Unionerinnen unterliegen Eintracht Frankfurt mit 0:2
Nach großem Kampf:
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin unterliegt im Achtelfinale des DFB-Pokals dem Bundesligisten Eintracht Frankfurt spät mit 0:2. Nach einem großen Kampf, in dem die Köpenickerinnen über 80 Minuten die Null halten, treffen Tanja Pawollek (83.) und Barbara Dunst (90+1.) für die SGE kurz vor Schluss. Wenige Minuten zuvor wird ein Treffer von Anna Weiß wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt (75.).
1. FC Union Berlin: Bösl – Sakar, Markou, Becker, Steinert, Metzker (86. Reissner) – Halverkamps (66. Weiß), Janez (66. Frank), Moraitou, D. Orschmann - Heiseler
Eintracht Frankfurt: Johannes – Riesen (71. Senß), Doorsoun, Veit (79. Gräwe), Lührßen – Pawollek, Reuteler, Dunst, Freigang (89. Nachtigall) – Prasnikar (71. Anyomi), Chiba (79. Wamser)
Personal: Cheftrainerin Ailien Poese nahm im Vergleich zum 2:0-Sieg gegen den SC Freiburg II vor fünf Tagen zwei Veränderungen in der Startformation vor: Anstelle von Celine Frank und Anna Weiß begannen Korina Janez sowie Pia Metzker von Beginn an. Verletzungsbedingt fehlten bei den Unionerinnen weiterhin Katja Orschmann, Sarah Abu Sabbah, Maria Cristina Lange und Ginger Schulz.
Zuschauer: 8.021
Tore: 0:1 Pawollek (83.), 0:2 Dunst (90+1.)
Unioner Abwehrbollwerk hält zur Pause die Null
Die Unionerinnen, die im Defensivverbund in einer Fünferkette agierten, standen von Beginn an kompakt und ließen trotz Ballbesitzvorteilen keinen Abschluss des Gegners in der Anfangsviertelstunde zu. Stattdessen gehörte den Eisernen Ladies nach 18 Minuten die erste Ecke der Partie, welche Frankfurt jedoch klären konnte. Es zeigte sich schnell, dass Union den Pokalfight voll annahm: Die Poese-Elf verteidigte resolut, lauerte allerdings auch stets auf Kontersituation.
Die 8.021 Zuschauer im Stadion An der Alten Försterei sahen in der Folge einen ersten Durchgang, in welchem Frankfurt zwar den Ball weitestgehend in der Unioner Hälfte zirkulieren ließ, jedoch kaum in den Köpenicker Strafraum durchdringen konnte. Erstmals musste Schlussfrau Cara Bösl nach 30 Minuten eingreifen, als SGE-Angreiferin Remina Chiba etwas Tempo aufnehmen konnte und aus zwölf Metern abschloss, doch den zentralen Schuss nahm die Torhüterin im Nachfassen souverän auf. Zwei Minuten später war Chiba an der nächsten Gästechance beteiligt, als sie für Geraldine Reuteler auflegte, die jedoch am Pfosten vorbeizielte (32.). Union wurde vor allem durch Standards gefährlich und konnte nach 34 Minuten die ersten Abschlüsse verzeichnen. Zunächst wurde ein Schuss von Eleni Markou nach einem Eckball geblockt und im Anschluss spitzelte Judith Steinert das Leder am Pfosten vorbei. In diesem Zeitraum mehrten sich die Strafraumszenen, denn nur eine Zeigerumdrehung später wurde es wieder im Union-Strafraum gefährlich, als Chiba knapp das Gehäuse verfehlte (35.).
Union gelang es in den Schlussminuten der ersten Halbzeit, den Ball über weite Strecken vom eigenen Strafraum fernzuhalten und konnte nach der einminütigen Nachspielzeit den ersten Teilerfolg des Abends, ein torloses Remis zur Pause, verbuchen.
Weiß‘ Treffer zählt nicht – Pawollek und Dunst treffen kurz vor Schluss
Der Bundesligist vom Main kam mit viel Schwung aus der Kabine und hatte kurz nach dem Wiederanpfiff mehrere größere Gelegenheiten. Zunächst schoss Nina Lührßen nach einem geblockten Eckball aus der zweiten Reihe an den Pfosten (49.). Drei Minuten später folgte eine weitere Ecke und die nächste Torannäherung, doch das Leder landete nur auf dem Unioner Tornetz (52.). In der 56. Minute wurde Cara Bösl erstmals im zweiten Durchgang geprüft, die den Schuss von Barbara Dunst aus zentraler Position allerdings gekonnt abfing. Die beste Chance dieser Frankfurter Druckphase hatte Kapitänin Tanja Pawollek in der 62. Minute, deren Kopfball aus acht Metern nach einem Freistoß am Pfosten landete. Zwei Minuten später köpfte Remina Chiba aus fünf Metern knapp über den Querbalken (64.).
