Nicht bissig genug: Union unterliegt Darmstadt 1:3
SV Darmstadt 98:
Heuer Fernandes – Sirigu, Brégerie, Sulu, Holland – Kempe, Medojevic (77. Kamavuaka) – Jones, Mehlem (67. Stark), Ji – Platte (84. Boyd)
1. FC Union Berlin:
Mesenhöler – Trimmel, Leistner, Torrejón, Pedersen (74. Parensen) – Fürstner (69. Hosiner), Friedrich – Gogia (46. Daube), Hedlund, Redondo - Skrzysbki
Schiedsrichter: Thorben Siewer, Christian Fischer, Philipp Hüwe, Nicolas Winter
Zuschauer: 16 570
Tore: 1:0 Holland (12.), 2:0 Platte (22.), 3:0 Platte (35.), 3:1 Parensen (87.)
Bei strahlendem Sonnenschein im Merck-Stadion am Böllenfalltor sorgten beide Teams schon in der Anfangsphase für Gefahr vor dem gegnerischen Tor. Toni Leistner scheiterte per Kopf nach einer Ecke von Christopher Trimmel, auf der Gegenseite rauschte ein noch abgefälschter Kopfballversuch von Brégerie knapp am Kasten vorbei. Die Hausherren zeigten sich körperlich enorm präsent, ließen den Eisernen kaum Luft zum Atmen und gingen bereits in der 12. Spielminute mit 1:0 in Führung. Fabian Holland setzte sich im Strafraum energisch durch, obwohl der Ball bereits geklärt schien und ließ Daniel Mesenhöler vom Fünfmeterraum keine Abwehrchance. Beflügelt vom Führungstreffer setzten die Lilien die Eisernen mächtig unter Druck, Brégerie und Kempe scheiterten mit weiteren guten Möglichkeiten. Trotz des Rückstands setzte der 1. FC Union Berlin offensiv immer wieder Nadelstiche. Skrzysbki zielte aus spitzem Winkel knapp neben den Kasten, nur wenige Momente später musste sich Keeper Heuer Fernandes beim wuchtigen Schuss von Akaki Gogia auszeichnen. Der SVD machte es dagegen besser. Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Dong Won Ji per Kopf auf den völlig freistehenden Felix Platte, der mühelos zum 2:0 verwandelte (22.). Union blieb weiterhin bemüht, Darmstadt zog sich nun etwas tiefer in die eigene Hälfte zurück und lauerte auf Konter. Skrzybski versuchte sein Glück nach Zuspiel von Gogia aus spitzem Winkel, Heuer Fernandes zeigte sich reaktionsschnell und entschärfte den Versuch mit einer guten Parade (31). Der nächste Treffer des Spiels fiel nur wenige Minuten später, allerdings erneut auf Seiten der extrem effektiven Darmstädter. Kapitän Sulu verpasste zunächst eine flache Ecke von der linken Seite, im Rückraum lauerte jedoch Felix Platte, der mit seinem zweiten Treffer auf 3:0 erhöhte (35). Skrzysbki und Hedlund feuerten aus der zweiten Reihe auf den Kasten von Heuer Fernandes, beide zielten jedoch zu hoch, so dass es beim enttäuschenden 0:3-Pausenstand aus Union-Sicht blieb.
André Hofschneider reagierte zur Halbzeit und brachte Dennis Daube für den glücklosen Akaki Gogia in die Partie. Union kam mit neuem Mut aus der Kabine, biss sich aber an der gut sortierten Darmstädter Defensive immer wieder die Zähne aus. Redondo dribbelte von der rechten Angriffsseite ins Zentrum, sein Linksschuss landete jedoch in den Armen von Fernandes (55.). In einer höhepunktarmen zweiten Halbzeit kamen die Eisernen nur noch sporadisch vor den gegnerischen Kasten, von den Darmstädtern war offensiv ebenfalls kaum etwas zu sehen. Stephan Fürstner setzte einen Schuss aus spitzem Winkel ans Außennetz, eine Minute später nahm Daniel Heuer Fernandes einen harmlosen Abschluss von Simon Hedlund sicher auf (64.). Union sicherte sich zwar mehr Spielanteile, verpasste es jedoch, daraus zählbaren Nutzen zu ziehen. Erst drei Minuten vor Schluss setzte sich Kenny Prince Redondo auf der rechten Außenbahn durch und flankte in die Mitte. Philipp Hosiner verpasste die Kugel per Kopf, am langen Pfosten lauerte jedoch der eingewechselte Michael Parensen und drückte den Ball zum 1:3-Anschlusstreffer über die Linie (87.). Mehr wollte auf dem Platz jedoch nicht mehr gelingen.
„Das Spiel hat eine kurze Geschichte. In der ersten Halbzeit hatte uns Darmstadt einiges voraus und hat das eigene Tor bissiger verteidigt. Vorne haben sie sich im eigenen Abschluss besser durchgesetzt, das haben wir vor dem 0:1 gesehen, wo der Ball vorher zweimal bei uns ist. Unsere beiden Chancen hat Darmstadt mit vereinten Kräften verteidigt, von uns kam im ersten Abschnitt zu wenig Gegenwehr. Nach der Pause haben wir versucht, das Gesicht zu wahren, wir wollten Charakter zeigen, was beim Stand von 0:3 schwer ist. Für uns ging es darum, mit einem halbwegs positiven Gefühl aus dem Spiel zu kommen. Darmstadt geht als völlig verdienter Sieger vom Platz, für uns geht es jetzt darum, das Spiel so schnell wie möglich abzuhaken und am Sonntag gegen Bochum alles zu mobilisieren“, so Hofschneider nach der Partie in Darmstadt.
Im letzten Heimspiel der Saison 2017/18 trifft der 1. FC Union Berlin am Sonntag, dem 06.05.2018 auf den VfL Bochum. Da an den letzten beiden Spieltagen alle Partien gleichzeitig stattfinden, erfolgt der Anpfiff um 15:30 Uhr.