Unionerinnen besiegen Pogon Stettin mit 3:2
Erfolg in Bad Saarow:
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin fährt im zweiten Testspiel der Sommervorbereitung einen 3:2-Sieg gegen den polnischen Meister Pogon Stettin ein. Auf dem Sportplatz in Bad Saarow geht zunächst Pogon Stettin nach 35 Minuten in Führung, nur sieben Minuten später findet Lisa Heiseler mit dem Ausgleich jedoch die passende Antwort (42.). Nach dem Seitenwechsel bringt Korina Janez die Eisernen Ladies in der 63. Minute in Führung, ehe Naika Reissner kurz vor dem Schluss für die Entscheidung sorgt (88.). Pogon Stettin gelingt in der 90. Minute mit der letzten Aktion des Spiels noch der Anschlusstreffer zum 3:2-Endstand.
1. FC Union Berlin: Bösl (46. Wagner) – K. Orschmann (46. Rurack), Becker (46. Niesler), Steinert (71. K. Orschmann) – Sakar (46. Schulz), Janez (71. Reissner), Moraitou (46. Markou (71. Metzker)), Heiseler (46. Frank), Reissner (46. Bach) – D. Orschmann (46. Blaschka), Abu Sabbah (46. Trojahn (71. Abu Sabbah))
Pogon Stettin: Radkiewicz (46. Palinska) - Dygus, Buzan, Brzozowska (75. Bużan), Szymaszek (75. Nowak) - Kusmierczyk (46.Gietkowska), Brodzik, Laniewska (46. Zajmi), Zdunek (65. Leskiewicz), Crim (65. Rybinska) - Okoniewska (46. Oleszkiewicz)
Personal: Cheftrainerin Ailien Poese musste gegen Pogon Stettin weiterhin auf Maria Cristina Lange, Antonia Halverkamps und Anna Weiß verzichten.
Tore: 0:1 Laniewska (35.), 1:1 Heiseler (42.), 2:1 Janez (63.), 3:1 Reissner (88.), 3:2 Zajmi (90.)
Zuschauer: 80
Heiseler kontert Stettins Führungstreffer
Die Eisernen Ladies, die erstmals in den gelb-weißen Ausweichtrikots für die neue Saison aufliefen, übernahmen in Bad Saarow vom Anstoß an die Spielkontrolle. Schon nach drei Minuten hatte die Elf von Cheftrainerin Ailien Poese ihre erste Gelegenheit: Dina Orschmann wurde von Judith Steinert in Szene gesetzt und versuchte es aus 16 Metern, doch die Torhüterin der Gäste war zur Stelle. Union dominierte das Spiel und drückte den Gegner mit aggressivem Angriffspressing tief in die eigene Hälfte; weitere Torchancen blieben jedoch zunächst aus. Nach 16 Minuten fasste sich Fatma Sakar aus der Distanz ein Herz, doch ihr Versuch rauschte zwei Meter am Pfosten vorbei. Eine Minute später probierte es auch Steinert aus der Ferne, allerdings nahm die gegnerische Torhüterin ihren Flachschuss sicher auf. Ein Schuss von Lisa Heiseler aus 20 Metern flog derweil knapp über die Latte (20.). In der 22. Minute fand ein hoher Diagonalpass von Katja Orschmann ihre Zwillingsschwester, deren Kopfball jedoch in den Armen der Torhüterin landete.
Die bis dahin beste Chance der Eisernen ergab sich nach einer halben Stunde. Nach einem Einwurf in der eigenen Hälfte und einer Kopfballverlängerung von Dina Orschmann hatte Lisa Heiseler viel Platz vor sich und legte an der Strafraumgrenze auf Naika Reissner ab, deren Schuss von der linken Seite von Schlussfrau Natalia Radkiewicz jedoch zur Ecke abgewehrt werden konnte (30.). Stattdessen nutzten auf der Gegenseite die Gäste aus Polen ihre erste Gelegenheit zum Torerfolg: Ein Freistoß aus dem Halbfeld fand im Fünf-Meter-Raum mit Karolina Laniewska eine Abnehmerin, die den Ball mit der Fußspitze ins Netz bugsierte (35.).
Der Treffer stellte den bisherigen Spielverlauf auf den Kopf. Entsprechend bemühten sich die Eisernen Ladies um eine schnelle Antwort, die in der 42. Minute auch folgen sollte: Ein Schuss von Katja Orschmann wurde im Strafraum geblockt, doch der Ball landete vor den Füßen von Lisa Heiseler, die aus elf Metern flach zum Ausgleich traf. Nur wenige Sekunden nach dem Wiederanpfiff hatte Union sogar die große Chance, das Spiel zu drehen: Nach einem langen Ball von Torhüterin Cara Bösl und einer erneuten Kopfballverlängerung liefen die Unionerinnen zu dritt auf das gegnerische Tor zu, doch Dina Orschmanns Flugkopfball nach Flanke von Reissner verfehlte knapp das Ziel (43.). Somit ging es mit einem 1:1-Unentschieden in die Halbzeitpause.
