Keine Punkte gegen den Rekordmeister
Trotz starker kämpferischer Leistung:
Der 1. FC Union Berlin muss sich im Heimspiel gegen den FC Bayern München im Stadion An der Alten Försterei mit 0:2 geschlagen geben. Robert Lewandowski brachte die Gäste vor der Pause per Strafstoß in Führung (40.), zehn Minuten vor dem Ende besorgte Benjamin Pavard per Kopf das 2:0 aus Sicht der Bayern.
1. FC Union Berlin: Gikiewicz – Hübner. Schlotterbeck, Subotic – Trimmel, Andrich (70. Gentner), Prömel (85. Kroos), Lenz – Ingvartsen (81. Mees), Ujah (70. Andersson), Bülter (85. Ryerson)
FC Bayern München: Neuer – Pavard, Boateng, Alaba, Davies – Kimmich, Goretzka (71. Coman), Thiago – Müller (90. Cuisance), Lewandowski, Gnabry (85. Perisic)
Tore: 0:1 Lewandowski (40. FE), 0:2 Pavard (80.)
Trotz der ungewohnten äußeren Umstände – ohne Zuschauer im Stadion und ohne Cheftrainer Urs Fischer an der Seitenlinie - erwischten die Profis des 1. FC Union Berlin einen guten Start in die Partie, ließen sich von den großen Namen der Bayern nicht beeindrucken und setzten den deutschen Rekordmeister aggressiv unter Druck. Grischa Prömel setzte in der vierten Minute Marius Bülter in Szene, der Abschluss des Flügelstürmers wurde jedoch durch Bayern-Keeper Manuel Neuer pariert. In puncto Ballbesitz hatte der Tabellenführer zwar deutliche Vorteile, die besseren Chancen erspielten sich jedoch zunächst die Hausherren. Innenverteidiger Florian Hübner bediente Anthony Ujah per Flugball in der Spitze, der Abschluss des Nigerianers zischte nur Zentimeter am rechten Kreuzeck vorbei (7.). Erst nach einer Viertelstunde kamen die Gäste besser ins Spiel und sorgten umgehend für Gefahr vor dem Union-Tor. Eine schnell ausgeführte Ecke der Münchner legte Serge Gnabry vor dem Kasten quer, Thomas Müller drückte die Kugel zur vermeintlichen Gäste-Führung über die Linie (18.). Nach Rücksprache mit dem Videoassistenten nahm Schiedsrichter Bastian Dankert den Treffer jedoch zurück, Müller hatte beim Zuspiel von Gnabry knapp im Abseits gestanden. Der FCB erhöhte nun die Schlagzahl. Eine Hereingabe von Alphonso Davies, die Rafal Gikiewicz nur abklatschen lassen konnte, klärte Neven Subotic im letzten Moment vor dem Einschussbereiten Robert Lewandowski (22.). Die Köpenicker arbeiteten weiter aggressiv gegen den Ball, Offensivaktionen kreierten die Eisernen jedoch fast ausschließlich nach Standardsituationen. Bei einem Klärungsversuch im eigenen Strafraum brachte Neven Subotic den aus seinem Rücken kommenden Leon Goretzka im Strafraum zu Fall, Bastian Dankert zögerte nicht und zeigte umgehend auf den Punkt (39.). Lewandowski ließ sich diese Chance nicht nehmen, verzögerte beim Strafstoß geschickt und brachte die Bayern mit 1:0 in Führung (40.). In der vierminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte versuchte dann auch noch Rechtsverteidiger Benjamin Pavard sein Glück von der Strafraumkante, sein wuchtiger Abschluss landete jedoch am Außennetz (45.+4).
Beide Mannschaften kamen nach der Pause ohne personelle Veränderungen aus der Kabine, die Münchner erhöhten aber nun merklich das Tempo. Florian Hübner musste einen Abschluss von Serge Gnabry blocken (48.), 120 Sekunden später rauschte ein abgefälschter Schuss von Leon Goretzka nur knapp am langen Pfosten vorbei (50.). Union zog sich weit in die eigene Hälfte zurück und verteidigte mit Leidenschaft, Benjamin Pavard setzte einen Kopfball neben den Pfosten (55.). Auf der Gegenseite versuchte Grischa Prömel sein Glück von der Strafraumgrenze, sein Abschluss verpasste das Tor von Manuel Neuer jedoch deutlich (57.). Die Eisernen blieben weiter aggressiv und verteidigten im Kollektiv immer wieder gekonnt das eigene Tor, eigene Offensivaktionen blieben dabei jedoch weitestgehend auf der Strecke. Um einen neuen Impuls zu setzen, brachte Unions Co-Trainer Markus Hoffmann in der 70. Spielminute mit Sebastian Andersson und Christian Gentner zwei frische Kräfte auf den Rasen. Gentner versuchte sein Glück mit einer Direktabnahme aus knapp 20 Metern, verfehlte jedoch den Kasten (78). Eine Zeigerumdrehung später konnte sich Gikiewicz im Duell mit Gnabry auszeichnen, wieder eine Minute später musste der Pole aber dann doch noch ein zweites Mal hinter sich greifen (80.). Mit einer Ecke fand Joshua Kimmich den Kopf von Benjamin Pavard, der französische Weltmeister besorgte das vorentscheidende 0:2. Bayern verwaltete in der Schlussphase gekonnt die Führung, in der Nachspielzeit bot sich dem eingewechselten Felix Kroos dann doch noch die Chance auf 1:2 zu verkürzen. Manuel Neuer reagierte jedoch glänzend und sicherte den 2:0-Erfolg des FC Bayern.
„Ich denke wir haben das, was wir uns vorgenommen haben, gut umgesetzt. Wir haben versucht, unangenehm zu sein und schnell in die Zweikämpfe zu kommen. Phasenweise haben wir den Bayern unser Spiel ein bisschen aufzwingen können und sind auch zu eigenen Chancen gekommen. Natürlich gab es aber auch Phasen, in denen wir mit Ball nicht ganz so aktiv waren. Der Elfmeter hat uns in dieser Phase weh getan, trotzdem haben wir uns nicht hängen lassen und haben immer weitergemacht. Es war auch klar, dass wir gegen den FC Bayern nicht so viel Ballbesitz haben werden, das geht fast allen Mannschaften in der Liga so, trotzdem hat uns der Mut nicht gefehlt. Wir hatten einige Möglichkeiten, am Ende waren wir aber nicht so kaltschnäuzig wie der FC Bayern“, so Markus Hoffmann nach dem Spiel.
Bereits am kommenden Freitag steht für den 1. FC Union Berlin das nächste Pflichtspiel auf dem Programm. Zur Eröffnung des 27. Spieltags treten die Eiserenen am 22.05.2020 in Charlottenburg bei Hertha BSC an. Der Anpfiff zum Lokalderby erfolgt um 20:30 Uhr.