Union überstand die Frankfurter Angriffswellen ohne Gegentor, kam jedoch im Gegensatz zum ersten Durchgang nun kaum noch zu Entlastungsangriffen. Stattdessen war weiterhin der Bundesligist am Drücker, der mit Elisa Senß und Nicole Anyomi noch zwei Nationalspielerinnen einwechselte. Die nächste Chance für die SGE hatte Laura Freigang in der 73. Minute, deren Schuss Bösl stark entschärfte. Zwei Minuten später herrschte an der Alten Försterei plötzlich großer Jubel, als Anna Weiß den Ball nach einem Konter im Netz unterbrachte. Die Euphorie verflog allerdings schnell wieder, da die Torschützin laut Schiedsrichtergespann im Abseits stand (75.). Die Situation setzte dennoch bei den Rot-Weißen neue Kräfte frei, die in der 82. Minute zur nächsten Chance durch Dina Orschmann kamen, welche den Ball am Kasten vorbeischoss. Auf der Gegenseite war Cara Bösl nur wenige Sekunden später stark gegen Nicole Anyomi zur Stelle, als sie ihren Versuch aufs kurze Eck ins Toraus lenkte. Die folgende Ecke brachte jedoch die Führung für die SGE: Pawollek köpfte die Kugel am ersten Pfosten ins lange Eck (83.).
Union gab sich nicht auf und kam in der 85. Minute nochmals zu einer Chance, als Athanasia Moraitou mit einem Freistoß ihre Landsfrau Eleni Markou fand, die allerdings am Pfosten vorbeiköpfte. Eine Minute später folgte der nächste Abschluss nach einem Freistoß, der jedoch deutlich das Gehäuse verfehlte. Es folgte in der 90. Minute ein dritter Standard für Union, der jedoch in den Armen von Torhüterin Stina Johannes landete. Stattdessen sorgte Eintracht Frankfurt in der ersten Minute der Nachspielzeit in Person von Barbara Dunst für die endgültige Entscheidung.
Stimmen zum Spiel
„Wir haben das Spiel angenommen und sind auch gut reingekommen. Unser Plan war es, kompakt zu stehen und ich denke, das hat die meiste Zeit gut funktioniert. Zudem hatten wir vorne sogar die eine oder andere Torchance. Am Ende war es eine gute Leistung von uns und Frankfurt hat verdient gewonnen“, erklärte Cara Bösl im Anschluss der Partie.
„Wir sind auf jeden Fall zufrieden und jetzt sogar ein Stück weit enttäuscht, weil wir es doch über weite Strecken wirklich gut verteidigt haben. Dass dann ein Standard das Spiel entscheidet, ist natürlich ärgerlich. Aber ich denke, das geht am Ende völlig in Ordnung und wir sind trotzdem sehr zufrieden“, so Kapitänin Lisa Heiseler nach dem Spiel.
„Wir haben heute gegen einen Top-Favoriten gespielt und es wirklich super gemacht. Wir haben unseren Plan umgesetzt und dafür gesorgt, dass Frankfurt große Probleme hatte, sich überhaupt wirklich gefährlich vor unser Tor zu spielen. Dass ein Standard dann für das erste Tor sorgt und wir daraufhin aufmachen müssen, um den Ausgleich zu erzielen und dadurch den zweiten Treffer kassieren, ist völlig okay. Die Mannschaft hat unseren Plan heute aber wunderbar umgesetzt. Wir sind daher sehr zufrieden, auch wenn wir heute leider ausgeschieden sind. Aber ich denke, gegen einen Gegner wie Eintracht Frankfurt, der oben in der Bundesliga mitspielt, darf man auch mal ausscheiden”, lobte Cheftrainerin Ailien Poese den beherzten Auftritt ihrer Mannschaft.
Ausblick
Nach der bevorstehenden Länderspielpause geht es für die Eisernen Ladies in zwei Wochen mit dem letzten Heimspiel des Jahres weiter. Am Sonntag, dem 08.12.2024, empfangen die Köpenickerinnen den drittplatzierten VfL Bochum zum Zweitliga-Spitzenspiel. Der Anpfiff erfolgt um 14 Uhr im Stadion An der Alten Försterei. Tickets sind sowohl online als auch in allen stationären Zeughäusern erhältlich.