Janez trifft erneut – Reissner sorgt für die Entscheidung
Zur zweiten Halbzeit wechselten die Unionerinnen auf neun Positionen. So gab auch Neuzugang Eleni Markou, die erst am gestrigen Dienstag vorgestellt wurde, ihr Union-Debüt im defensiven Mittelfeld. Aufgrund der vielen Wechsel dauerte es bei Union zunächst etwas, um wieder das Tempo des ersten Durchgangs erreichen. In der 52. Minute zeigte Torhüterin Melanie Wagner im Eins-gegen-eins eine Glanztat, allerdings war bereits zuvor auf Abseits entschieden worden. Nach 57 Minuten gab es schließlich auch die erste Union-Chance im zweiten Durchgang: Infolge eines Freistoßes erreichte der Ball Zita Rurack, deren Versuch jedoch durch eine starke Fußabwehr vereitelt wurde. Im Anschluss kam Judith Steinert aus dem Rückraum nochmals zum Schuss, doch ihre Volleyabnahme verfehlte den Kasten erneut knapp.
Steinert war auch an der nächsten Offensivaktion in der 59. Minute beteiligt, als sie Korina Janez per Steilpass in Szene setzte. Der Schuss der Slowenin landete jedoch in den Armen der gegnerischen Keeperin. Vier Minuten später zeigte sich Janez dann aber treffsicherer: Sophie Trojahn drehte sich am Strafraum elegant um ihre Gegenspielerin und legte quer für Janez, die nur noch zum 2:1 einschieben musste (63.). Union kontrollierte in der Folge wieder das Spielgeschehen und war um die Vorentscheidung bemüht. Ein Schuss von Anouk Blaschka nach flacher Hereingabe von Pia Metzker in der 77. Minute ging jedoch knapp am Pfosten vorbei. Eine Minute später probierte sich die Nummer 8 der Eisernen Ladies mit einem Freistoß aus 16 Metern, der allerdings in den Armen von Anna Palinska landete. Auch einen Volleyversuch von Sarah Abu Sabbah in der 82. Minute konnte die Schlussfrau abfangen.
Die Entscheidung sollte schließlich in der 88. Minute fallen: Blaschka steckte am Strafraum auf engem Raum durch, woraufhin Naika Reissner das Leder an der Torhüterin vorbei ins Netz spitzelte. In der 90. Minute gelang Pogon Stettin mit einem Schuss von der Strafraumgrenze noch der 3:2-Anschlusstreffer, wenige Augenblicke später beendete die Unparteiische das Spiel.
Stimmen zum Spiel
„Wir haben von Beginn an ein sehr hohes Tempo an den Tag gelegt. Die Dinge, die wir aus dem Wolfsburg-Test besprochen hatten, konnten wir verbessern. Wir haben im Ballbesitz ruhigere Lösungen gehabt. Etwas schwerer fiel es uns heute teilweise, hochkarätige Torchancen herauszuspielen. Da haben wir zu oft geschossen, anstatt die Situation noch mal auszuspielen. Insgesamt haben wir uns gegen einen starken Gegner aber gut präsentiert, daher sind wir sehr zufrieden mit dem Spiel. Wir haben die Halbzeiten mit zwei unterschiedlichen Aufstellungen gespielt und jeder hat sich heute reingehauen, was es uns als Trainerteam für die vermeintliche Startelf immer schwerer macht. Aber genau das ist es, was wir wollen“, lautete das Fazit von Cheftrainerin Ailien Poese.
„Ich fand unser Spiel sehr gut. Wir haben alle Prinzipien relativ gut umgesetzt. Am Anfang sind wir ein bisschen langsam reingekommen, aber es lief dann. Nach dem ersten Gegentor war es kurz noch mal holprig, aber ich finde, wir sind immer wieder gut zurückgekommen und konnten jetzt am Ende den Sieg einfahren. Daher bin ich zufrieden“, erklärte Torschützin Naika Reissner nach dem Abpfiff.
Ausblick
Die Unionerinnen setzen nun bis zum Freitag ihr Kurztrainingslager in Bad Saarow fort. Am morgigen Donnerstag wird es um 11:30 Uhr eine öffentliche Trainingseinheit auf dem Sportplatz Bad Saarow geben. Das nächste Testspiel steht am kommenden Mittwoch, dem 31.07.2024, gegen Türkiyemspor Berlin auf dem Plan. Die Partie wird um 19 Uhr auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in der Dörpfeldstraße ausgetragen, der Eintritt ist frei.