Zehn Neuzugänge für die Eisernen Ladies
Teamvorstellung Teil 1:
Insgesamt zehn neue Spielerinnen, darunter auch drei Unionerinnen, die aus der vereinseigenen U17-Mannschaft kommen, begrüßen die Frauen des 1. FC Union Berlin für die anstehende Spielzeit 2022/23. Im ersten Teil werden die Neuzugänge Pauline Wimmer, Melanie Wagner, Luise Wildner, Sophie Trojahn und Nour Youssef vorgestellt, ehe im zweiten Teil auch die weiteren fünf neuen Mitglieder der Frauenmannschaft, deren Pflichtspielauftakt in der drittklassigen Regionalliga Nordost in zwei Wochen stattfindet, präsentiert werden.
Cheftrainerin Ailien Poese, die nach zahlreichen Jahren beim DFB ebenfalls im Sommer neu nach Köpenick kam, freut sich bereits auf die Mannschaft: „Wir haben die Mannschaft punktuell verstärkt. Es handelt sich um eine sehr junge Berliner Mannschaft mit einem Berliner Herz.“
Nour Youssef: Vom U17-Halbfinale zur Frauenmannschaft
In der vergangenen B-Jugend-Saison des 1. FC Union Berlins war Offensivspielerin Nour Youssef mit 19 Toren in 30 Partien ein Garant für den Einzug ins Halbfinale der Deutschen Meisterschaft. Die Belohnung für die 17-Jährige ist nun die Beförderung zur Frauenmannschaft. Auch dort konnte Youssef mit einem Treffer beim ersten Test der Saison gegen den TuS Issel (4:1) bereits ein erstes Ausrufezeichen setzen. Die Eingewöhnung im Frauenbereich scheint für sie jedenfalls kein allzu großes Problem zu sein: „Ich bin wirklich glücklich in der Mannschaft. Jeder hilft dir – auf und neben dem Platz. Keiner wird zurückgelassen.“ Für ihr erstes Jahr im Frauenbereich setzt sich Youssef, die auch für die Landesauswahl Berlins aufläuft, entsprechend bereits große Ziele: „Erst mal möchte ich mich bei den Frauen gut einzubringen, aber natürlich will ich mit Union in die 2. Bundesliga aufsteigen und perspektivisch irgendwann auch mal in der Bundesliga spielen.“
Pauline Wimmer: Union-Rückkehr nach fünf Jahren
Die 20-jährige Mittelfeldspielerin kennt das Vereinsgelände rund um die Hämmerlingstraße bereits bestens. In der Saison 2016/17 war Wimmer mit gerade einmal 15 Jahren schon per Zweitspielrecht für die Frauenmannschaft Unions, die damals noch in der 2. Bundesliga vertreten war, aktiv. Nach dem Abstieg aus der 2. Bundesliga im Sommer 2017 verließ die Berlinerin jedoch Stadt und Verein, um sich dem ambitionierten Zweitligisten Bayer 04 Leverkusen anzuschließen, bei dem der Traum vom Durchbruch gelingen sollte. Nach nur zwei Spielen für die „Werkself“ folgte jedoch der erste Schock: Kreuzbandriss. Infolgedessen fehlte Wimmer ein Jahr, ehe sie im Oktober 2018 in der Bundesliga, in welche Leverkusen in der Zwischenzeit aufgestiegen war, ihr Debüt mit 17 Jahren gab. Fortan konnte sich die Offensivspielerin sogar einen Stammplatz im Team erspielen und wurde als Belohnung für die U19-Nationalmannschaft berufen, für die Wimmer 2019 fünf Spiele machte, in denen ihr zwei Treffer gelangen. Die aufstrebende Karriere wurde jedoch wieder jäh gestoppt, als Wimmer sich im Februar 2020 einen zweiten Kreuzbandriss zuzog. Nach 18 Spielen für Bayer 04 Leverkusen folgte daher im Sommer 2021 zunächst die Heimkehr nach Berlin zu unserem Liga-Konkurrenten Blau-Weiß Hohen Neuendorf aus der Regionalliga Nordost, ehe jetzt auch die Rückkehr zu Union gelang. Mit ihrer Erfahrung möchte Wimmer nicht nur ein „wichtiger Bestandteil des Teams werden“, wie sie selber sagt, sondern auch als Führungsspielerin vorangehen und „jemand werden, dem die meisten vertrauen.“
