Um diese Zeit isset hier ziemlich leer.

Mit Respekt und Selbstbewusstsein nach Braunschweig

Sa, 14. März 2009

Der 1. FC Union kam im Hinspiel beim letzten Duell vor 7.600 Zuschauern im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark über ein 1:1 nicht hinaus. Nachdem der Braunschweiger Fait-Florian Banser durch sein frühes Tor für ein "Hallowach" sorgte, erarbeitete sich unser Team im weiteren Spielverlauf ein leichtes Chancenplus und kam durch Dogan zum verdienten Ausgleich. In der Folgezeit war es nur Schlussmann Jasmin Fejzic zu verdanken, dass die Braunschweiger einen Punkt mit nach Hause nehmen durften. Bessere Erinnerungen haben die Unioner, und in erster Linie Torsten Mattuschka, an das letzte Spiel im Stadion an der Hamburger Straße. Nach 0:2-Rückstand zur Pause drehte Union richtig auf und markierte letztlich einen 5:3 Auswärtssieg, bei dem "Tusche" zweimal traf.

Für Eintracht Braunschweig avanciert das kommende Spiel zu einer Bewährungsprobe. Die letzten beiden Spiele, jeweils auswärts, verlor man laut Trainer Torsten Lieberknecht durch "taktisches Fehlverhalten" und wenig Einfallsreichtum. Ausgesprochen ungefährlich präsentierte sich dabei insbesondere die Offensive der Löwen.

Zum Zeitpunkt des Hinspiels dümpelten die Niedersachsen im Niemandsland der Tabelle auf Platz elf herum. Jetzt hat man nur noch sechs Punkte Abstand zu den Abstiegsrängen. Kein Wunder also, dass Trainer Torsten Lieberknecht und Sportdirektor Marc Arnold im Braunschweiger Umfeld mächtig in der Kritik stehen - nichts da mit friedlicher Eintracht. Dazu kommen die verletzungsbedingten Ausfälle der Spieler Matthias Henn und Riley O'Neill und die Gelbsperren Marc Pfitzners sowie des Bundesliga-erfahrenen Tim Danneberg. Einzig die drei zuletzt nicht verlorenen Heimspiele machen den Blau-Gelben Hoffnung gegen Union: "Sie spielen so, wie man einen Tabellenführer erwartet und meiner Meinung nach stehen sie auch völlig verdient da oben. Sie haben einige gute Leute, die zurzeit den Unterschied machen. Mit Torsten Mattuschka verfügen sie über einen hervorragenden Standardschützen in ihren Reihen, auf den wir aufpassen müssen. Für mich ist Union der Aufstiegskandidat Nummer eins. Aber ich hoffe, dass wir am Samstag ein Stolperstein für Union werden. Doch das geht nur, wenn wir geordnet und hoch diszipliniert spielen", gibt Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht die Marschroute für Samstag vor.

Großes Selbstvertrauen dagegen auf Berliner Seite: Mit dem 2:1-Sieg vor der Rekordkulisse von 13.579 Zuschauern gegen Dynamo Dresden am letzten Spieltag untermauerten die Eisernen ihren Anspruch auf die Tabellenspitze. Positiv auch, dass Gebhardt nach seiner Zwangspause am letzten Wochenende (5. gelbe Karte) wieder zur Mannschaft stößt. Der 8. Sieg in einer Serie von dann elf ungeschlagenen Spielen soll her! Vorsicht ist allerdings angebracht: "Braunschweig hat 22 von 30 Punkten zu Hause geholt und dabei Offenbach, Unterhaching und Emden zum Teil klar geschlagen. Wer diese Mannschaft unterschätzt, zumal vor einer Kulisse von 10.000 bis 15.000 Zuschauern, hat schon verloren. Wir werden mit Respekt, aber ohne Angst dort auftreten und versuchen, unser Spiel ruhig und systematisch durchzusetzen", äußerte sich Union-Trainer Uwe Neuhaus im Vorfeld der Partie.

Ganz besonders auf die Partie freuen dürfte sich wohl Stürmer Dustin Heun. Der verletzungsgeplagte Pechvogel des vergangenen Jahres hatte einst bei der Eintracht 23 Zweitligaspiele bestritten. Bereits in der vergangenen Woche stand er kurz vor seinem Comeback. In letzter Sekunde verhinderte Kenan Sahin mit seinem Treffer zur Führung und dem anschließenden taktischen Wechsel von Trainer Neuhaus das Ende von Dustin Heuns Leidenszeit. "Heuner" ist also eine Option für den Trainer und er könnte je nach Spielverlauf an alter Wirkungsstätte zum Einsatz kommen.