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Eiserne Ladies schlagen Hertha BSC mit 6:1

Derbysieg zum Auftakt:

So, 20. August 2023
Eiserne Ladies schlagen Hertha BSC mit 6:1

Zum Auftakt der neuen Regionalliga-Saison setzt sich die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin mit 6:1 im Derby gegen Hertha BSC durch. Im historischen ersten Aufeinandertreffen beider Vereine im Frauenfußball geht Hertha zunächst durch einen Treffer in der 3. Spielminute früh in Führung. Noch im ersten Durchgang drehen Sarah Abu Sabbah (5./33.) und Dina Orschmann (10./41.) mit jeweils zwei Treffern das Spiel. Kurz vor dem Abpfiff machen Zita Rurack (86.) und Athanasia Moraitou (90+2.) das halbe Dutzend voll.

Hertha BSC: Kernchen – Westphal (62. Burghardt), Giannori, Dreher, Pranke – Frieauff, Poock (62. Reimold), Borchmeyer (81. Schulze) – Genthe, Wellhausen (81. Wildner), Rohde (53. König)

1. FC Union Berlin: Wagner – Weiß, K. Orschmann, Becker (46. Niesler), Metzker – Frank, Görsdorf (81. Blaschka), Moraitou – Youssef (63. Trojahn), Abu Sabbah (81. Rurack), D. Orschmann

Tore: 1:0 Poock (3.), 1:1 Abu Sabbah (5.), 1:2 D. Orschmann (10.), 1:3 Abu Sabbah (33.), 1:4 D. Orschmann (41.), 1:5 Rurack (86.), 1:6 Moraitou (90+2.)

Zuschauer: 1.511

Hertha schockt Union früh – Abu Sabbah und Orschmann drehen das Spiel

Rund 1.500 Zuschauer verfolgten das Derby im Stadion am Wurfplatz im Olympiapark und sahen zunächst einen Start, der gar nicht den Erwartungen der Unionerinnen entsprach. Schon nach drei Minuten flog ein Freistoß der Blau-Weißen quer durch den Köpenicker Strafraum und fand am langen Pfosten mit Svenja Poock eine Abnehmerin, die das Leder aus kurzer Distanz nur noch zur frühen Hertha-Führung über die Linie drücken musste.

Von diesem Kaltstart ließen sich die Eisernen Ladies jedoch nicht beirren. Die Führung der Gastgeberinnen sollte letztlich nur zwei Minuten andauern. Bereits in der 5. Minute tankte sich Sarah Abu Sabbah sehenswert durch die gegnerische Hintermannschaft und ließ der herausstürmenden Keeperin mit ihrem Torabschluss keine Chance. In der 10. Minute war der Spielstand schließlich bereits gedreht: Abu Sabbah wurde geschickt und behielt im Strafraum die Übersicht für die mitgelaufene Dina Orschmann, die am Fünf-Meter-Raum nur noch den Fuß zum 2:1 hinhalten musste. 

Insgesamt dominierten die Köpenickerinnen das Spielgeschehen, wenngleich sich Hertha in den Zweikämpfen sehr gallig zeigte und es der Mannschaft von Ailien Poese schwermachte, hinter die Abwehrkette zu gelangen. Mit einem Standard konnten die Unionerinnen in der 33. Minute aber die Führung ausbauen. Eine Coproduktion der beiden Sommerneuzugänge vom SV Meppen, Athanasia Moraitou und Sarah Abu Sabbah, führte zum dritten Treffer. Der Freistoß von Moraitou fand im Strafraum Abu Sabbah, die energisch zum Kopfball ging und das 3:1 erzielte.

Zum Ende der ersten Halbzeit ließen die Kräfte bei Hertha merklich nach, während sich die Unionerinnen weiter sehr angriffslustig zeigten. Schon in der 35. Minute hatten die Eisernen Ladies die große Chance zum 4:1. Ein Steilpass hinter die Abwehrkette fand Nour Youssef, die im Sprint ihrer Gegenspielerin davonzog und scharf in den Fünf-Meter-Raum gab, wo die heranrauschende Dina Orschmann im Fallen aus spitzem Winkel allerdings nur den Pfosten traf. Jenes Pech wiederholte sich vier Minuten später, als Youssef erneut per Flanke Dina Orschmann fand, die ihren Kopfball diesmal an die Latte setzte.

