Flutlichtspiel zum Jahresabschluss
Unions Duell mit den Geißböcken:
Für die Bundesligamannschaft des 1. FC Union Berlin bietet sich bereits am Mittwochabend die Möglichkeit, eine Reaktion auf die Auswärtsniederlage in Bochum zu zeigen. Im letzten Heimspiel vor der Winterpause treffen die Köpenicker um 18:30 Uhr auf den direkten Tabellennachbarn 1. FC Köln.
Die Ausgangslage
Für beide Teams ist das Duell am 16. Spieltag ein Sechspunktespiel: Während die Kölner mit einem Sieg die derzeit punktgleichen Unioner überholen würden, könnte das Team von Nenad Bjelica bei einem Dreier den Anschluss ans untere Tabellenmittelfeld wahren und auf einem Nichtabstiegsplatz überwintern.
Der Gegnercheck
Während Trainer Steffen Baumgart den Effzeh in seiner Premierensaison 20/21 noch in die Conference League geführt und ein Jahr später mit seiner Mannschaft einen sicheren Mittelfeldplatz belegt hatte, verlief die diesjährige Hinrunde enttäuschend. In 15 Partien holten die Geißböcke nur zehn Punkte und erzielten zudem die wenigsten Treffer der Liga (ebenfalls zehn). Die Abschlussschwäche der Domstädter belegt auch der Blick auf die Zahlen: Zwar bewies Kapitän Florian Kainz Nervenstärke und verwandelte bereits drei Elfmeter, doch aus dem Spiel heraus schafften es mit Mittelfeldspieler Linton Maina sowie den Angreifern Davie Selke und Luca Waldschmidt nur drei Kölner, ein Tor zu erzielen.
Auf fehlenden Einsatz ist der ausbleibende Erfolg allerdings nicht zurückzuführen. Mit 1.802,6 gelaufenen Kilometern stellen die Domstädter die drittbeste Laufleistung der Bundesliga, zudem sind die Kölner auch in der Offensive bemüht und schlugen die meisten Flanken (187). Das Problem: Anders als in den vergangenen Jahren sorgen die Hereingaben zu selten für Gefahr im gegnerischen Strafraum. „Das Positive ist, dass wir zum Flanken kommen. Negativ ist, dass die angekommenen Flanken prozentual nicht mal annähernd ausreichend sind“, erkannte auch Baumgart unlängst. In den entscheidenden Situationen habe man nicht die nötige Ruhe, außerdem hätten sich die Gegner mittlerweile auf die Taktik eingestellt. „Das heißt: Wir müssen uns etwas Neues einfallen lassen“, führte der Coach weiter aus.
Das Wiedersehen
Für Baumgart ist die Partie im Stadion An der Alten Försterei auch eine Rückkehr in seine Wahlheimat. Zwischen 2002 und 2004 spielte der ehemalige Stürmer für die Eisernen und erzielte in 68 Pflichtspielen 22 Treffer. Darüber hinaus wurde er zweimal zum „Unioner des Jahres“ gewählt, lebt mit seiner Familie in Köpenick und ist Vereinsmitglied. In einem Interview kurz nach dem Bundesligaaufstieg 2019 betonte der heute 51-Jährige: „Ich bin immer noch Unioner und werde es immer bleiben.“
Auch Innenverteidiger Dominique Heintz kann auf eine Berliner Vergangenheit zurückblicken: Zwischen Januar und Mai 2022 absolvierte er neun Pflichtspiele für Union, stand unter anderem beim 3:2-Derbysieg gegen Hertha BSC im DFB-Pokal 90 Minuten auf dem Platz und hatte erheblichen Anteil an der erfolgreichen Qualifikation für die Europa League. Am Saisonende wurde er für ein Jahr nach Bochum verliehen und wechselte im Sommer 2023 schließlich fest nach Köln, wo er bislang auf fünf Pflichtspieleinsätze kommt.
Der direkte Vergleich
Die Eisernen sind seit zehn Pflichtspielen gegen den 1. FC Köln ungeschlagen und gewannen dabei siebenmal. Die Duelle waren allerdings fast immer knapp: Fünf der sieben Siege gelangen mit einem Tor Unterschied. In der zurückliegenden Saison holte Union auswärts in Köln einen 1:0-Auswärtssieg, zu Hause gab es ein torloses Unentschieden.
Personal
Danilho Doekhi und Robin Gosens stehen am Mittwochabend verletzungsbedingt nicht zur Verfügung.
Stimmen vor dem Spiel
„Köln ist eine Mannschaft, die viel presst, Zweikämpfe sucht und läuferisch stark ist. Wenn wir es schaffen, in diesen Bereichen besser zu sein, haben wir gute Chancen, zu gewinnen. Dafür müssen wir Einsatzwillen und die richtige Bereitschaft zeigen. Die Mannschaft hat fleißig trainiert und ist motiviert, den Fans im letzten Spiel vor der Winterpause eine Freude zu machen. Nach diesem Herbst, der nicht einfach war, wäre es schön, mit einem Sieg in den Urlaub zu gehen – für jeden, der diesen Verein liebt“, so Union-Cheftrainer Nenad Bjelica.
“Wir wollen nach Berlin fahren, um einen Sieg einzufahren. Ich gehe davon aus, dass der Gegner das auch möchte. Es wird ein schwieriges Spiel. (…) Wir haben gleichviele Punkte. Union hat noch ein Spiel weniger. Wer die Alte Försterei kennt, weiß, dass es dort morgen brennen wird”, blickt der Kölner Coach Steffen Baumgart auf das Match voraus.
Serviceinfos
Das Stadion An der Alten Försterei ist ausverkauft. Alle Besucher werden gebeten, nach Möglichkeit frühzeitig anzureisen und dabei den zu erwartenden Feierabendverkehr einzuplanen. Die Stadiontore öffnen um 16:30 Uhr. Die Partie wird live auf Sky übertragen. Darüber hinaus gibt es einen Audiostream im rbb24 Inforadio und bei rbb24. Wie gewohnt informiert Union auch im vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.