Eiserne Ladies zu Gast bei Viktoria Berlin
Regionalliga-Auftakt:
Die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin trifft am Sonntag, dem 28.08.2022, im Zuge des Auftakts in der Regionalliga Nordost auf Lokalrivale Viktoria Berlin. Anpfiff im Stadion Lichterfelde ist um 14 Uhr.
Gegnercheck: Viktoria schielt mit Investorenprojekt Richtung Aufstieg
Mit großer Euphorie gab Viktoria Berlin im Sommer bekannt, die Frauenabteilung des Vereins künftig in die Hände von sechs Investorinnen zu legen. Unter ihnen befindet sich auch die 174-fache Nationalspielerin Ariane Hingst, die sich ambitioniert gegenüber dem neuen Projekt zeigt: „Ich bin Berlinerin. Ich war von der ersten Sekunde an begeistert von der Idee, Fußball in meiner Heimatstadt zu entwickeln. Ich denke, dass ich mit meinem Bekanntheitsgrad im Fußball die Werbetrommel rühren und meine Erfahrung weitergeben kann.“ Das Ziel sei, die „deutsche Sportwelt nachhaltig zu verändern“ und perspektivisch den Verein in die Bundesliga zu bringen.
Damit ist der Verein aus Lichterfelde der Gegenentwurf zum 1. FC Union Berlin, der in diesem Jahr ebenfalls mit seinem Professionalisierungsprozess den perspektivischen Aufstieg in die Bundesliga ausgerufen hat. Beide Vereine gelten entsprechend auch als Favoriten im Kampf um die Regionalliga-Meisterschaft, die wiederum zur Teilnahme an der Relegation für die 2. Bundesliga berechtigt. In jener Relegation befand sich die Viktoria bereits 2021, nachdem man die Corona-Saison 2020/21 gewonnen hatte, die aus lediglich fünf Ligaspielen bestand, doch musste man sich damals in den Aufstiegsspielen schließlich dem SV Henstedt-Ulzburg deutlich geschlagen geben (2:7). In der vergangenen Spielzeit erreichten die Frauen aus dem Südwesten Berlins den 4. Platz hinter Meister Turbine Potsdam II sowie den Stadtrivalen Türkiyemspor Berlin und Union.
Ihren ersten Pflichtspielauftritt hatten die Blau-Weißen bereits am vergangenen Wochenende in der 1. Runde des DFB-Pokals, als man gegen den Landesligisten BSG Stahl Brandenburg einen ungefährdeten 7:0-Sieg einfuhr.
Bilanz: Mannschaften kennen sich bereits bestens
Seit dem Zweitliga-Abstieg der Unionerinnen 2017 spielen beide Mannschaften mittlerweile gemeinsam in der Regionalliga Nordost. In diesen fünf Jahren gab es insgesamt acht Aufeinandertreffen in der Liga: Zweimal siegte Union, zwei Partien endeten unentschieden und viermal ging Viktoria als Sieger vom Platz. Das letzte Duell konnten allerdings die Köpenickerinnen für sich entscheiden: Am 12. Spieltag der vergangenen Saison siegte Union dank des goldenen Treffers von Kapitänin Lisa Heiseler mit 1:0 im Stadion Lichterfelde. Dieser Sieg trug am Ende auch dazu bei, dass die Rot-Weißen zwei Punkte vor der Viktoria in der Tabelle auf Rang 3 einliefen.
Aufmerksame Anhänger der Eisernen Ladies wissen zudem, dass sich die Mannschaften bereits vor zwei Wochen gegenüberstanden. Im Zuge der Saisonvorbereitung testeten beide Teams am 10. August in der Dörpfeldstraße gegeneinander. Eine ausgeglichene Partie konnte damals Viktoria Berlin knapp mit 2:1 für sich entscheiden.
Stimmen vor dem Spiel
Trotz der Testspielniederlage zeigt sich Cheftrainerin Ailien Poese euphorisch mit Hinblick auf den Saisonstart: "Das Fazit aus den sechs Wochen Vorbereitung ist für uns durchweg positiv - wir haben viele Inhalte erarbeiten und festigen können. Insgesamt hatten wir gegnerische Teams, die uns immer gefordert haben, was die Intensität hochgehalten hat und den Fokus auf Details schärfen konnte. Nun heißt es in dieser Woche, die komplette Aufmerksamkeit auf den Saisonauftakt zu richten und noch kleine Stellschrauben anzugehen. Es hat sich in der Zeit eine Startelf herauskristallisiert, es hat sich aber ebenso gezeigt, dass alle Spielerinnen sehr nah beieinander sind, weil alle sehr gut gearbeitet haben. Wir freuen uns gegen Viktoria zu starten und fiebern jetzt schon dem Spiel entgegen - Ziel ist es drei Punkte nach Köpenick zu holen und somit optimal in die Saison zu starten. Die passende Mentalität ist im Training schon spürbar - die Vorfreude auf die Begegnung ist bei allen Spielerinnen und dem Staff sehr groß."
Personal
Personell muss die Trainerin auf die beiden Mittelfeldspielerinnen Celine Frank, die sich nach ihrem Kreuzbandriss noch im Aufbautraining befindet, und Sophie Trojahn verzichten.