Besuch im Münsterland
Der 1. FC Union Berlin gastiert bei RW Ahlen
Trotz der scheinbar eindeutigen Tabellenpositionen beider Mannschaften ist ein Sieg der Eisernen am Sonntag kein Selbstläufer, denn nach bereits sieben Punkten in 2010 hegt der Tabellenletzte wieder Hoffnungen auf den Klassenverbleib. Anlass für den neuen Optimismus sind die Siege gegen Oberhausen und die Münchner Löwen. Auch wenn es zuletzt zwei Niederlagen gegen Bielefeld und Düsseldorf setzte, sind die Verantwortlichen in Ahlen nach wie vor überzeugt, das Unmögliche doch noch zu schaffen. „Es ist noch überhaupt nichts verloren, im Sport ist nahezu alles möglich“, gibt sich Aufsichtsrat-Chef Bernd Mehring zuversichtlich. Nach einer deutlichen Niederlage in Düsseldorf sind es gegenwärtig fünf Punkte bis zum 16. Tabellenrang. Das Duell gegen Union ist für Ahlen wohl ein Schlüsselspiel, soll das Abrutschen in die dritte deutsche Spielklasse noch vermieden werden. Ahlens Trainer Christian Hock hat sein Team in der Winterpause auf einigen Positionen erfolgreich verändert. Die umgekrempelte Mannschaft hat im Vergleich zur Partie im Hinspiel insbesondere in der Offensive ein neues Gesicht.
In Liga zwei gelang es Union bisher nicht, drei Punkte aus dem Ahlener Wersestadion zu entführen. Der nächste Anlauf soll nunmehr die Wende bringen und diese unschöne Serie beenden. Auch deshalb entschied sich die sportliche Leitung angesichts des zweiten Auswärtsspiels innerhalb von vier Tagen für einen Tapetenwechsel. Die zugeschneiten Trainingsplätze am Stadion An der Alten Försterei ließen in den vergangenen Wochen fast nur konditionelle Einheiten mit Treppenläufen im Stadion und alternative Trainingsformen in der Ballsporthalle an der Hämmerlingstraße zu. Doch das für Fußballer Essentielle, nämlich wettkampfnahes Üben auf entsprechendem Geläuf, kam entschieden zu kurz.
Das Kurztrainingslager in Marienfeld nutzte Union-Trainer Uwe Neuhaus daher vorwiegend, um Spielformen und Zweikämpfe trainieren zu lassen. Auch er sieht in der Begegnung beim Tabellenletzten ein Schlüsselspiel: „Die Ausgangsposition hat sich auch nach dem Unentschieden in Rostock nicht wesentlich verändert. Gewinnen wir in Ahlen, sind wir mit 37 Punkten schon fast im sicheren Hafen. Mit unserem Auftreten in Rostock konnten wir durchaus zufrieden sein, wenn auch erneut die Durchschlagskraft im Sturm gefehlt hat“, so der Coach am heutigen Freitag. Grund zu entscheidenden Veränderungen sieht der Trainer nicht: „Die Mannschaft hat in Rostock gut gespielt und sollte an diese Leistung auch in Ahlen anknüpfen. Wir haben im Moment sicher nicht das nötige Quäntchen Glück im Abschluss, aber wir werden weiter daran arbeiten. Manchmal muss man das Glück auch erzwingen. Wir wollen das Spiel unbedingt gewinnen und das müssen wir von Beginn an zeigen“, beschreibt Neuhaus die Marschroute für Sonntag. Personell hat sich die Lage weiter entspannt, da Kenan Sahin nach abgesessener Gelb-Sperre wieder zur Verfügung steht und zusammen mit Christopher Quiring und Marcel Hegert ins Trainingslager nachgereist ist.