Nicht belohnt:
Union unterliegt Kaiserslautern
Schnell stellte sich heraus, dass Kaiserslautern über zahlreiche Spieler mit hoher individueller Klasse verfügt. Der Ball lief flüssig durch die Reihen der Gäste, so dass Union zunächst Mühe hatte, richtig in die Partie zu kommen. Allerdings gelang es auch den Gästen nicht, zwingende Chancen herauszuspielen, so dass es zur Führung einer Standardsituation bedurfte. Einen Eckball der Lauterer konnten die Eisernen nicht klären, so dass Amedick den Ball in der 30. Minute über die Linie drücken konnte. Wenig später hatte der agile Sidney Sam das 2:0 auf dem Fuß, scheiterte aber an der Union-Abwehr. Mit dem 0:1-Rückstand ging es in die Kabine.
Nach der Pause gelang es den Gästen noch einige Minuten ihr Spiel durchzuziehen, dann übernahm Union mehr und mehr das Kommando. Leider gelangen zu wenig zwingende Aktionen in der Spitze. Ein strammer Schuss von Dogan wurde von FCK-Torwart Sippel glänzend pariert, ein Freistoß von Torsten Mattuschka von der Strafraumgrenze ebenso. Letzterer bildete so etwas wie die Schlüsselszene des Spiels. Die Aktion, die von Schiedsrichter Wolfgang Stark gepfiffen wurde, war klar im Strafraum, hätte also eigentlich mit einem Strafstoß geahndet werden müssen. Stattdessen gab es nur Freistoß und den konnte Union nicht verwandeln.
Als Union zur großen Schlussoffensive ansetzen wollte, gab es unverhofft den herben Dämpfer durch ein weiteres Gegentor. Jendrisek konnte einen weit herausgeschlagenen Ball geschickt aufnehmen und ließ Union-Keeper Glinker keine Chance. Das 0:2 in der 78. Minute war im Grunde der Genickbruch für die Berliner, die sich weiterhin mühten, aber keine wirkliche Gefahr mehr entfachen konnten. So blieb es am Ende beim 0:2, dass sich eine überaus clevere Gästemannschaft auch verdient hatte.
Der 1. FC Kaiserslautern ist in dieser Verfassung sicherlich das Top-Team der 2. Liga und ganz heißer Aufstiegsanwärter. Die Tabellenführung wusste FCK-Trainer Marco Kurz aber richtig einzuordnen: "Natürlich nehmen wir das gerne mit und sehen es als Lohn für die Arbeit und den Aufwand, den wir betreiben. Aber es ist erst der 13. Spieltag und der Weg ist noch sehr lang. Uns interessiert jetzt das nächste Spiel - mehr nicht." Union-Coach Uwe Neuhaus fand lobende Worte für seine Mannschaft und das Publikum: "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen, sie hat alles versucht. Unser Dank gilt den Zuschauern, die das am Ende erneut honoriert haben. Die Leute haben ein sehr gutes Gespür dafür, was die Spieler nach so einer Niederlage brauchen. Nach einem 0:2 auf eine Ehrenrunde zu gehen, baut unheimlich auf und so etwas gibt es nur ganz selten, wahrscheinlich nur hier!"
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt den Eisernen nicht, bereits am kommenden Sonntag geht es nach Hamburg zum FC St. Pauli. Die Vorbereitung darauf beginnt bereits morgen früh um 10 Uhr mit der nächsten Trainingseinheit.