Eiserne Ladies sichern den 2. Platz mit Sieg in Magdeburg
Im Topspiel des 11. Spieltags der Regionalliga Nordost konnten die Eisernen Ladies gegen den Magdeburger FFC den neunten Saisonsieg einfahren. Zum 5:2-Auswärtserfolg trug Josephine Bonsu drei Tore bei, Charleen Niesler traf bei der reifen Mannschaftsleistung im Magdeburger Heinrich-Germer-Stadion doppelt.
Am letzten Spieltag der Hinrunde ging es für beide Teams um viel. Sowohl die Bördestädterinnen als auch der 1. FC Union wollte im Spiel des Zweiten gegen den Dritten den Anschluss an die Tabellenspitze wahren. Auf Seite der Rot-Weißen dezimierte sich der Kader krankheitsbedingt unter der Woche, Marta Stodulska und Nathalie Götz standen wieder in der Startaufstellung, Katharina Bödeker kehrte außerdem wieder in den Kader zurück. Auf Unioner Seite spielten:
Monique Eichhorn – Nathalie Götz, Marta Schrey, Lätizia Radloff, Lisa Görsdorf – Greta Budde (60. Katharina Bödeker), Marie Weidt (C), Josephine Bonsu, Maria Pia Zander-Zeidam – Charleen Niesler, Marta Stodulska (70. Josephine Ahlswede)
Beide Teams agierten defensiv sehr kompakt, störten zudem früh. Den Eisernen Ladies gelang in Ballbesitz zunächst mehr, insbesondere über beide Innenverteidigerinnen gelang der Ball immer wieder in vielversprechende Situationen vor der Magdeburger Abwehr, beim letzten Pass fehlte es jedoch noch an Genauigkeit. Die erste Chance ergab sich so für das junge Team aus Magdeburg, der Schuss aus 20 Metern verfehlte allerdings das Tor (10. Minute). Das frühe Pressing der Unionerinnen zahlte sich dafür kurz darauf aus: Josephine Bonsu eroberte den Ball am gegnerischen Strafraum, zog mit Tempo in denselbigen und nagelte den Ball aus spitzem Winkel zum 0:1 unter die Latte (17.). Ähnlich zielgenau zeigte sich die Nummer 11 der Rot-Weißen in der 33. Minute und markierte nach Schnittstellenpass von Marta Stodulska ihren zweiten Treffer des Tages. Zwei weitere Minuten später war der Hattrick dann perfekt: mit zwei Haken spielte Bonsu ihre Gegenspielerin schwindelig und schoss den Ball aus kurzer Distanz zum 0:3 in den Winkel (35.). Charleen Niesler hatte kurz vor Halbzeitpfiff noch die Chance zu erhöhen – sie konnte einen Pass der Torhüterin abfangen, ihr anspruchsvoller Chipball aus 35 Metern über die Magdeburger Schlussfrau verfehlte das Tor jedoch knapp (45.).
Nach Wiederanpfiff hatte sie direkt die Chance es besser zu machen – und machte es auch. Mit einem Steilpass in Szene gesetzt blieb sie vor dem Tor cool und schob an der Torhüterin vorbei ein – 0:4 für Union (48.). In der Folge gaben die Eisernen Ladies mehr Spielanteile her, was die Magdeburgerinnen zu nutzen wussten. Eine Flanke konnte nicht geblockt werden – per Kopfball nickte Manuela Knothe gegen die Laufrichtung der hier chancenlosen Monique Eichhorn ein (59.). Magdeburg witterte nun die Chance den Rückstand weiter zu verkürzen und erhöhte den Druck. Eine Flanke von Emily Katarina Hähnel fand in der 68. Minute zwar keine Abnehmerin im Strafraum, hatte diese aber auch nicht nötig. Vorbei an diversen Köpfen beider Teams schlug sie per Aufsetzer im Tor zum 2:4 ein. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, Magdeburg wollte unbedingt verkürzen, Union mit dem fünften Tor den Sack zumachen. Beide überbrückten das gegnerische Mittelfeld sehr schnell, jedoch hielten die Defensiven stand. Den Schlusspunkt durften die Unionerinnen setzen. Maria Pia Zander-Zeidam wurde in einem Konter in Szene gesetzt, gewann das Laufduell gegen die Verteidigerin und konnte kurz vor dem Tor nur noch per Foul gestoppt werden. Den fälligen Elfmeter nahm sich Charleen Niesler und verwandelte souverän (90.) zum 2:5-Endstand.
