Hallo und Eisern gesagt!

Michael Parensen feiert Jubiläum

10 Jahre eisern:

Mi, 30. Januar 2019
Michael Parensen feiert Jubiläum

Auf den Tag genau 10 Jahre ist es her, dass Michael Parensen seinen Vertrag beim 1. FC Union Berlin unterschrieben hat. Der gebürtige Bad Driburger kam im Alter von 22 Jahren von der zweiten Mannschaft des 1. FC Köln nach Köpenick und sollte den verletzten Verteidiger Patrick Kohlmann ersetzen. Michael fand seinen Weg zu den Eisernen in Zeiten des Umbruchs: das Stadion An der Alten Försterei befand sich gerade mitten in der Modernisierung. Unter dem damaligen Cheftrainer Uwe Neuhaus mussten die Spiele daher im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ausgetragen werden. Der 1. FC Union Berlin war damals ein rettendes Boot für Parensen, er sagt selbst: „Union war meine letzte Chance.“ Sein erster Einsatz, einen Tag nach Vertragsunterzeichnung, sollte jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein: Gegen Schöneiche, die damals in der fünften Liga spielten, verloren die Köpenicker ein Testspiel mit 1:2.

Parensens Geschichte bei Union ist die eines ebenso loyalen wie kämpferischen Allrounders. Nachdem die Mannschaft in der Saison 2009/10 die Saison als Drittligameister abschloss und in die 2. Bundesliga aufstieg, konnte der variabel einsetzbare Defensivexperte sich als eine der Schlüsselfiguren im Team etablieren. In seiner ersten Zweitligasaison in Berlin brachte Parensen es auf 24 Einsätze. Mittlerweile, knapp ein Jahrzehnt später, hat sich der heute 32-Jährige selbst ein Denkmal geschaffen: mit 203 Einsätzen in der 2. Liga hält er den vereinsinternen Rekord.

Leider war Parensens Geschichte bei Union auch von Verletzungen begleitet: Besonders in der Saison 2010/11, in der er mit einem Innenbandriss am Knie zu kämpfen hatte, verpasste der Verteidiger viele Einsätze. Unvergessen auch sein Kurzeinsatz im legendären Derby gegen Hertha BSC, als er nach wenigen Minuten benommen vom Platz getragen wurde. Ein kraftvoll geführtes Kopfballduell mündete in einem heftigen Zusammenstoß samt folgender Gehirnerschütterung. Die Unioner auf den Rängen hielten zu ihrem Micha, widmeten ihm sogar ein Lied, um ihm in Zeiten seiner Verletzungen Mut zuzusprechen. Nina Hagens „Farbfilm“ lieferte die Melodie zum eigens gedichteten Text:

„Wir haben dich nicht vergessen, oh Michael. Denn ein jeder weiß, wie stark du einst wa-ha-ha-harst. Du hast den 1. FC Union in deiner Seel‘. Hoch den Kopf, dann wird das schon, bald bist du wieder da!“

Prägender als die verpasste Zeit ist aber die, die Parensen im Union-Trikot auf den Fußballplätzen Deutschlands verbrachte. Zu seinen Zweitligapartien gesellen sich Einsätze in der 3. Liga und im DFB-Pokal, insgesamt 232 Mal stand der Wahlberliner im Union-Trikot auf dem Platz. Dabei schoss Parensen insgesamt sieben Tore, bereitete 18 Treffer vor und verhinderte unzählige.

Auch wenn Michael Parensen heute kein Stammspieler mehr ist, bleibt er eine entscheidende Größe im eisernen Gefüge. Im Training sorgt der Routinier für Motivation und Disziplin, im generellen Zusammenspiel der Mannschaft übernimmt Parensen Verantwortung, ist Ansprechpartner für seine Teamkollegen. Und wenn es drauf ankommt, kann sich Urs Fischer 100%ig auf die Qualitäten des geborenen Westfalen verlassen: Zuletzt ersetzte er den wegen einer Gelbsperre nicht einsatzfähigen Florian Hübner in der Partie gegen den VfL Bochum. Eine Partie, die Union ohne Gegentore 2:0 gewann – nicht zuletzt durch viele beherzte Aktionen des Mannes mit der Nummer 29.

Auch neben dem Platz zeigt Parensen großes Engagement bei Union. So gehört er seit Herbst 2016 dem Stiftungsrat der vereinseignen Stiftung „UNION VEREINT. Schulter an Schulter“ an. Hier engagiert er sich insbesondere im Projekt „Niemals vergessen: Lesen, Rechnen, Schreiben“ für die Förderung von Schülern aus sozial schwächer gestellten Familien an der Neuköllner Otto-Hahn-Schule. Zudem ist er Pate der Flüchtlingsunterkunft Allende II in Köpenick.

Für seine Zeit nach der Profikarriere hat Parensen bereits Pläne: „Ich mache mir schon seit vielen Jahren darüber Gedanken, was mal sein wird, wenn ich keinen Fußball mehr spiele. Ich werde nach meinem Karriereende also nicht unvorbereitet dastehen.“

Das Studium der Betriebswirtschaftslehre hat er bereits abgeschlossen. Aber noch zählt für ihn vor allem der Fußball.

Danke für 10 Eiserne Jahre, Michael Parensen!

Für alle Anhänger von Micha gibt es im Union-Zeughaus übrigens von heute an für 10 Tage den Spielerflock auf einem aktuellen Trikot gratis dazu.

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