Nach zweimonatiger Winterpause startet für die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin am kommenden Samstag, dem 18. Februar 2023, wieder der Pflichtspielbetrieb. Zum Rückrunden-Auftakt in der Regionalliga Nordost kommt es auch gleich zum absoluten Spitzenspiel: Der 1. FC Union Berlin empfängt den Tabellenführer FC Viktoria 1889 Berlin. Anpfiff auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in der Dörpfeldstraße ist um 14 Uhr.

Gegnercheck: Viktoria mit (fast) makelloser Hinrunde

Schon vor der Saison galten Viktoria Berlin und der 1. FC Union Berlin als große Favoriten im Kampf um den Aufstieg, den beide Vereine auch offensiv als Ziel ausriefen. Schließlich hatten sowohl Viktoria als auch Union im Vorfeld bereits angekündigt, den Frauenbereich zukünftig stärker fördern zu wollen sowie perspektivisch den Bundesliga-Aufstieg in Angriff zu nehmen. Lediglich das Vorgehen der beiden Klubs unterscheidet sich in dieser Hinsicht stark: Während der 1. FC Union Berlin einen Prozess der Professionalisierung ankündigte, legte Viktoria die Frauenabteilung in die Hände von zunächst sechs Investorinnen. In den vergangenen Monaten wuchs die Anzahl der Investoren, darunter zahlreiche Prominente wie Franziska van Almsick, Maria Höfl-Riesch, Dunja Hayali oder Carolin Kebekus, auf 87. Rund eine Millionen Euro an Kapital hat der Verein dadurch bereits eingesammelt.

Nach der Hinrunde stehen tatsächlich beide Vereine in der Tabelle ganz oben, wenngleich Viktoria Berlin noch etwas besser durch die erste Saisonhälfte gekommen ist. Elf ihrer zwölf Spiele konnten die Himmelblauen gewinnen und stehen daher mit 33 Punkten an der Tabellenspitze. Zugleich stellt die Mannschaft aus Lichterfelde mit 81 Toren mit Abstand die beste Offensive der Liga und hat auch die Führende der Torschützenliste, Aylin Yaren, die bereits 23 Saisontreffer erzielte, in ihren Reihen. Mit erst acht Gegentreffern gehören die Gäste jedoch auch defensiv zu den Top-Teams.

Was aus Union-Sicht allerdings Mut macht, ist die einzige Niederlage, die Viktoria in der bisherigen Regionalliga-Saison kassierte. Gleich am 1. Spieltag verlor die Mannschaft aus dem Südwesten Berlins im heimischen Stadion Lichterfelde mit 1:2 gegen die Eisernen Ladies. Es sollte jedoch auch der einzige Punktverlust in der bisherigen Saison bleiben, sodass Viktoria aktuell dennoch vier Punkte Vorsprung auf die Unionerinnen besitzt. Zudem haben die Himmelblauen auch noch ein Nachholspiel. Allerdings ist bekanntlich noch die zweite Hälfte der Saison zu spielen und Union-Cheftrainerin Ailien Poese hatte zuletzt selbstbewusst angekündigt, dass man „natürlich den ersten Platz angreifen will und der Startschuss dazu am Samstag fallen soll.“ Ziel der Unionerinnen sei es, jedes Spiel der Rückrunde zu gewinnen. Mit einem Erfolg am Samstag könnte man den Druck auf den Tabellenführer zweifelsfrei erhöhen.

Bilanz: Union-Siege in letzten beiden Aufeinandertreffen

Wie bereits erwähnt, konnten die Unionerinnen das Hinspiel im August für sich entscheiden. Viktoria war damals nach einem Standard früh in Führung gegangen, doch Lisa Heiseler per Strafstoß sowie Naika Reissner mit dem Siegtreffer konnten das Spiel in der Folge drehen. Auch das vorletzte Regionalliga-Duell im März 2022 gewannen die Köpenickerinnen: Heiseler erzielte den goldenen Treffer zum 1:0 im Stadion Lichterfelde. Das letzte Aufeinandertreffen in der Dörpfeldstraße, welches mittlerweile bereits zweieinhalb Jahre zurückliegt, ging derweil an Viktoria: Im Oktober 2020 gewannen die Himmelblauen mit 2:1.

Seit 2017 spielen die Mannschaften mittlerweile gemeinsam in der Regionalliga Nordost. In diesem Zeitraum gab es neun Aufeinandertreffen: Dreimal gewann Union, zwei Partien endeten unentschieden und viermal ging Viktoria als Sieger vom Platz.

Stimmen zum Spiel

Ailien Poese freut sich auf den Rückrunden-Auftakt nach der langen Winterpause: „Die Vorbereitung verlief sehr gut und wir konnten viel von dem umsetzen sowie festigen, was wir uns vorgenommen haben. Entsprechend gehen wir voller Vorfreude auf Samstag in die letzten Einheiten.“

Personell muss die 38-Jährige weiterhin verletzungsbedingt auf Pauline Wimmer, Luca Scheel sowie Hannah Kratz verzichten. Zudem werden auch Lisa Görsdorf und Ginger Schulz am Samstag nicht mitwirken können.

Ausverkauft

Die Partie ist ausverkauft. Vor Ort wird es folglich keine Tickets mehr geben.