Eisern!

Heimsieg gegen Malmö

Union überwintert in Europa:

Do, 13. Oktober 2022
Heimsieg gegen Malmö

Der 1. FC Union Berlin gewinnt am vierten Spieltag der Europa League-Gruppenphase sein Heimspiel gegen Malmö FF mit 1:0. Das Tor des Tages erzielt Robin Knoche in Minute 89 per Elfmeter. Vor ausverkaufter Kulisse in Köpenick entwickelt sich zunächst eine hektische Partie mit einem Chancenplus für die Hausherren aber ohne Tore in Halbzeit eins. Nach dem Seitenwechsel behindern teils umstrittene Entscheidungen des Schiedsrichters immer wieder den Spielfluss. Union wird zunächst ein Elfmeter nach Videobeweis verweigert, bevor kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit der nächste Pfiff zum Strafstoß erfolgt. Knoche verwandelt sicher und beschert den Unionern drei wichtige Punkte in der Gruppenphase.

1. FC Union Berlin: Rönnow – Trimmel, Jaeckel, Knoche, Leite, Ryerson – Haraguchi (67. Thorsby), Khedira, Haberer (85. Behrens) – Becker (90.+5 Gießelmann), Siebatcheu (67. Michel)

Malmö FF: Diawara – Beijmo, Hadzikadunic, Lewicki (80. Lomotey) – Ceesay, Larsson, Pena, Olsson (85. Knudsen) – Berget (37. Rakip), Kiese Thelin, Christiansen

Personal: Für den Rückrunden-Auftakt in der Europa League-Gruppenphase veränderte Trainer Urs Fischer seine Mannschaft auf drei Positionen. Im Vergleich zur Partie in Stuttgart rückte Julian Ryerson wieder auf die linke Abwehrseite und ersetzte dort Niko Gießelmann. Christopher Trimmel nahm den freien Platz auf der rechten Seite ein. Die Innenverteidigung neben Paul Jaeckel und Robin Knoche komplettierte Diogo Leite, der Danilho Doekhi ersetzte. Im Mittelfeld rotierte Janik Haberer nach seiner Pause gegen den VfB wieder in die Anfangsformation. András Schäfer fehlte nach seiner Roten Karte im Hinspiel gesperrt.

Zuschauer: 22.012

Tore: 1:0 Knoche (89.)

Überlegene Unioner – Ohne letzte Konsequenz im Abschluss

Die ersten zehn Minuten der Begegnung gestalteten sich sehr ausgeglichen, die Gäste aus Malmö hatten allenfalls minimale Vorteile in Sachen Ballbesitz. Nutzen konnten sie diesen aber nicht, da sämtliche Angriffsversuche spätestens an der Kante zum Unioner Strafraum abgefangen und geklärt wurden. Den Berlinern hingegen fehlte in der ersten Phase des Spiels ein wenig die Präzision im eigenen Angriff, Fehlpässe verhinderten meist die Entstehung gefährlicher Offensivaktionen. So dauerte es bis zur 19. Minute, als Sheraldo Becker den ersten nennenswerten Abschluss auf Seiten der Hausherren verzeichnete. Nach einem Ballgewinn hatte Rani Khedira ihn zunächst auf der rechten Seite ins Laufduell mit Malmös Oscar Lewicki geschickt, Becker zog dann auf Höhe des Strafraums nach innen und suchte mit Links den Abschluss ins lange Eck. Ismael Diawara im Tor der Schweden aber war aufmerksam und hielt den Ball sicher. Kaum fünf Minuten später musste Diawara das nächste Mal eingreifen. Unions Kapitän Christopher Trimmel hatte einen Eckball zunächst kurz an den Fünfmeterraum gespielt, den Rückpass von Khedira setzte er aus spitzem Winkel direkt flach aufs Tor. Diawara war auch hier zur Stelle und parierte. Malmös einzige Toraktion bis hierhin war ein Kopfball von Isaac Kiese Thelin nach einer Flanke von Sergio Pena von der linken Außenbahn, die er aber deutlich rechts am Tor von Frederik Rönnow vorbei setzte (33.). In der Folge beruhigte sich das Geschehen, ein wirklicher Spielfluss konnte aufgrund vieler Unterbrechungen aber auch nicht aufkommen, 14 Fouls und vier Gelbe Karten (zwei auf jeder Seite) sahen die Zuschauer bis zum Halbzeitpfiff. 60 Sekunden vor dem Ende der ersten 45 Minuten verzeichnete Sheraldo Becker seinen nächsten Abschluss. Einen langen Ball aus der Defensive hatte Genki Haraguchi zuerst perfekt abgelegt, die Direktabnahme Beckers aus 17 Metern aber flog zwei Meter über den Kasten der Schweden. Kurz darauf beendete ein Pfiff von Schiedsrichter Stavrev die ersten 45 Minuten beim Stand von 0:0.