Melanie Wagner: Von den Besten gelernt
Auf der Torhüterposition können die Eisernen Ladies künftig auf die Dienste von Melanie Wagner setzen, die sich von der Zweitvertretung des VfL Wolfsburgs dem 1. FC Union Berlin angeschlossen hat. Die 20-Jährige wechselte 2018 von der U17-Mannschaft BW Hohen Neuendorfs in die „Autostadt“, um dort eine gewisse Merle Frohms, heutige Nummer 1 der deutschen Nationalmannschaft, in der 2. Mannschaft zu ersetzen. Womöglich konnte sich Wagner auf dem Trainingsgelände der „Wölfe“ jedoch zusätzlich auch ein bisschen was von der Stammtorhüterin der ersten Frauenmannschaft, einer gewissen Almuth Schult, die zu jenem Zeitpunkt auch noch das Tor des DFB-Teams hütete, abschauen. Für die Reserve des VfL Wolfsburgs absolvierte Wagner in den vergangenen vier Jahren jedenfalls 13 Einsätze in der 2. Bundesliga. Dorthin zurückzukehren, ist in dieser Saison auch ihr Ziel, wie die Torwächterin verriet: „Wir wollen ganz klar den Aufstieg in die 2. Bundesliga angehen.“ Darüber hinaus hofft sie, dass man auch als Team weiter zusammenwächst, wenngleich sich die Schlussfrau bereits bestens aufgenommen fühlt: „Im Trainingslager hat die Mannschaften einen sehr positiven Eindruck übermittelt. Die Stimmung ist sehr familiär, sodass man sich direkt wohlfühlt.“
Luise Wildner: Von Amerika nach Köpenick
Den weitesten Weg nach Köpenick hatte im Sommer zweifelsfrei die 19-jährige Luise Wildner. Schließlich lebte die Verteidigerin im vergangenen Jahr noch in New York, wo sie die Hofstra University besuchte. Vor diesem Auslandsjahr absolvierte Wildner, die in Berlin beim Berliner SC, SV Empor Berlin und BW Berolina Mitte ausgebildet wurde, jedoch auch bereits 17 Partien in der 2. Bundesliga für die Zweitvertretung Turbine Potsdams. Zusätzlich stand die Defensivspezialisten insgesamt neunmal für die deutsche U16-Nationalmannschaft auf dem Platz und durchlief sämtliche Landesauswahlmannschaften Berlin. Nun will Wildner nach dem Abenteuer USA schnell wieder Fuß in Deutschland fassen: „Ich finde das neue Team total nett und fühle mich sehr gut integriert. Das Training macht mir auch sehr Spaß. Außerdem gefällt mir, wie das Funktionsteam und der Verein wirklich alles dafür geben, uns die besten Bedingungen zu ermöglichen. Es ist alles sehr professionell.“
Sophie Trojahn: Mittelfeldspielerin mit Aufstiegserfahrung
Erst 19 Jahre jung ist Sophie Trojahn, doch die Mittelfeldspielerin kennt sich im Frauenfußball in der Region bereits bestens aus: Nachdem sie in der Jugend in Berlin für den Lichtenrader BC, Stern Britz, TSV Mariendorf sowie BFC Preußen spielte, lief Trojahn in den letzten beiden Jahren für die Zweitvertretung Turbine Potsdams auf. Nach 12 Zweitliga-Einsätzen in der Saison 2020/21, als die Zweitvertretung der Potsdamer jedoch abstieg, stand Trojahn als Teil des direkten Wiederaufstiegsteams auch in der vergangenen Saison achtmal für die Brandenburger auf dem Feld. Aufgrund dieser Erfahrungen wird sie beim großen Ziel der Unionerinnen, nach sechs Jahren in die 2. Bundesliga zurückzukehren, sicherlich ein hilfreicher Bestandteil des Kaders sein. Die Saisonvorbereitung verpasste Trojahn verletzungsbedingt, weshalb ihr persönliches Ziel zunächst die Rückkehr ins Mannschaftstraining ist: „Ich will schnell wieder fit werden und an meine bisherigen Leistungen anknüpfen.“ Das große Ziel sei jedoch, am Ende der Saison „mit der Mannschaft in die 2. Bundesliga aufzusteigen.“