Eiserne Ladies gewinnen gegen Jena II
Geglückter Rückrundenauftakt:
Zum Rückrundenauftakt gewinnt der 1. FC Union Berlin mit 2:1 gegen die Zweitvertretung des FF USV Jena. Die Führung erzielte Lisa Heiseler in der ersten Halbzeit, nach dem Ausgleich traf Marta Stodulska in der 85. Minute zum Siegtreffer.
Hinter beiden Teams lag ein ligaspielfreies Wochenende, während die Eisernen Ladies dieses zur Regeneration nutzten, siegte der USV Jena II souverän im Thüringen-Pokal gegen den F.F.C. Gera. Das Geläuf in der Dörpfeldstraße war tief, folgende Unionerinnen bespielten es:
Monique Eichhorn – Marie Weidt, Marta Schrey (80. Yara Scheffler), Elisa Schindler, Nathalie Götz – Greta Budde (75. Nadia Pearl), Lena Wolter, Josephine Ahlswede (45. Sophie Büttner), Celine Frank – Lisa Heiseler, Marta Stodulska
Die ersten Minuten des Spiels gehörten Union, mit der ersten Chance setzte Marta Stodulska den Ball an die Latte. Kurz darauf wurde Lena Wolter von Lisa Heiseler freigespielt, die Flügelspielerin legte sich den Ball frei vor die Torhüterin, ein Platzfehler verhinderte allerdings, dass sie zum Abschluss kommen konnte. Jenas auffälligste Spielerin an diesem Tag, Donika Grajqevci, machte in der 16. Minute erstmals auf sich aufmerksam, Monique Eichhorn im Unioner Tor konnte ihren Schuss noch an die Latte lenken. Die in rot gekleideten Unionerinnen brachten immer wieder frühen Druck auf die Jenenserinnen, ein Rückpass auf die Torhüterin Jenas fing Marta Stodulska ab, wurde aber noch geblockt, den zweiten Ball zog Josephine Ahlswede auf das Tor, die bestens aufgelegte Torhüterin der Blauen, Mailin Wichmann, fischte den Schuss aus dem Winkel. Die Belohnung für die temporeiche Anfangsphase der Eisernen folgte in der 20. Minute. Mit großer Übersicht chipte Elisa Schindler den Ball in den Lauf von Marta Stodulska, die direkt auf die durchgestartete Celine Frank auf den Flügel weiterleitete. Ihre Eingabe kontrollierte Lisa Heiseler am 11-Meter-Punkt schnell, drehte sich und versenkte den Ball flach zu ihrem 13. Saisontreffer. Der USV versuchte sich noch einmal in Person von Josefine Schlichting aus der Distanz (35.), die großen Möglichkeiten zu erhöhen waren allerdings auf Seite der Berlinerinnen, der Torpfosten verhinderte es bei einer Chance von Greta Budde (37.), Jenas Wichmann im Tor gegen Marta Stodulska kurz darauf (43.).
Nach der Halbzeitpause ging es auf beiden Seiten highlightarm weiter. Die einzige vorerst einzige Tormöglichkeit hatte wiederum Donika Grajqevci, Monique Eichhorn bot allerdings ihr ganzes Können auf, um den Ball um den Pfosten zu lenken (49.). Danach bot das Spiel den knapp 100 Zuschauern an der Dörpfeldstraße wenig Wärmendes: Zweikämpfe im Mittelfeld, technische Ungenauigkeiten und das Spiel um die zweiten Bälle dominierte die Partie. Der Ausgleichstreffer des USV kam jedoch nicht aus dem Nichts, die Gäste erarbeiteten sich nach und nach Feldvorteile. Ein Klärungsversuch der Unioner Abwehr in der 79. Minute landete im Zentrum, Pia Große nahm den Ball mit und wurde kurz vor dem Strafraum nicht am Schuss gehindert, der sich unhaltbar in das lange Eck zum 1:1 zog. Das Gegentor ließ die Unionerinnen noch einmal einen Gang hochschalten, die Pässe gingen nun wieder zielstrebiger in das Angriffsdrittel. So steuerte die Spielgestalterin Celine Frank ihre zweite Torvorlage des Tages bei: Ihr Pass durch die Schnittstelle der gegnerischen Innenverteidiger landete bei Marta Stodulska, die Stürmerin behielt die Übersicht und streichelte den Ball an der herauslaufenden Torhüterin vorbei in das lange Eck (85.). Das souveräne Schiedsrichtergespann pfiff die Partie mit zwei Minuten Nachspielzeit ab.
