Um diese Zeit isset hier ziemlich leer.

Kapitän Steffen Menze wendet sich an die Union-Fans

Fr, 02. Mai 2003
Die Diskussionen der vergangenen Tage sind an mir nicht spurlos vorbei gegangen, ich möchte die vielfältigen Aussagen deshalb nicht unkommentiert stehen lassen.



Es gab in den zurückliegenden Wochen etliche Vorfälle, die unnötig waren, die zu bedauern sind und dem 1. FC Union sicherlich nicht gut getan haben. Für einen Großteil der Mannschaft war es kein Problem, auf einen Teil des Gehaltes zu verzichten. Das haben einige auch zum Ausdruck gebracht, aber eben nicht alle Spieler. Als Kapitän habe ich bis zuletzt mit anderen Führungsspielern versucht, eine einheitliche Meinung der Mannschaft anzustreben, um auch wirklich das gesamte Team zusammen zu halten. Denn sportlich – glaube ich – können wir es uns nicht leisten, gute Spieler einfach gehen zu lassen.



Um dieses brisante Thema nicht unnötig zu verschärfen, wollten wir von Seiten der Mannschaft nicht öffentlich Stellung beziehen. Eben weil wir uns nicht einig waren und die Mannschaft nicht auseinander dividiert werden sollte. Dadurch kam natürlich eine relativ einseitige Berichterstattung in den Medien zustande. Höhepunkt war zweifellos mein Interview nach dem Spiel gegen Trier im DSF. Dort wurden aus einem langen Gespräch lediglich zwei Halbsätze gesendet, die meine Position in der Angelegenheit völlig falsch dargestellt haben. Denn schon in diesem Interview hatte ich gesagt, dass man auf das Geld verzichten und die Saison ordentlich zu Ende spielen sollte. Diese und einige andere Passagen wurden nicht gesendet. Es tut mir leid, dass deshalb ein absolut falscher Eindruck entstand. Ich habe mich daraufhin an das DSF gewandt, um die Aufzeichnung des kompletten Gesprächs anzufordern. Doch mir wurde mitgeteilt, dass lediglich die zusammengekürzte und gesendete Fassung archiviert wird.



Ich weiß, dass unser Präsidium mit dem Thema Geld sehr sorgfältig umgeht. Dies hatte auch in der Vergangenheit für alle Beteiligten und Fans eine tiefergehende Bedeutung. In der Hoffnung, dass wir wieder an dem Freude haben, was uns zusammen hält – nämlich am Fußball – wünsche ich allen Anhängern des 1. FC Union ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins hoffentlich erfolgreiche Jahr 2003.



Eisern Union

Steffen Menze