Trainer Falko Grothe: „Die Spielerinnen wussten, dass es in diesem Spiel um viel geht. Für uns war es heute vor allem ein Kopfspiel, diese schwierige mentale Situation haben sie angenommen und sehr gut gemeistert. Insbesondere in der ersten Hälfte waren wir sehr kombinationssicher und hatten in den entscheidenden Situationen die nötige Coolness.“
Dreifachtorschützin Josephine Bonsu: „Wir haben von Beginn an viel Druck gemacht und sind zu Recht früh in Führung gegangen. Wir hatten nicht viele 100-prozentige Chancen, aber als ich dann noch zweimal vor dem Tor stand hab ich versucht nicht all zu viel nachzudenken und somit meiner Mannschaft mit zwei weiteren Toren geholfen mit einem vorerst beruhigenden 3:0 in die Halbzeit zu gehen. Direkt nach der Halbzeit legten wir mit dem vierten Tor nach, aber dann ging es recht schnell bergab und die Kräfte ließen nach. Magdeburg sorgte bei uns für Unruhe und Chaos, doch wir haben uns nach den zwei Gegentoren schnell wieder eingekriegt. Nach vorne ging leider so gut wie garnichts mehr, was sehr schade ist, denn die Ideen waren da. Ein laufintensives Spiel aber drei sehr wichtige Punkte für uns, um weiter vorne dranzubleiben.“
Innenverteidigerin Nathalie Götz: „Wir sind in der ersten Halbzeit gut in die Zweikämpfe gekommen, haben nicht viele Chancen für Magdeburg zugelassen, unsere genutzt und den Magdeburgern unser Spiel aufgezwungen. In der zweiten Halbzeit hatten wir zwar einen Auftakt nach Maß, dann aber den Faden in unserem Spiel ein wenig verloren - das hat dann Magdeburg auch ausgenutzt Danach haben wir aber ein wenig mehr Akzente setzen können und uns wieder Torchancen erspielt, was letztendlich nochmal belohnt wurde. Durch den Sieg haben wir unseren Vorsprung auf den 3. Platz ausbauen können, bleiben weiterhin der Jäger und können mit Selbstvertrauen in das Pokalspiel gegen Stern starten.“
Die 1. Frauen des 1. FC Union Berlin beenden die Hinrunde nach elf Spielen mit 25 Punkten und 43:8 Toren auf dem 2. Tabellenplatz der Regionalliga Nordost. Fünf Punkte trennen die Eisernen Ladies von den Herbstmeisterinnen vom Viktoria Berlin, vier Punkte Abstand bestehen zum Dritten aus Leipzig. Mit Elisa Emini (10 Tore), Josephine Bonsu (8 Tore) und Marta Stodulska (7 Tore) sind gleich drei Unionerinnen in der Top 10 der Torschützinnenliste zu finden.
Das nächste Ligaspiel und somit erste Spiel der Rückrunde steht am Sonntag den 25.11. gegen Blau-Weiß Hohen Neuendorf in der Dörpfeldstraße an. Bereits am Donnerstag den 15.11. gilt es allerdings die Schuhe für das Viertelfinale im Berlin-Pokal zu schnüren. Mit dem SFC Stern 1900 kommt ein anspruchsvoller Gegner aus der Regionalliga auf den Kunstrasen an der Hämmerlingstraße, Anpfiff ist 19:00 Uhr.
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