Turbulent und spannend: Union spielt 1:1 in Bielefeld
Arminia Bielefeld:
Ortega – Dick, Behrendt, Börner, Hartherz – Weihrauch (76. Staude), Prietl, Schütz, Kerschbaumer (81. Hemlein) – Vogelsammer, Putaro (71. Klos)
1. FC Union Berlin:
Mesenhöler – Torrejon, Friedrich, Parensen – Trimmel, Kroos, Pedersen – Kreilach (71. Hartel), Hedlund – Skrzybski, Polter
Zuschauer: 13 542
Tore: 0:1 Skrzybski (15.), 1:1 Kerschbaumer (53.)
Bei eisigen Temperaturen knapp unter dem Gefrierpunkt zeigten sich die Hausherren spielerisch mutig. Immer wieder sorgte Bielefeld mit gefälligen Kombinationen für Gefahr vor dem Tor der Eisernen. Die Bielefelder Offensive um den auffälligen Andreas Vogelsammer suchte schon in der Anfangsphase häufig den Abschluss. Mesenhöler zeigte sich beim Abschluss von Vogelsammer reaktionsschnell, Hartherz zielte bei seinem Versuch deutlich zu hoch. Nach einer Viertelstunde zeigten die Eisernen etwas, das zuletzt vermisst worden war – Effektivität. Mit der ersten Chance des Spiels markierte Steven Skryzsbki die 1:0-Führung. Der Stürmer nutzte eine missglückte Rückgabe von Florian Dick, schnappte sich die Kugel und lupfte den Ball souverän zur Führung über den herauseilenden Keeper Ortega hinweg ins Tor. Trotz des Rückstandes setzten die Ostwestfalen Union weiter früh unter Druck, die Eisernen erarbeiteten sich allerdings deutlich mehr Ballbesitzphasen und kamen mit der Führung im Rücken besser ins Spiel. Bielefeld erspielte sich Möglichkeiten, wusste die Chancen nach scharfen Hereingaben allerdings nicht zu nutzen. Auch Union kam durch einige Kombinationen zum Abschluss. Die Versuche von Polter und Kreilach stellten Torhüter Ortega aber nicht vor größere Probleme. Kurz vor der Pause bot sich Leandro Putaro die riesen Chance zum Ausgleich, der Stürmer der Arminen setzte den Ball allerdings aus wenigen Metern freistehend über das Tor von Daniel Mesenhöler (44.).
Ohne personelle Veränderungen ging es im zweiten Abschnitt weiter, dafür überschlugen sich auf dem Rasen die Ergebnisse. Nach einem Missverständnis in der Bielefelder Hintermannschaft tauchte Skrzybski erneut vor Ortega auf, diesmal behielt der Keeper der Ostwestfalen die Oberhand (50.). Auf der Gegenseite bekam Michael Parensen den Ball im Zweikampf mit Vogelsammer an die Hand, den von den Hausherren vehement geforderten Strafstoß verweigerte Schiedsrichter Tobias Reichel jedoch (51.). Nur zwei Zeigerumdrehungen später mussten die Eisernen schließlich doch den Ausgleich hinnehmen. Mit einem sehenswerten Schuss aus gut 20 Metern besorgte Kerschbaumer das 1:1 (53.). In der Folge entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem beide Teams ihr Glück in mutigen Angriffen suchten. Pedersen rettete in letzter Sekunde vorm Abschlussbereiten Weihrauch (68.), Marcel Hartel setzte nur wenige Momente nach seiner Einwechslung einen Schuss neben das Tor (73.). Ein Schussversuch von Christopher Trimmel wurde im letzten Moment zur Ecke geblockt, Skrzybski setzte seinen Schuss über das Tor. Am Ende der dreiminütigen Nachspielzeit sorgte Schiedsrichter Tobias Reichel für den Aufreger der Partie. Die angezeigte Nachspielzeit war bereits beendet, die Eisernen bekamen noch einen Freistoß zugesprochen. Im Nachschuss setzte Steven Skrzybski den Ball von der Strafraumkante zum vermeintlichen 2:1-Siegtreffer in die Maschen, Reichel verweigerte dem Treffer jedoch die Anerkennung. Der Unparteiische hatte die Partie Sekundenbruchteile vor dem Abschluss abgepfiffen.
„Wir haben heute ein Spiel gesehen, in dem beide Mannschaften alles investiert haben. Bielefeld ist bekannt dafür, dass Sie zweikampfstark sind und viel laufen. Das haben sie auch heute gezeigt. Wir hatten gute Ballpassagen, aber Probleme, wenn wir die Bälle nicht gut festgemacht haben. Wir gehen in der ersten Halbzeit in Führung, waren danach im Abschluss allerdings nicht konsequent genug. Nach der Pause hatten wir die große Chance zum 2:0, anschließend kassieren wir durch einen Sonntagsschuss den Ausgleich. In den letzten 20 Minuten haben wir das Zepter in die Hand genommen und uns noch die eine oder andere Situation herausgespielt. Hier hätten wir das Spiel in einen Sieg ummünzen können, trotzdem haben wir ein gutes Zweitligaspiel gesehen, in dem beide Teams mit offenem Visier gespielt haben“, so André Hofschneider auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „In der Schlussphase hat sich der Schiedsrichter selbst eine unnötige Situation geschaffen. Entweder muss er nach drei Minuten abpfeifen oder die Situation bis zum Ende laufen lassen. Diese Diskussion hat er sich selbst zuzuschreiben“, so sein Fazit zur Situation am Ende des Spiels.
In fünf Tagen steht für den 1. FC Union Berlin das nächste Spiel in der 2. Bundesliga an. Im heimischen Stadion An der Alten Försterei treffen die Eisernen am Samstag, dem 10.02.2018 auf Fortuna Düsseldorf. Der Anpfiff gegen den Tabellenführer aus dem Rheinland erfolgt um 13:00 Uhr.