Frauen entführen einen Punkt aus Leipzig
Gegen RasenBallsport:
Die 1. Frauen des 1. FC Union Berlin fahren mit einem Punkt im Gepäck aus Leipzig zurück. Im Duell des Erst- und Drittplatzierten der letzten Saison fielen keine Tore, am Ende stand es 0:0.
Während sich die Unionerinnen mit zwei Unentschieden zu Saisonstart zufrieden geben musste, startete RB Leipzig mit zwei klaren Siegen in das Spieljahr. Elisa Schindler und Celine Frank rutschten in die Startaufstellung und gaben damit in dieser Saison ihr Debüt von Beginn an. An der Egidius-Braun-Sportschule liefen für Union auf:
Monique Eichhorn – Lätizia Radloff, Elisa Schindler, Marie Weidt (C), Nathalie Götz – Greta Budde, Marta Schrey, Josephine Bonsu (60. Lena Wolter), Celine Frank, Josephine Ahlswede (75. Carolin Fredrich) – Lisa Heiseler (90. Maria Pia Zander-Zeidam)
Von Beginn an konnten die 137 Zuschauer ein Spiel mit hohem Tempo und vielen aggressiv geführten Zweikämpfen begutachten. Torchancen hingegen gab es nur wenige. In der 12. Minute war es erstmals die Leipzigerin Larissa Schreiber, die nach Zuspiel in die Schnittstelle aus 16 Metern das Tor verfehlte. Nahezu die gleiche Szene spielte sich 16 Minuten später ab, dieses mal traf die ehemalige Nationalspielerin Anja Mittag das Tor nicht. Auf Seite der Unionerinnen hatte Josephine Bonsu die beste Chance der ersten Hälfte. Nach Zuspiel von Marta Schrey war Bonsu frei durch, die Leipziger Torhüterin Gina Schüller blieb allerdings lange stehen und kippte dann rechtzeitig ab, um den Schuss aus kurzer Distanz zu parieren.
Nach Wiederanpfiff blieb die Partie weiterhin hart umkämpft und geprägt von Unterbrechungen und großem Einsatz. So richtig spannend wurde es in der Endphase, als beide Teams den entscheidenden Punch setzen wollten. Erst war Union etwas zielstrebiger, die steil geschickte Celine Frank verpasste allerdings vor der Torhüterin den Abschluss und wurde auf den letzten Drücker gestoppt. Erneut gestoppt, dieses mal aber mit unlauteren Mitteln, wurde sie nur wenige Minuten später, als sie frei vor dem Tor auftauchte, von der letzten Verteidigern allerdings gehalten wurde. Die Schiedsrichterin entschied korrekterweise auf Freistoß, zur Verwunderung vieler ahndete sie die Notbremse nur mit einer gelben Karte. Im Gegenzug sorgten die Leipzigerinnen für zwei Schockmomente: erst setzte Anja Mittag einen Kopfball an den Torpfosten, in der 85. Minute landete ein Schuss im Strafraum aus kurzer Entfernung an der angelegten Hand von Marie Weidt. Die Schiedsrichterin pfiff, gab Elfmeter für Leipzig und die rote Karte für die Kapitänin der Unionerinnen. Torhüterin Monique Eichhorn hatte die richtige Ecke, parierte den Strafstoß und hielt somit den Punkt fest. Die letzten Minuten mobilisierten die Rot-Weißen alle noch vorhandenen Reserven um den Punkt in Unterzahl festzuhalten, was verdienterweise auch gelang.
Trainer Falko Grothe: „Beide Teams sind ein hohes Tempo gegangen und haben ein sehr leidenschaftliches Spiel gezeigt. Die Defensiven standen auf beiden Seiten sehr gut, auch wenn die Ansätze unterschiedliche waren, so dass nur wenige Torchancen entstanden, man aber auch immer das Gefühl hatte, dass eine Unaufmerksamkeit auf beiden Seiten stets bestraft werden könnte. Ich bin insbesondere mit der Zweikampfführung und dem großen Laufaufwand den wir betrieben haben zufrieden. Der Punktgewinn war eine geschlossene Mannschaftsleistung. In den nächsten beiden Trainingswochen werden wir den Fokus wieder mehr auf die Offensive legen, da es uns dort noch an Zielstrebigkeit und Genauigkeit fehlte.“
Celine Frank: „Es war ein sehr kraftintensives Spiel, wir mussten viel hereinschmeissen. Leipzig hat es defensiv gut gemacht, man hatte häufig gleich drei Spielerinnen auf den Füßen, so war es schwer unseren Spielaufbau durchzubringen. Es war schön wieder auf dem Platz zu stehen und für das Training belohnt zu werden, die Nervosität war recht hoch aber wir haben es recht gut gemacht.“
Elisa Schindler: „Wir gehen natürlich in jedes Spiel mit der Einstellung 3 Punkte holen zu wollen, wenn man den Spielverlauf betrachtet hatten wir auch unsere Chancen, nach dem gehaltenen Elfmeter kann man aber auch mal mit einem Punkt zufrieden sein. Wir wollen das Tempo aus dem Spiel mit in die nächsten Spiele nehmen und dann endlich unseren ersten Dreier holen.“
In der kommenden Woche dürfen die Eisernen Ladies die Beine hochlegen – nach dem anstrengenden Saisonauftakt wird das Wochenende spielfrei sein und auch etwas reduziert trainiert. Ernst wird es dann am 15.09. wenn Blau-Weiß Hohen Neuendorf an der Dörpfeldstraße zu Gast ist und nach drei Unentschieden der erste Saisonsieg geholt werden soll.