Falko Grothe: „Nach unserem ersten Treffer haben wir im Zusammenspiel zu viel Luft nach oben gelassen und auch defensiv nicht die Kompaktheit gezeigt, die uns in den letzten Wochen ausgezeichnet hat. Am Ende haben die Spielerinnen eine tolle Moral bewiesen, sie wollten unbedingt den Siegtreffer erzielen, haben sich innerhalb kurzer Zeit von dem Gegentor erholt und die richtige Reaktion und Körpersprache gezeigt. Unter dem Strich stehen die drei Punkte gegen einen Gegner aus der oberen Tabellenhälfte.“
Kapitänin Marie Weidt: „Wir hatten uns für das heutige Spiel viel vorgenommen. Wir wollten das Spiel von der ersten bis zur letzten Minute bestimmen, konzentriert den Ball zirkulieren lassen und uns so Chancen erarbeiten. In das Spiel sind wir engagiert und zweikampfstark gestartet. Wir konnten uns viele gute Situationen erarbeiten, eine davon konnten wir dann auch mit einem Tor krönen. Jetzt hieß es „bloß nicht aufhören, einfach weitermachen“, nicht denselben Fehler machen wie im Hinspiel. Jedoch glitt uns das Spiel aus den Händen. Wir waren nicht mehr kompakt genug, die einfachen Bälle kamen aus den unterschiedlichsten Gründen nicht an, die sonst immer problemlos gespielt und weiterverarbeitet werden konnten. Wir behielten aber trotzdem die Nerven und kämpften bis zum Schluss gemeinsam als Team. Jede Spielerin gab alles. Auch das Gegentor brachte uns nicht davon ab, an einen Sieg zu glauben. Jetzt erst recht, dachten wir uns. Dieser Wille wurde mit dem 2:1 belohnt, was vorher sehr gut herausgespielt wurde. Aus diesem Spiel müssen wir den Siegeswillen und den Kampfgeist ins nächste Spiel gegen Viktoria 89 mitnehmen, verbessern müssen wir die Genauigkeit der Pässe und die Ruhe am Ball. Wir wollen aus dem Derby auf jeden Fall die drei Punkte nach Köpenick holen.“
Marta Schrey: "In den ersten Minuten sind wir gut ins Spiel gekommen und haben schöne Kombinationen nach vorne gezeigt. Nach dem 1:0 sind wir allerdings immer unkonzentrierter geworden und unser Spiel war von Fehlpässen und einer schlechten Zweikampfführung geprägt. Der knappe Sieg sollte uns für die nächsten Wochen wachrütteln, denn so können wir nicht gegen Viktoria auftreten, wenn wir auch dieses Spiel gewinnen wollen."
An der Tabellenspitze der Regionalliga Nordost ändert sich nach dem ersten Spieltag der Rückrunde nichts: RB Leipzig steht mit 34 Punkten auf Platz 1, sechs Punkte dahinter lauern die Eisernen Ladies verfolgt von Viktoria Berlin mit zwei und Phoenix Leipzig mit drei Punkten Abstand. Den letzten Spieltag des Jahres bestreiten die 1. Frauen des 1. FC Union Berlin am kommenden Sonntag um 13 Uhr im Stadion Lichterfelde gegen FC Viktoria 89 Berlin.