Verwirrung um Strafstoß - Knoche dann sicher vom Punkt

Zu Beginn des zweiten Abschnitts nahmen die Gastgeber das Heft des Handelns in die Hand. Nach 53 gespielten Minuten hätte dies auch fast Früchte getragen, als die Berliner mit starkem Pressing am gegnerischen Strafraum die Kontrolle über den Ball gewannen. Haraguchi setzte dann Becker am linken Strafraumeck in Szene, dessen direkter Abschluss aufs Tor geriet aber zu unplatziert und kraftlos, sodass Diawara wieder parieren konnte. Minute 58 hätte kurz fast die Führung für die Eisernen gebracht. Becker war – wie bei seinem Treffer im Hinspiel – auf der rechten Seite allen Schweden entflohen und traf per trockenem Abschluss in die lange Ecke. Nur stand er diesmal im Abseits, sodass es beim 0:0 blieb. Auch nach 64 Minuten hätte es fast 1:0 gestanden. Trimmel hatte zunächst auf der rechten Seite den Ball erobert und auf den zweiten Pfosten geflankt, dort konnte Haberer diesen allerdings nur in den Rückraum ablegen. Khediras Schuss aus 18 Metern landete am linken Außenpfosten. Wenige Sekunden später hatte Jordan Siebatcheu die nächste gute Möglichkeit. Trimmel konnte zunächst einen verloren gegangenen Ball vor dem Seitenaus retten und die Kugel flach wieder in den Strafraum flanken. Im Fünfmeterraum versuchte Siebatcheu den kunstvollen Abschluss per Hacke, schob Diawara den Ball so aber direkt in die Arme. Die Schlagzahl der Aufreger wurde nun stetig erhöht, in Minute 70 entschied der Schiedsrichter zunächst auf Elfmeter für Union: der eingewechselte Morten Thorsby war zuvor gefoult worden. Der VAR aber schaltete sich ein und der Elfmeterpfiff wurde zurückgenommen. Trotz zahlloser verletzungsbedingter Unterbrechungen setzten die Eisernen ihren Offensivdrang immer weiter fort. Paul Jaeckels Halbfeldflanke von der rechten Seite erreichte Thorsby am Elfmeterpunkt, dessen Kopfball aber ging über dem Querbalken ins Toraus. Spielminute 87 brachte dann den nächsten Elfmeterpfiff. Diesmal war der kurz zuvor eingewechselte Kevin Behrens im Sechzehner zu Fall gebracht worden. Robin Knoche nahm sich der Sache an und verwandelte in der 89. Minute sicher ins linke untere Eck. Wenige Sekunden später, bereits in der 90. Minute sah der zuvor eingewechselte Lomotey die Rote Karte, nachdem er Becker bei einem Konterversuch gefoult hatte. In der Nachspielzeit hatte der beim Strafstoß gefoulte Behrens die Möglichkeit zum 2:0. Sein flacher Abschluss aus 19 Metern in zentraler Position landete jedoch abermals in Diawaras Armen. Nach 90 regulären und acht Nachspielminuten beendete der Schiedsrichter die Partie kurz darauf beim Stand von 1:0 für Union.

Stimmen nach dem Spiel

“Die erste Halbzeit war nicht so ideal von uns, wir waren nicht wirklich im Spiel. Nach dem Seitenwechsel war es super, es ist viel passiert, aber wir sind ruhig geblieben und haben uns dann am Ende belohnt. Wir wussten im Vorfeld, dass wir wenig Chancen bekommen werden, aber am Ende hat es geklappt.”, beschrieb Union-Kapitän Christopher Trimmel die Partie.

“Wir haben es gut gelöst, wir konnten viele zweite Bälle holen und alles andere sicher verteidigen. Nach den ersten beiden Spielen in der Gruppe wussten wir, dass wir dran bleiben müssen und das ist uns geglückt”, zeigte sich auch Julian Ryerson froh über den Sieg.

Auch Cheftrainer Urs Fischer fand positive Worte zur Leistung seiner Mannschaft: “Aufgrund der zweiten Hälfte bin ich sehr zufrieden, der Sieg ist mehr als verdient, denn am Ende war es ein Spiel auf ein Tor. Vor der Pause waren wir zu verhalten, da waren wir zu passiv im Anlaufen und die letzte Konsequenz hat gefehlt. Nach der Halbzeit war aber alles besser und somit ist der Sieg verdient, denke ich”.


Ausblick auf die kommenden Tage

Nach dem 4. Spieltag der Europa League-Gruppenphase steht für Union bereits drei Tage später Spieltag 10 in der Bundesliga auf dem Programm. Gerade einmal 66 Stunden vergehen also zwischen Abpfiff des einen und Anpfiff des anderen Spiels und bieten nur wenig Möglichkeiten für Trainings- und Erholungseinheiten. Gegner am Sonntag (16.10.2022) im Stadion An der Alten Försterei ist der aktuelle Tabellenvierte Borussia Dortmund.

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