In der 41. Minute erzielte Dina Orschmann dann aber doch ihren zweiten Treffer. Ein überragender Diagonalpass von Katja Orschmann über 30 Meter fand ihre Zwillingsschwester, die frei vor der Torhüterin auftauchte und eben jene gekonnt überlupfte. Kurz vor dem Pausenpfiff lag auch noch der fünfte Treffer in der Luft. Erneut stand aber das Aluminium, zum insgesamt dritten Mal im ersten Durchgang, im Weg. Ein Schuss von Abu Sabbah nach Hereingabe von Youssef prallte an den Pfosten (45+1.).

Rurack und Moraitou schrauben das Ergebnis in die Höhe

Im Vergleich zum ersten Durchgang mit fünf Toren und drei Aluminiumtreffern verlief die zweite Halbzeit recht ereignisarm, was sicherlich auch den Temperaturen von 30 Grad geschuldet war. Die erste Torchance gab es in der 65. Minute, als die eingewechselte Sophie Trojahn ihre Gegenspielerin stehenließ und in den Strafraum zu Dina Orschmann gab. Zum insgesamt vierten Mal stand jedoch das Aluminium im Weg. Ihr Abschluss aus kurzer Distanz traf nur den Pfosten. 

Erneute Großchancen blieben im weiteren Spielverlauf weitestgehend aus. In der 80. Minute kam Trojahn im Strafraum recht frei an den Ball, setzte das Leder allerdings einen Meter am Torwinkel vorbei. Kurz vor dem Schlusspfiff drehten die Unionerinnen allerdings noch mal auf und machten das halbe Dutzend voll. Zunächst zog Zita Rurack in der 86. Minute aus 20 Metern ab und legte den Ball sehenswert ins lange Eck. In der Nachspielzeit setzte Athanasia Moraitou mit einem sehenswerten Heber aus 25 Metern schließlich den Schlusspunkt (90+2.).

Wenige Augenblicke später pfiff Schiedsrichterin Jacqueline Lünser die Partie ab und kürte die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin somit offiziell zum Derbysieger. Gleichzeitig übernahmen die Eisernen Ladies mit dem deutlichen Kantersieg auch die Tabellenführung in der Regionalliga Nordost.

Stimmen zum Spiel

„Der frühe Rückstand war ein kleiner Wackler und hat uns sicherlich auch noch mal wachgeschüttelt. Wir haben dann aber mit den Toren zum 1:1 und 2:1 eine sehr gute Gegenreaktion gezeigt, sodass ich zu keiner Sekunde daran gezweifelt habe, dass wir das Spiel heute gewinnen werden“, erklärte Kapitänin Dina Orschmann die Anfangsphase der Partie.

Cheftrainerin Ailien Poese zeigte sich sichtlich zufrieden: „Uns ist es gelungen, direkt auf das schnelle Gegentor zu Beginn zu antworten. Wir haben das Spiel danach etwas beruhigt bekommen, den Ball laufen gelassen und auch die Tore gemacht. Dass es dann in der 2. Halbzeit ein Stück weit abflacht, ist okay. Am Ende haben wir hier 6:1 im Stadtderby gewonnen und ein gutes Spiel gezeigt.“

 „Ich bin sehr zufrieden und auf die Mannschaft sehr stolz. Besser hätte es heute gar nicht laufen können. Das Team hat wirklich gut gearbeitet und war sehr bissig. Dementsprechend hatte ich nach dem Rückstand auch gar keine Sorgen“, fasste Doppeltorschützin Sarah Abu Sabbah ihr erstes Spiel im Union-Dress zusammen.

Ausblick

Am kommenden Sonntag, dem 27.08.2023, findet für die Unionerinnen das erste Heimspiel der neuen Saison statt. Zu Gast in der Dörpfeldstraße ist der Aufsteiger 1. FFC Fortuna Dresden. Anpfiff der Partie erfolgt um 14 Uhr. Der Eintritt ist frei.

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