Last-Minute-Jubel: Union bezwingt St. Pauli
Busk – Trimmel, Leistner, Torrejon, Pedersen – Kroos (72. Daube), Prömel – Gogia (66. Skrzybski), Hartel (74. Kreilach), Hedlund – Polter
Himmelmann – Buballa, Avevor, Nehring, Sobiech, Zander – Nehring - Sobota, Møller Dæhli (87. Flum), Buchtmann, Litka – Allagui (72. Bouhaddouz)
Zuschauer: 22.012
Tore: 1:0 Polter (90+2)
In der Anfangsphase kamen beide Teams ordentlich in die Partie, brauchten allerdings einige Minuten um sich abzutasten. Mit zunehmender Spielzeit sicherten sich die Eisernen mehr Ballbesitz und übernahmen die Spielkontrolle, die defensiv gut organisierten Hamburger verlegten sich aufs Kontern. In der zehnten Minute sorgte Simon Hedlund das erste Mal für Gefahr, sein Pass in den Rückraum fand allerdings keinen Abnehmer. Sechs Minuten später versuchte Christopher Trimmel sein Glück mit einem wuchtigen Distanzschuss, mehr als eine Ecke wollte allerdings nicht herausspringen. Union zeigte sich nun dominant und verzeichnete die beste Chance der ersten Hälfte. Nach einem Querpass von Gogia traf Sebastian Polter die Kugel nicht richtig und auch der Nachschuss von Marcel Hartel aus spitzem Winkel blieb erfolglos. Auf der Gegenseite zeigte der FC St. Pauli seine erste Offensivaktion, Christopher Buchtmanns Schuss verfehlte allerdings den Kasten von Union-Keeper Jakob Busk deutlich. Union spielte weiter gut nach vorne, zwingende Chancen entstanden trotz allen Bemühens kaum. Gogia scheiterte mit einem Fernschussversuch, der per Aufsetzter in den Armen von St. Pauli Torwart Himmelmann landete. In der 34. Spielminute sorgte ein Pfiff von Schiedsrichter Bastian Dankert für Diskussionen unter den Hamburgern. Sami Allagui war im Strafraum zu Fall gekommen, der Unparteiische entschied auf Schwalbe des Kiezkickers und zeigte dem Stürmer die gelbe Karte. Bis zur Halbzeitpause präsentierten sich die Gäste nun etwas mutiger, gefährlich wurde es für Jakob Busk allerdings nicht. Simon Hedlund versuchte sich noch einmal mit einem Freistoß von der Strafraumgrenze, der Schuss landete allerdings halbhoch in der Mauer.
Nach dem Seitenwechsel setzten beide Trainer auf die gleiche Elf wie im ersten Abschnitt. Die Teams kamen unverändert auf den Rasen, die erste Chance gehörte den Hausherren. Der schwierige Versuch von Gogia nach Hereingabe von Hedlund verpasste jedoch sein Ziel. In einer umkämpften und von Minute zu Minute spannender werdenden Partie verzeichnete zunächst Union die besseren Möglichkeiten. Sebastian Polter scheiterte mit einem Kopfballversuch, sein Pass in die Spitze auf Simon Hedlund geriet einen Tick zu lang. In der 60. Minute bot sich plötzlich den Gästen die Chance zur Führung. Nach Zuspiel von Sobota tauchte Sami Allagui frei vor Jakob Busk auf. Mit einer sehenswerten Parade wusste der junge Däne jedoch das 0:0 zu verteidigen. Nur Sekunden später war es erneut Allagui der für Furore sorge, diesmal setzte der 31-jährige Angreifer einen Kopfball nach Flanke von Zander aus guter Position an die Querlatte. Die Gäste spielten nun munter weiter. Sobiech köpfte im Strafraum zu Bernd Nehring, der seinen Kopfball wiederum knapp neben den Kasten von Jakob Busk setzte. Anschließend übernahmen die Eisernen wieder die Kontrolle und setzten die Gäste unter Druck. Pedersen scheiterte mit seinem Volley-Versuch am linken Außennetz, kurz vor dem Ende verfehlte Sebastian Polter mit einem Innenseitenschuss aus knapp 16 Metern das Ziel. Hinten zeigte sich Jakob Busk noch einmal auf dem Posten, dann Schlug in der Nachspielzeit die Sekunde von Sebastian Polter. In der 92. Minute brachte Christopher Trimmel einen letzten Freistoß in den Strafraum der Hamburger, Polter stieg am höchsten und versenkte den Kopfball unhaltbar zum 1:0-Endstand im Tor von Robin Himmelmann.
„So ein Sieg in der letzten Minute fühlt sich natürlich besser an als eine Niederlage. Wir haben schon zwei oder drei Spiele in den letzten Minuten verloren, heute hatten wir das Glück auf unserer Seite. Den Standard, der zum Tor führt, haben wir gut gespielt, Polter hat das gut gemacht. In der ersten Halbzeit müssen wir ein Tor machen, wir hatten das Spiel gut im Griff, aber es ist wenig passiert. Wir haben heute gegen einen sehr starken Gegner gespielt, die Mannschaft hat aber an sich geglaubt und ist ein hohes Risiko gegangen, weil wir das Spiel unbedingt gewinnen wollten“, so Keller auf der Pressekonferenz nach dem Spiel.
Am kommenden Wochenende setzt die Bundesliga aufgrund der Länderspielpause aus. Die Eisernen nutzen die Zeit für ein Testspiel gegen den AC Horsens am Donnerstag, dem 09.11.2017 um 18:00. Das nächste Pflichtspiel steht für den 1. FC Union Berlin am Samstag, dem 18.11.2017 auswärts beim 1. FC Heidenheim auf dem Programm.