Union besiegt Nürnberg im Test
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Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein letztes Testspiel vor dem Saisonstart mit 2:1 gegen den 1. FC Nürnberg. Marcus Ingvartsen bringt die Eisernen nach 51 Minuten in Führung, im direkten Gegenzug gleicht Nürnberg durch Dovedan aus (52.). In der 64. Spielminute sorgt Ingvartsen erneut für die Führung, diesmal traf der Däne nach Foul an Julian Ryerson per Strafstoß. An diesem Spielstand ändert sich bis zur 90. Spielminute nichts mehr, sodass die Elf von Urs Fischer am Ende als Sieger vom Platz geht.
Erstmals seit Beginn der Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie im März waren im Stadion An der Alten Försterei wieder Zuschauer zugelassen. Der zuständige Hygienereferent des Bezirksamtes Treptow-Köpenick, Denis Hedeler, überzeugte sich vor Ort von der Umsetzung des Hygiene- und Sicherheitskonzeptes: „Der 1. FC Union Berlin hat die hygienerelevanten Vorgaben hervorragend umgesetzt. Darunter fallen sowohl die gebotenen Abstandsregeln, als auch das Wegeleitsystem für den Stadioneingang und -ausgang. Die Zusammenarbeit mit dem Verein verlief dabei sehr professionell. Besonders beeindruckt bin ich von den Fans, die die notwendigen Maßnahmen annehmen und die Hygieneregeln einhalten“.
„Nach so vielen Wochen und Monaten wieder Menschen im Stadion zu haben war einfach nur schön. Mein größter Dank gilt unseren Mitarbeitern - was sie in den letzten Wochen geleistet haben, war sensationell. Alle haben auf diesen Tag hin gefiebert und wussten um die Bedeutung dieses Tages, dass im Grunde genommen ganz Deutschland auf uns guckt. Organisatorisch hat alles gut geklappt und die Menschen haben sich toll verhalten. Das ist ein Anfang, jetzt gilt es darauf aufzubauen“, so Union-Präsident Dirk Zingler.
In Abwesenheit der Nationalspieler Christopher Trimmel, Nico Schlotterbeck und Sebastian
Andersson entschied sich Union-Trainer Urs Fischer im Test gegen den 1. FC Nürnberg für folgende Aufstellung:
Luthe – Ryerson, Friedrich, Knoche, Gießelmann (70. Lenz) – Griesbeck, Prömel (46. Hübner) – Ingvartsen (84. Dietz), Gentner, Bülter (80. Gogia) – Teuchert (63. Mees)
Angefeuert von 4.500 Menschen im Stadion An der Alten Försterei starteten beide Mannschaften mit Tempo ins Spiel, die Köpenicker setzten den FCN früh unter Druck und sorgten von Beginn an für Gefahr. Angespielt von Marius Bülter setzte sich der umtriebige Marcus Ingvartsen über die linke Angriffsseite durch, wurde jedoch kurz vor seinem Abschluss noch am Schuss gehindert (3.). Von den Nürnbergern war zunächst wenig zu sehen, lediglich Neuzugang Sarpreet Singh versuchte es mit einem Schuss von der Strafraumkante, der den Kasten von Andreas Luthe deutlich verfehlte (9.). Union blieb weiter dominant und kontrollierte das Geschehen, verpasste es jedoch, die guten Tormöglichkeiten in Zählbares umzumünzen. Nach 14 Minuten musste Nürnberg-Keeper Christian Mathenia sein ganzes Können unter Beweis stellen, als er einen wuchtigen Abschluss von Christian Gentner mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenkte (14.). Wenige Minuten später rettete Mathenia gleich doppelt, indem er zuerst per Faustabwehr gegen Grischa Prömel parierte (20.) und nur wenig später einen harten Schuss von Ingvartsen festhielt (20.). Mit zunehmender Spielzeit kamen die Gäste etwas besser in die Partie, ohne jedoch gefährlich zu werden. Die Elf von Urs Fischer zeigte weiter ein gutes Spiel, ließ in den entscheidenden Szenen jedoch die letzte Konsequenz vermissen. Nach 45 Minuten bat Schiedsrichter Daniel Siebert die Mannschaften pünktlich zur Halbzeit.
