Souveräner Heimsieg der Eisernen Ladies
Tolle Kulisse:
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin hat sich im letzten Heimspiel der Saison mit einem deutlichen 6:1-Erfolg gegen Blau-Weiss Hohen Neuendorf von den eigenen Fans verabschiedet. Vor allem Dina Orschmann brillierte mit gleich vier Treffern sorgten mit ihren Treffern am vorletzten Spieltag der Regionalliga Nordost.
1. FC Union Berlin: Wagner – Bach (68. Westphal), Gericke, K. Orschmann, Reissner – Frank, Görsdorf (82. Kratz), Heiseler (82. Krauss) – D. Orschmann, Rurack (68. Reichenbach), Trojahn (68. Bucher)
Blau-Weiss Hohen Neuendorf: Isanto – Scheffler (61. Scholau), Buchwalder, Schlom, Pistorius (63. Varamann), Duchowny, Kollek, Bettin (77. Labidi), Lüdecke, Rugala, Wichmann
Tore: 1:0 D. Orschmann (28.), 2:0 D. Orschmann (36.), 2:1 Scheffler (39.), 3:1 Görsdorf (56.), 4:1 D. Orschmann (60.), 5:1 Heiseler (66.), 6:1 D. Orschmann (90.)
Zuschauer: 250
Dina Orschmann bringt Union in Führung
Bereits vor dem Anpfiff wurde es laut auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz: Von den 250 Zuschauern wurden Luise Wildner, Pauline Gericke, Lena Bucher, Anouk Westphal sowie Sportpsychologin Mona Utler, die allesamt nach der Saison den Verein verlassen, gebührend verabschiedet. Auch Sarah Duszat, Anabel Lüdecke und Yara Scheffler, die den Verein bereits im Winter verlassen haben und jetzt in Hohen Neuendorf spielen, erhielten ihren Applaus.
Mit Blick auf die Partie gab es im Vergleich zum 6:0-Sieg gegen Bischofswerda am vergangenen Wochenende zwei Veränderungen in der Startformation der Eisernen Ladies. Anstelle von Luise Wildner sowie Hannah Kratz spielten Latoya Bach und Celine Frank von Beginn an.
Die Unionerinnen brauchten zunächst etwas, um in die Partie zu kommen. Zwar hatten die Eisernen Ladies wesentlich mehr Ballbesitz und konnten das Spiel auch über weite Stecken in die gegnerische Hälfte verlagern, taten sich jedoch gegen die kompakte Hintermannschaft Hohen Neuendorfs schwer. Nach einer Viertelstunde gab es jedoch erste Annäherungsversuche in Richtung Tor seitens der Unionerinnen. So verpasste Zita Rurack den Ball nach einer Hereingabe von der linken Seite nur um Haaresbreite (21.). In der 28. Minute gelang dann schließlich durch einen Standard die verdiente Führung. Einen Freistoß in der Nähe der Eckfahne zirkelte Katja Orschmann an den langen Pfosten, wo Rurack hochstieg und die Kugel per Kopf noch mal ins Zentrum legte, wo wiederum Dina Orschmann zur Führung einköpfte.
Wenige Minuten später war die Flügelspielerin erneut erfolgreich. Nach einer Hereingabe von der linken Seite nahm Dina Orschmann die Kugel an und schweißte das Leder daraufhin kompromisslos vom Strafraumrand ins Netz (36.). Der Zwei-Tore-Vorsprung währte jedoch nicht lange, weil Ex-Unionerin Yara Scheffler nach einer Ecke in der 39. Minute an den Ball kam und die Kugel ins lange Eck schoss.
In der Folge waren die Köpenickerinnen noch mal bemüht, den alten Abstand vor dem Pausenpfiff wiederherzustellen. Ein Kopfball von Rurack nach einer Ecke wurde jedoch auf der Linie geklärt und Lisa Görsdorf verfehlte aus kurzer Distanz das Tor (42./45+2.).
Deutliche Angelegenheit im zweiten Durchgang
Nach dem Seitenwechsel spielten die Eisernen Ladies mit deutlich mehr Zug nach vorne. Entsprechend dauerte es auch nicht sonderlich lange, bis die Kugel im Netz zappelte. Lisa Görsdorf nahm sich vom Strafraumrand ein Herz und hievte das Leder traumhaft ins lange Eck (56.). Die endgültige Vorentscheidung fiel schließlich vier Minuten später: Nach einer Flanke von Lisa Heiseler erzielte Dina Orschmann mit ihrem dritten Treffer das 4:1 (60.).
Die Rot-Weißen waren im zweiten Durchgang deutlich stärker und konnten diese Überlegenheit nun auch in Tore ummünzen. In der 66. Minute erzielte Heiseler nach einem Zuspiel von der rechten Seite den fünften Treffer für die Unionerinnen. Auch danach gab es Gelegenheiten, das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben. Nach einem traumhaften Zuspiel von Megan Reichenbach lief Heiseler allein aufs Tor zu, scheiterte jedoch an der Keeperin (78.). Den Schlusspunkt setzte schließlich erneut Dina Orschmann, die nach einer Flanke von Reichenbach ihren Viererpack schnürte und für den 6:1-Endstand sorgte (90.).
In der Tabelle belegen die Unionerinnen vor dem letzten Spieltag mit 62 Punkten weiterhin den 2. Platz. Spitzenreiter Viktoria Berlin hat sich derweil heute mit einem 3:0-Auswärtserfolg in Jena den Staffelsieg in der Regionalliga Nordost gesichert und wird somit im Juni die Relegationsspiele um den Aufstieg in die 2. Bundesliga gegen den Hamburger SV bestreiten. Weiterhin zwei Punkte hinter den Eisernen Ladies befindet sich Türkiyemspor Berlin auf Rang 3.
Stimmen zum Spiel
„Zunächst möchte ich mich noch mal ausdrücklich bei all den Leuten, die heute da waren, bedanken. Das war fantastisch, auch im Zuge der Verabschiedungen noch mal so eine Unterstützung zu haben. Spielerisch haben wir die Partie sehr souverän bestritten, auch wenn es uns Hohen Neuendorf vor allem zu Beginn schwer gemacht hat. Am Ende war es dann aber ein deutlicher Erfolg“, erklärte Cheftrainerin Ailien Poese.
Vierfachtorschützin Dina Orschmann lobte vor allem die Leistungssteigerung nach der Halbzeit: „Wir haben den Fans heute noch mal ein schönes Abschlussspiel geliefert. Am Anfang haben wir uns ein bisschen schwergetan, sind nicht ganz so gut ins Spiel gekommen. In der Halbzeit haben wir uns aber noch mal gesammelt und einige taktische Inhalte besprochen, sodass wir dann im Endeffekt doch ein gutes Resultat abgeliefert haben.“
Auch Latoya Bach zeigte sich zufrieden: „Der Derbysieg freut uns natürlich. Auch, dass es wieder ein hohes Ergebnis war und wir erneut viele Tore schießen konnten. Das Gegentor war natürlich ein kleiner Wermutstropfen, aber ich denke, dass wir in der zweiten Halbzeit dann die entsprechende Reaktion gezeigt haben.“
Ausblick
Am kommenden Sonntag, dem 28. Mai 2023, findet schließlich das letzte Spiel der Saison 2022/23 für die Unionerinnen statt. Zu Gast sind die Eisernen Ladies beim Tabellenletzten Rostocker FC. Anpfiff der Partie ist um 14 Uhr im RFC-Stadion Damerower Weg.