Sieg in der Verlängerung: Union kämpft sich eine Runde weiter
Wie vor der Partie angekündigt, setzte Trainer Jens Keller in Völklingen auf Torhüter Daniel Mesenhöler, Stammkeeper Busk nahm dafür auf der Bank Platz. Außerdem rotierte Keller auch bei den Feldspielern fleißig durch und brachte sechs Neue in der Startelf. Angeführt von Ersatzkapitän Steven Skrzybski begannen die Eisernen wie folgt:
Mesenhöler – Trimmel (64. Polter), Schößwendter (64. Leistner), Schönheim, Kurzweg – Kreilach, Fürstner (105. Kroos), Prömel – Skrzybski, Hosiner (84. Hartel), Hedlund
Wie erwartet zogen sich die Hausherren von Beginn an in die Defensive zurück und überließen den Gästen aus Berlin-Köpenick viel Ballbesitz. Die Eisernen ließen die Kugel zu Beginn gut laufen, im Angriffsdrittel fehlte jedoch die Präzision in den Zuspielen. Saarbrücken zeigte sich in den Zweikämpfen extrem bissig und versuchte, Union mit schnellen Kontern gefährlich zu werden. Es dauerte allerdings bis zur 23. Spielminute, ehe einer der beiden Mannschaften das erste Mal wirklich für Gefahr sorgen konnte. Nach einer Ecke von Christopher Trimmel war es der neu in die Mannschaft gerückte Fabian Schönheim, der Union mit der ersten Möglichkeit in Front brachte. Der Innenverteidiger nickte die Kugel zur 1:0-Führung über die Linie. Der Regionalligist zeigte sich vom Gegentreffer jedoch nicht geschockt, sondern holte direkt zum Gegenschlag aus. In der 28. Minute zappelte der Ball im Tor von Daniel Mesenhöler, doch anstatt den Treffer zu geben, entschied Schiedsrichter Sören Storks zum großen Unmut der Hausherren jedoch auf Foulelfmeter. Kapitän Manuel Zeitz trat zum Duell mit Mesenhöler an, der Keeper ahnte jedoch die Ecke und wehrte den Strafstoß ab. Knapp zehn Minuten später mussten die Eisernen den Ausgleich schließlich doch hinnehmen (40.). Nach einer Ecke markierte Kevin Behrens den 1:1-Halbzeitstand.
Beide Teams kamen Schwungvoll aus der Kabine, Mesenhöler musste im 1:1 gegen Behrens retten, auf der Gegenseite scheiterte Damir Kreilach am linken Pfosten (48.). Die Eisernen kamen jedoch auch im zweiten Abschnitt nur schwer in die Partie, immer wieder tauchten die spritzigen Hausherren gefährlich vor dem Kasten von Daniel Mesenhöler auf, der sein Team mit starken Paraden im Spiel hielt. Defensiv zeigte sich Saarbrücken weiterhin gut organisiert und machten es den Eisernen bei heißen Temperaturen extrem schwer. In der 64. Minute reagierte Keller mit einem Doppelwechsel. Für Schösswendter und den angeschlagenen Trimmel kamen Leistner und Polter in die Partie, Grischa Prömel übernahm die Rolle des Rechtsverteidigers. Union sorgte kaum für Gefahr vor dem Kasten, lediglich durch Standards strahlten die Eisernen Gefahr aus. Erst in den letzten zehn Minuten gelang es, Saarbrücken in die Defensive zur drängen und Abschlüsse zu erzielen, der Lucky-Punch wollte jedoch nicht mehr gelingen. Die Partie musste also in der Verlängerung entschieden werden.
Nach einer kurzen Besprechung mit dem Trainerteam starteten die Eisernen unverändert in die letzten 30 Extraminuten. Union sicherte sich mehr und mehr die Kontrolle im Spiel und sorgte in der 101. Minute für die erneute Führung. Sebastian Polter setzte sich zuvor über die rechte Angriffsseite durch und legte den Ball mit viel Übersicht in den Rückraum zum einlaufenden Marcel Hartel. Der abgefälschte Schussversuch des Offensivspielers landete vor Hedlunds Füßen, der trocken zum 2:1 einschob.
Auch in der letzten Viertelstunde gab sich die Elf von Trainer Dirk Lottner nicht auf, die Kräfte der Hausherren schwanden jedoch merklich. Mit der Führung im Rücken zeigte sich Union in der Defensive gefestigter und sorgte vorne für weitere Abschlüsse. Torhüter Ricco Cymer zeigte sich jedoch auf dem Posten und verhinderte das entscheidende 3:1. Da aber auch Daniel Mesenhöler nicht mehr zu überwinden war, hieß der Sieger nach 120 kraftraubenden Minuten 1. FC Union Berlin.
„Zuerst einmal muss ich Saarbrücken ein großes Kompliment machen. Der FCS hat heute ein Überragendes Spiel gemacht und wir haben uns sehr schwer getan. In den ersten 15-20 Minuten hatten wir das Spiel gut im Griff, Saarbrücken hatte da noch viel Respekt. Anschließend haben Sie die Räume eng gemacht und gut umgeschaltet, das haben wir vermissen lassen. Wir können uns bei Daniel Mesenhöler bedanken, er hat heute ein riesen Spiel gemacht. Aber das ist Pokal, wir sind zum Glück im Lostopf der zweiten Runde und wir sind mit dem nötigen Quäntchen Glück dabei“, so Jens Keller auf der Pressekonferenz nach der Partie.
Am kommenden Sonntag, dem 20.08.2017, steht für den 1. FC Union Berlin die nächste Partie in der 2. Bundesliga auf dem Programm. Im Max-Morlock-Stadion treffen die Eisernen um 13:30 Uhr auf den 1. FC Nürnberg, der ebenfalls mit zwei Siegen in die Saison gestartet ist.