Hallo und Eisern gesagt!

Kantersieg für die Eisernen Ladies in Aue

Starker Auftritt auswärts:

So, 27. Oktober 2019
Kantersieg für die Eisernen Ladies in Aue

Der 1. FC Union Berlin gewinnt sein Gastspiel beim FC Erzgebirge Aue mehr als deutlich mit 9:1 und klettert nach dem höchsten Saisonsieg auf den 2. Tabellenplatz der Regionalliga Nordost.

Da der gewohnte Rasenplatz in Bad Schlema einigen Wildschweinen zum Opfer fiel, mussten beide Teams mit dem Kunstrasenplatz am Erzgebirgsstadion vorliebnehmen. Viele Änderungen gab es bei den Unionerinnen im Vergleich zur Vorwoche nicht – Nathalie Götz kehrte nach überstandener Krankheit in die Defensive zurück, Nadia Pearl rückte für Lena Wolter in die Startelf.

Es spielten: Sarah Duszat – Marta Schrey (45. Emely Stöckert), Marie Weidt (C), Nathalie Götz, Elisa Schindler (65. Selin Arslan) – Greta Budde, Celine Frank, Nadia Pearl, Josephine Ahlswede (60. Yara Scheffler) – Lisa Heiseler, Marta Stodulska

Die Eisernen Ladies brauchten nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Celine Frank, Marta Stodulska und Nadia Pearl kamen in den Spielminuten vier und fünf in aussichtsreicher Position zum Abschluss, verfehlten allerdings noch das Tor. Mit einem hervorragenden Spielzug (7.) über den rechten Flügel setzte die aufgerückte Elisa Schindler Lisa Heiseler ein, die Angreiferin ließ sich frei vor der Torhüterin die Chance nicht nehmen und schob mit dem rechten Fuß flach zum 0:1 ein. Das Spiel nahm nun Fahrt auf, nur zwei Minuten später passte Lisa Heiseler Nadia Pearl den Ball in den Fuß, mit dem ersten Kontakt ging es in die Tiefe, mit dem zweiten schloss sie unhaltbar in das kurze Eck ab. Weitere zwei Minuten später hieß es wieder Heiseler auf Pearl, dieses Mal wurde erst die Torhüterin überlupft, Nadia Pearl köpfte in vollem Tempo aus einem Meter Entfernung zum 0:3 ein. Aue schaffte es sich von dem kleinen Schock zu erholen, Anna Eifler wurde erstmals mit einem Schuss aus spitzem Winkel gefährlich (16.). Tore fielen allerdings vorerst weiter für die Unionerinnen. Nach einem Ballgewinn am Strafraum spielte Marie Weidt sofort tief, über Marta Stodulska landete der Ball bei Josephine Ahlswede, die per Chip wieder einmal Lisa Heiseler einsetzte, die frei vor der Torhüterin die Nerven behielt und einschob (23.). Ahlswede selbst trug sich fünf Minuten später in die Torschützinnenliste ein, nach Flanke von links ließ Marta Stodulska den Ball durch, Josephine Ahlswede schoss aus fünf Metern am langen Pfosten mit der Innenseite ins Tor (28.). Sehr sehenswert wurde es in der 43. Minute als Verteidigerin Marie Weidt 30 Meter vor dem Tor zu viel Platz gelassen wurde. Sie legte sich den springenden Ball noch einmal kurz vor, der Vollspannschuss landete genau unter der Latte – unhaltbar für die Auer Torhüterin. Den Schlusspunkt vor der Halbzeit setzte Aues unermüdliche Stürmerin Anna Eifler, die nach einem Einwurf für Union den Ball gewinnen konnte und direkt in Richtung Tor zog. Bei dem Schuss aus 16 Metern blieb Sarah Duszat im Tor der Rot-Weißen chancenlos.

Nach Wiederanpfiff blieben die Unionerinnen zwar weiter spielbestimmend, die Auerinnen versuchten allerdings alles um die sich abzeichnende Niederlage in Grenzen zu halten und selbst offensive Akzente zu setzen. Union kombinierte sich immer wieder in gute Situationen, allerdings fehlte es im letzten Pass an Genauigkeit oder dem Blick für die einfache Lösung um das engmaschige Auer Abwehrnetz zu zerspielen. So mussten die Zuschauer bis zur 73. Minute auf den nächsten Treffer warten. Marta Stodulska erzielte mit dem 1:7 ihren fünften Saisontreffer. Stodulska legte fünf Minuten wiederum später auf – ihr Freistoß von der linken Seite fand die eingewechselte Selin Arslan am zweiten Pfosten, welche den auftippenden Ball aus der Luft in die Maschen beförderte (78.). Mit ihrem dritten Treffer des Tages schloss Lisa Heiseler auch das Torregister – in der 86. Minute setzte sie sich nach Zuspiel von Nadia Pearl gegen zwei Gegnerinnen im Zentrum durch und schob aus kurzer Distanz ein – 1:9 Endstand. Eine Ecke der Auerinnen, die Juliane Zimmermann fand, hätte dies noch ändern können, der wuchtige Kopfball aus 11 Metern verpasste das Tor allerdings knapp (88.).

Trainer Falko Grothe: „Man kann den Spielerinnen heute nur ein großes Lob machen. Sie haben sich immer wieder vor das Tor kombiniert, zielstrebig abgeschlossen und sind bis zum Ende torhungrig geblieben. Und das gegen eine Mannschaft die keineswegs einfach zu bespielen war, Aue hat bis zum Ende dagegen gehalten und alles probiert, auch diese Moral hat Respekt verdient.“

Josephine Ahlswede: „Ich denke, das Ergebnis sagt viel über unsere Spielfreude, Effektivität vor dem Tor und den Teamgeist aus. Wir haben in den letzten Wochen immer mehr zu unserer spielfreudigen Form zurückgefunden. Wir haben das Spiel von der ersten Minute an bestimmt und durch schöne Kombinationen viele Torchancen herausgespielt. Wie an der Liste der Torschützinnen zu sehen ist, war es keine Einzelleistung, sondern eine geschlossene Teamleistung. Schnelles Kurzpassspiel, Einkontaktfußball, Bälle in die Tiefe haben über weite Strecken unser Spiel gekennzeichnet. Ich denke mit dem Spiel und auch dem Ergebnis können wir zurecht zufrieden sein und positiv in die neue Woche starten und das anstehende Spiel gegen Erfurt konzentriert fokussieren.“

Nadia Pearl: "Ich denke, das Spiel ist sehr gut gelaufen und als Team waren wir effizient vor dem Tor, was wichtig war, um den 2. Platz in der Tabelle zu erreichen. Die Tatsache, dass viele verschiedene Spielerinnen Tore geschossen haben, war schön zu sehen und auch ein Spiegelbild davon, dass es eine solide Teamleistung war."

Durch den Kantersieg überholen die Eisernen Ladies sowohl FC Viktoria Berlin als auch Phoenix Leipzig und konnten sich auf den zweiten Tabellenplatz vorschieben, sechs Punkte trennen sie vom Tabellenersten. Lisa Heiseler rückte mit ihren Saisontreffern 8, 9 und 10 an die Spitze der Torjägerinnenliste der Regionalliga Nordost.

Weiter geht es für die Eisernen Ladies beim Aufsteiger und derzeit Achtplatzierten 1. FFV Erfurt. Anpfiff ist am Sonntag den 03.11. um 13:30 Uhr auf dem Johannesplatz in Erfurt.