nach Wiederaufnahme des Spiels hatte die Partie nicht mehr das Tempo der ersten Halbzeit, dafür nahm es deutlich an körperlicher Intensität zu. Die erste wirklich gefährliche Szene des zweiten Durchgangs gehörte Hertha in der 66. Minute. Ein Freistoß von Eduard Löwen flog aus gut 25 Metern aber knapp am Winkel vorbei. Vier Zeigerumdrehungen später versuchte Löwen es aus dem laufenden Spiel mit einem ähnlichen Abschluss, setzte den Ball aber wieder neben das Tor. Auch Union prüfte den gegnerischen Torhüter immer wieder aus der zweiten Reihe. Jarstein, der dabei nicht immer eine gute Figur machte, konnte einen Abschluss von Marcus Ingvartsen aber im Nachfassen unter Kontrolle bringen (77.). In der 88. Minute dann die Schlüsselszene der Partie: Joshua Mees behielt im Strafraum die Übersicht und bediente Christian Gentner mit einem eleganten Pass. Beim Versuch, den Bundesliga-Routinier am Abschluss zu hindern, kam Boyata einige Schritte zu spät (88.). Aytekin entschied auf Strafstoß und bestätigte seinen Entschluss auch nach der Überprüfung der Szene am Monitor. Sebastian Polter, der bereits in München einen Elfmeter souverän verwandelte, trat an und brachte das Stadion An der Alten Försterei zum Explodieren. Seinen wuchtigen Schuss in die linke Ecke bekam Jarstein zwar noch an die Finger, konnte den Treffer jedoch nicht verhindern (90.). In den zehn Minuten der Nachspielzeit verwalteten die Eisernen ihre Führung äußerst geschickt und ließen keinen Gegentreffer zu. Somit gewannen die Köpenicker ihr erstes Hauptstadt-Derby in der Bundesliga mit 1:0.
Urs Fischer zeigte sich mit der Leistung seiner Mannschaft hochzufrieden:
„Besonders die erste Hälfte hat mir heute sehr gut gefallen. Es war ein überzeugender Auftritt. Ich hatte zu keinem Punkt das Gefühl, dass wir das Spiel aus der Hand geben würden. Am Schluss waren wir auch ein bisschen glücklich mit dem Elfmeter, aber wir haben über 90 Minuten sehr viel aufgewendet, um als Sieger vom Platz zu gehen. Deshalb ist es für mich insgesamt ein hochverdienter Sieg“, so der Cheftrainer der Eisernen auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Für seine Mannschaft geht es am kommenden Samstag, dem 09.11.2019 um 15:30 Uhr mit der Bundesliga weiter. Dann spielt Union in der OPEL ARENA beim 1. FSV Mainz.