Gipfeltreffen im Max-Morlock-Stadion: Union trifft auf den FCN
Vor der Partie bei den Franken spricht die Statistik eine deutliche Sprache: In den bisherigen vier Auswärtsspielen beim FCN gingen die Eisernen viermal als Verlierer vom Platz und mussten dabei 14 Gegentore hinnehmen. Coach Jens Keller interessieren diese Zahlen allerdings wenig. „Im Grunde sind das doch gute Voraussetzungen für uns. Wir haben in der Vergangenheit ja schon einige Serien gebrochen“, so Keller mit einem Lächeln auf den Lippen. „Es wird ein interessantes Spiel, Nürnberg ist auch sehr gut gestartet und hat ein hohes Selbstbewusstsein.“
Bei den Gastgebern gab es vor der Saison einen großen Umbruch im Kader. Nachdem der 1. FC Nürnberg die letzte Spielzeit auf dem zwölften Tabellenplatz abschloss, verließen elf Spieler den Verein, zehn Neue kamen zur Verstärkung an den Valznerweiher. In der Liga sicherte sich der FCN in zwei Spielen sechs Punkte, einen Gegentreffer mussten die Franken nicht hinnehmen. Auch im DFB-Pokal setzte sich die Elf von Trainer Michael Köllner gegen Ligakonkurrent Duisburg durch und zog in die zweite Runde ein. „Union Berlin ist eine starke Mannschaft und der Top-Favorit in der Liga. Das Spiel wird ein echter Gradmesser“, lobte Köllner die Eisernen auf der Pressekonferenz vor dem Aufeinandertreffen. Im Duell mit den Eisernen setzt der Coach auch auf die Unterstützung des Publikums: „Wir hoffen auf einen Riesen-Support. Wenn wir eine Siegchance haben wollen, brauchen wir den 12. Mann. Dann ist uns auch gegen Union etwas zuzutrauen.“ Mithelfen soll dabei auch der zuletzt angeschlagene Kevin Möhwald. Der Mittelfeldspieler, dem in den zwei Spielen bisher zwei Treffer gelangen, meldete sich nach überstandener Muskelverhärtung rechtzeitig fit.
Im Hinblick auf den Spielverlauf zeigte sich Keller zuversichtlich: „Nürnberg ist eine Mannschaft, die sehr gut umschaltet und auch bei Standards gefährlich ist. Aber sie bieten auch Räume, die wir gut bespielen können. Durch unsere Art und Weise Fußball zu spielen, wollen wir aber auch in Ballbesitz kommen. Beide Teams sind taktisch gut, das wird ein spannendes Spiel.“ Außerdem wollen die Eisernen in der Defensive wieder sicherer stehen: „Wir haben unter der Woche unsere Fehler ganz klar angesprochen. Das, was uns vorher stark gemacht hat, haben wir ein wenig verloren, jetzt haben wir aber sehr viel daran gearbeitet. Nichtsdestotrotz wollen wir unsere Offensivqualitäten auch wieder ins Spiel bringen. Wir spielen immer mit einem gewissen Risiko, aber das muss sich einfach die Waage halten. Wir dürfen nicht so viele Chancen zulassen.“
Bis auf Kenny Prince Redondo, Dennis Daube und Akaki Gogia steht am Sonntag der gesamte Kader zur Verfügung. Wer gegen Nürnberg aufläuft, wollte Jens Keller traditionell nicht verraten, bei einer Personalie legte er sich allerdings fest. Stammkeeper Jakob Busk kehrt in Nürnberg wieder in den Kasten zurück. „Wir haben uns vor dem ersten Spiel entschieden, dass wir mit Jakob Busk in die Saison gehen. Er hat uns in Ingolstadt sehr gut im Spiel gehalten. Trotzdem sind wir sehr froh, dass wir mit Daniel Mesenhöler einen Torwart auf der Bank haben, den wir jederzeit ohne Angst reinwerfen können. Aber die Entscheidung war von vornherein klar, deshalb gibt es keinen Grund, dort irgendetwas zu ändern“, so Keller auf der Pressekonferenz zur Situation zwischen den Pfosten.
Der 1. FC Nürnberg rechnet am Sonntag mit circa 29 000 Zuschauern. Sowohl für den Heim- als auch für den Gästebereich sind am Spieltag noch Tickets erhältlich.