Frauen verpassen den Aufstieg
Niederlage in Andernach:
Die Frauen des 1. FC Union Berlin verlieren das Relegations-Rückspiel vor 685 Zuschauern mit 2:0 gegen die SG 99 Andernach und verpassen somit den Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga.
Die Eisernen Ladies starteten bereits Samstag in aller Früh an der Alten Försterei und kamen am Abend nach einem ausgedehnten Spaziergang in Koblenz an Rhein und Mosel in ihrem Übernachtungsdomizil an. Nach dem 1:1 im Hinspiel waren die Zeichen aufgrund der Auswärtstorregelung von Beginn an auf Offensive gestellt, es startete die gleiche Elf wie in der Vorwoche:
Monique Eichhorn – Lätizia Radloff (68. Maria-Pia Zander-Zeidam), Marta Schrey, Charleen Niesler, Nathalie Götz – Marie Weidt (75. Lisa Gierth), Greta Budde, Josephine Ahlswede, Josephine Bonsu – Marta Stodulska (61. Nadia Pearl), Lisa Heiseler
Nach zwei nervösen Anfangsminuten kamen die Unionerinnen bereits schnell zu ersten sehr guten Torchancen. Ein Warnschuss von Lisa Heiseler aus 20 Metern ging nach sechs Minuten noch über das Tor, kurz darauf wurde Marta Stodulska mit einer sehenswerten Kombination freigespielt, schoss aus sieben Metern allerdings knapp neben den Pfosten. Per Flanke sorgte Josephine Ahlswede in der 17. Minute für Gefahr, der Kopfball aus sechs Metern konnte allerdings nicht gedrückt werden, der Ball flog knapp einen halben Meter über den Querbalken. In der 27. Minute ließ Stodulska auf der rechten Seite gleich zwei Gegenspielerinnen stehen, ihr Pass vom 5er-Eck in den Rückraum fand allerdings keine Abnehmerin. Die Bäckermädchen aus Andernach zeigten vor allem nach Ecken und hohen Eingaben ihre Torgefährlichkeit, mit vereinten Kräften wurde allerdings im Strafraum verhindert, dass Monique Eichhorn im Tor eingreifen musste.
Mit Beginn der zweiten Hälfte zeigte sich ein anderes Spiel. Die SG 99 Andernach kam besser aus der Pause und übte mehr Druck auf die Unioner Defensive aus, zeitgleich wurde mit ablaufender Zeit auch das Kombinationsspiel der Rot-Weißen unruhiger und häufig zu ungeduldig. Nach einem Flugball über die Abwehr hatte noch einmal Marta Stodulska die Chance das 0:1 zu erzielen, der Versuch den Ball über die herauslaufende Torhüterin zu heben wurde allerdings abgefangen. Das erste Tor des Tages erzielte dann die Heimmannschaft. Ein langer Schlag von Magdalena Schumacher aus der Abwehr ging über die Unioner Innenverteidigung, Toni Hornberg blieb vor dem Tor cool und legte den Ball an der Torhüterin vorbei in die Maschen. Andernach nahm das Spiel nun in die Hand, agierte in der Defensive kompakter und in der Offensive zielstrebig. Ein abgefälschter Pass trudelte in Richtung Torauslinie, die Andernacherin Toni Hornberg setzte nach und kam zu Fall, als Monique Eichhorn mit Körperkontakt zur Stürmerin den Ball unter sich begraben wollte. Das Schiedsrichtergespann entschied auf Strafstoß, den Eva Langenfeld sicher verwandelte. Eichhorn ahnte die Ecke, allerdings war das Geschoss zu scharf und platziert. Das Anrennen der Unionerinnen brachte nur noch einen sehenswerten Schuss von Nathalie Götz von der Strafraumkante mit sich, den Jana Theisen im Tor allerdings zur Ecke ablenken konnte. Auf der Gegenseite ergaben sich für Andernach immer wieder Kontersituationen gegen die nun umgestellten Eisernen Ladies, die gefährlichste setzte Toni Hornberg per Lupfer aus spitzem Winkel noch neben das Tor.
Falko Grothe sagte nach dem Spiel: „Es waren zwei offene Spiele, in denen am Ende Kleinigkeiten den Unterschied ausgemacht haben. Die Energie und Leidenschaft die unsere Spielerinnen an den Tag gelegt haben, macht mich sehr stolz auf dieses Team. Dass es am Ende nicht gereicht hat ist dann umso bitterer. Ich denke wir werden die Sommerpause brauchen und das dann auch zu verarbeiten, gerade wenn man so nah dran war, schlägt es einen umso mehr nieder. Auch wenn es sich aktuell nicht so anfühlt, sollten wir das Spieljahr nicht nur nach dem Ende bewerten. Die Spielerinnen haben elf Monate lang viel investiert und sowohl den Berliner Pokal als auch die Meisterschaft in der Regionalliga geholt. Der Nicht-Aufstieg darf das nicht schmälern und gibt dem Team Grund genug um mit erhobenem Haupt in die Sommerpause zu gehen. Herzliche Glückwünsche an die Andernacherinnen und ihr Trainerteam, die in beiden Spielen einen sehr guten sportlichen und menschlichen Eindruck hinterlassen haben. Ich drücke ihnen die Daumen in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga zu bestehen.“
Trotz der Meisterschaft in der Regionalliga Nordost hat es am Ende erneut nicht zum Aufstieg in die 2. Bundesliga gereicht. Wir gratulieren den Bäckermädchen und wünschen viel Erfolg in der kommenden Saison. Danke für die Gastfreundschaft und den fairen Umgang mit der schweren Situation für unser Team nach Spielende seitens der Andernacher. Gratulation geht auch an unsere Eisernen Ladies, die in beiden Spielen alles gegeben haben und unseren Verein und unsere Stadt würdig vertreten haben. Das Team verabschiedet sich nun in die Sommerpause.