Während sich beide Teams in der Kabine auf den zweiten Spielabschnitt vorbereiteten, wurde Felix Kroos unter großem Jubel der Zuschauer auf dem Rasen verabschiedet. Der 29-Jährige, der die Mannschaft der Eisernen zwei Jahre als Kapitän auf den Rasen führte und insgesamt viereinhalb Jahre (116 Pflichtspieleinsätze) das Trikot des 1. FC Union Berlin trug, steht ab sofort bei Eintracht Braunschweig unter Vertrag.
In die zweite Hälfte starteten die Köpenicker mit einer personellen Veränderung. Für Grischa Prömel stand nach dem Seitenwechsel Innenverteidiger Florian Hübner im Aufgebot von Urs Fischer. Die Gäste wechselten gleich dreifach, für Krauß, Schleusener und Margreitter kamen Lukas Mühl, Nikola Dovedan und Manuel Schäffler in die Partie. Nürnberg startete direkt mit zwei Abschlüssen in Halbzeit zwei. Zunächst zielte Enrico Valentini noch deutlich neben das Tor (46.), vier Minuten später rettete Andreas Luthe stark beim guten Versuch von Pascal Köpke aus kurzer Distanz (50.). Union dagegen durfte jubeln. Niko Gießelmann brachte eine Flanke von der linken Seite punktgenau zu Ingvartsen, der zentral vor dem Tor eiskalt vollstreckte (51.). Die Freude währte jedoch nicht lange. Im direkten Gegenstoß glich der FCN mit einem abgefälschten Schuss vom eingewechselten Dovedan zum 1:1 aus (52.). Einen Versuch von Köpke entschärfte Luthe nach rund 60 Minuten ohne Probleme, auf der anderen Seite entschied der Unparteiische nach einem Foulspiel an Julian Ryerson auf Strafstoß für den 1. FC Union Berlin. Ingvartsen schnappte sich den Ball und ließ Mathenia keine Abwehrchance (64.). Die Partie blieb weiter spannend, mit gemeinsamen Kräften und gutem Abwehrverhalten retteten Gießelmann und Luthe knapp 20 Minuten vor dem Ende in höchster Not gegen Dovedan (69.). Den Gästen boten sich mehrere gute Möglichkeiten, die sie jedoch allesamt ungenutzt ließen. Erst zirkelte der eingewechselte Lohkemper aus guter Position am langen Pfosten vorbei (74.), später regierte Luthe mit starkem Reflex bei einem Freistoß (77.). Auch Dovedans wuchtiger Abschluss von der Strafraumkante verfehlte das Tor der Köpenicker nur knapp (78). Zehn Minuten vor dem Ende sorgte die Einwechslung von Akaki Gogia für erneut großen Jubel im Stadion An der Alten Försterei. Der 28-Jährige, der sich im vergangenen Herbst im Spiel gegen Eintracht Frankfurt das Kreuzband gerissen hatte, stand erstmals seit seiner Verletzung wieder auf dem Platz. Am Spielstand änderte sich bis zum Schlusspfiff nichts mehr, sodass der 1. FC Union Berlin den Rasen nach 90 Minuten als Sieger verließ.
„Ich denke die erste Hälfte war gut, wir hatten ein klares Chancenplus und hätten in Führung gehen müssen. In der zweiten Halbzeit war es ausgeglichener, da muss ich mir einige Aktionen nochmal genauer anschauen. Da gab es zu viele Situationen, in der die Nürnberger alleine auf unser Tor zugelaufen sind. Auch nach der Führung haben wir postwendend das 1:1 bekommen, das sind Dinge die wir ansprechen werden. Insgesamt ziehe ich aus der Vorbereitung ein positives Fazit. Trotz zahlreicher Veränderungen im Kader wurden die neuen Spieler gut integriert, auf dem Platz sieht man unsere Spielprinzipien und einige Automatismen. Von daher sind wir auf einem guten Weg. Heute endlich wieder vor Zuschauern gespielt zu haben, gibt uns ein sehr gutes Gefühl, das gab Gänsehaut, das tut gut“, lautete das Fazit von Urs Fischer.
Am nächsten Sonnabend, dem 12.09.2020, steht für den 1. FC Union Berlin das erste Pflichtspiel der Saison auf dem Programm. In der ersten Runde des DFB-Pokals treffen die Eisernen im Wildparkstadion auf den Karlsruher SC, der Anpfiff erfolgt um 18:30 Uhr.