Eiserne Ladies empfangen Viktoria Berlin
Regionalliga-Topspiel:
Am Sonntag, dem 17.09.2023, kommt es für die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin in der Regionalliga Nordost zum Spitzenspiel gegen den FC Viktoria 1899 Berlin. Um 14 Uhr stehen sich die beiden besten Mannschaften des Vorjahres und der aktuellen Saison auf dem Fritz-Lesch-Sportplatz in der Dörpfeldstraße gegenüber.
Gegnercheck
Bereits in der vergangenen Saison war das Aufeinandertreffen zwischen Union und Viktoria Berlin das Duell der Vereine, welche große Ambitionen für die Zukunft hegen. So gaben beide Klubs an, perspektivisch den Bundesliga-Aufstieg in Angriff zu nehmen. Während die Eisernen Ladies bei ihrem Professionalisierungsprozess vor allem auf die Strukturen des Vereins zurückgreifen, wird Viktoria von zahlreichen Investoren unterstützt. Insgesamt 181 Förderer, darunter zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens, haben seit Sommer 2022 über 2 Millionen Euro bereitgestellt.
Mit diesen finanziellen Mitteln wurde die Mannschaft der Himmelblauen im vergangenen Sommer erneut namhaft verstärkt. In Form von Natalia Stulin, Stefanie Klug, die von 2020 bis 2022 das Union-Dress trug, sowie Anna Höfker kamen drei Spielerinnen aus der 2. Bundesliga. Zudem wurde die 87-fache niederländische Nationalspielerin Anouk Dekker, die mit ihren 36 Jahren als Führungsspielerin fungieren soll, für die Defensive verpflichtet. Auch Angreiferin Eunice Beckmann, die momentan aufgrund eines Kreuzbandrisses ausfällt, bringt Bundesligaerfahrung in Form von 128 Einsätzen mit. Als neuer Cheftrainer fungiert seit diesem Sommer Dennis Galleski, der zuletzt beim Berliner Fußball-Verband tätig war.
In der vergangenen Saison hatte Viktoria Berlin gegenüber den Unionerinnen die Nase vorn. Mit vier Punkten Vorsprung wurde die Mannschaft aus Lichterfelde Staffelmeister und traf daraufhin in der Relegation um den Aufstieg in die 2. Bundesliga auf den Hamburger SV. Dort musste sich Viktoria allerdings mit 0:3 und 1:3 geschlagen geben. Mit neuem Personal will der Verein in dieser Saison den nächsten Anlauf wagen. Nach drei Spieltagen ist Viktoria, ebenso wie Union, noch ohne Punktverlust. Darüber hinaus haben die Himmelblauen als einzige Mannschaft der Liga bislang kein Gegentor kassiert. Zuletzt gab es einen 8:0-Kantersieg gegen den Bischofswerdaer FV, nachdem zuvor bereits die beiden potenziellen Aufstiegskonkurrenten 1. FFC Turbine Potsdam II (3:0) und Türkiyemspor Berlin (5:0) deutlich besiegt wurden. Mit einem 4:0-Erfolg gegen den SV Henstedt-Ulzburg aus der Regionalliga Nord zog Viktoria außerdem am vergangenen Wochenende ins Achtelfinale des DFB-Pokals ein.
Bilanz
Das letzte Aufeinandertreffen im Februar 2023 hielt alles, was man von einem Spitzenspiel erwartet. Vor 1500 Zuschauern in der Dörpfeldstraße ging Viktoria Berlin zunächst mit 2:0 in Führung. Zita Rurack verkürzte vor der Halbzeit auf 2:1, ehe Nour Youssef wenige Minuten nach dem Seitenwechsel den Ausgleich bei strömenden Regen erzielte. Viktoria ging kurze Zeit später zwar erneut in Führung, doch abermals hatten die Unionerinnen eine Antwort parat und glichen durch Rurack zum 3:3 aus. Als es schließlich nach einem Unentschieden aussah, erhielt Viktoria in der Nachspielzeit einen Freistoß auf Höhe der Mittellinie. Der Ball segelte in den Strafraum und fiel schließlich auf den Kopf von Union-Angreiferin Elisa Spolaczyk, die das Leder unglücklich ins eigene Tor bugsierte. Es war für Viktoria nicht nur der Siegtreffer in einem spektakulären Spiel, sondern auch die Vorentscheidung im Aufstiegskampf. Obwohl es sich damals um das erste Spiel der Rückrunde handelte, war der Abstand anschließend zu groß. Die Unionerinnen konnten zwar alle folgenden zwölf Partien gewinnen, schafften es jedoch nicht mehr, Viktoria von der Tabellenspitze zu verdrängen.
Das Hinspiel der vergangenen Saison gewannen die Unionerinnen derweil mit 2:1 im Stadion Lichterfelde. Auch in dieser Partie ging Viktoria zwar in Führung, doch Lisa Heiseler und Naika Reissner drehten das erste Pflichtspiel unter der Leitung von Cheftrainerin Ailien Poese.
Insgesamt haben die Vereine bereits 30-mal gegeneinander gespielt. Mit 14 Siegen hat Viktoria die etwas bessere Bilanz, doch auch Union konnte bereits elf Erfolge einfahren. Fünf Partien endeten unentschieden.
Personal
Beim Spitzenspiel am Sonntag werden Cheftrainerin Ailien Poese mit Luca Scheel, Elisa Schindler und Pauline Wimmer drei Spielerinnen nicht zur Verfügung stehen.
Stimme vor dem Spiel
Ailien Poese freut sich auf das Spitzenspiel: „Wir konnten uns in der Woche bisher sehr gut auf das Spiel einstimmen. Das gesamte Team ist fokussiert und konzentriert in den letzten Einheiten der Woche. Liebe Unioner, wir freuen uns auf euch und das Spiel!“
Serviceinfos
Aus organisatorischen Gründen ist der Eintritt nur mit gültigem Ticket und für 1.500 Zuschauer möglich. Seit Montag lief online im Union-Zeughaus der Verkauf der kostenfreien Tickets für Mitglieder des 1. FC Union Berlin. Bereits am Mittwoch waren alle Tickets vergeben. Stadionöffnung auf der Fritz-Lesch-Sportanlage wird am Sonntag um 13 Uhr sein. Aufgrund des zu erwartenden hohen Besucheraufkommens wird um eine rechtzeitige Anreise gebeten.