Eiserne Ladies bezwingen Türkiyemspor mit 3:0
Sieg im Polytan-Pokal:
Die Profimannschaft der Frauen des 1. FC Union Berlin setzt sich im Achtelfinale des Polytan-Pokals mit 3:0 gegen Türkiyemspor Berlin durch. Im letzten Heimspiel des Jahres agieren die Gäste aus Kreuzberg wesentlich kompakter als im Liga-Duell vor vier Tagen, in dem die Unionerinnen mit 11:2 gewannen. Entsprechend endet die erste Halbzeit torlos, nach rund einer Stunde kann Kapitänin Lisa Heiseler die Eisernen Ladies allerdings in Führung schießen (57.). Kurz vor dem Schlusspfiff sorgen Sarah Abu Sabbah und Celine Frank für die Entscheidung (85./90+4.).
1. FC Union Berlin: Hornschuch – Metzker, K. Orschmann, Niesler, D. Orschmann – Görsdorf (65. Frank), Heiseler, Moraitou – Blaschka (83. Youssef), Abu Sabbah, Trojahn (65. Reissner)
Türkiyemspor Berlin: Scheunemann – Wolter Cosme, Schick, Laue, Toth (88. Kullick) – Lübcke, Hartwig (68. Beyaztepe) – Pflanz (88. Griethe), Szuh, Loredo Ahoki (80. Mohamad) – Wippig (88. Schwedler)
Personal: Union-Cheftrainerin Ailien Poese veränderte die Startelf im Vergleich zum 11:2-Sieg im Ligaspiel gegen Türkiyemspor Berlin am vergangenen Sonntag auf einer Position. Sarah Hornschuch stand anstelle von Melanie Wagner zwischen den Pfosten.
Tore: 1:0 Heiseler (57.), 2:0 Abu Sabbah (85.), 3:0 Frank (90+4.)
Besondere Vorkommnisse: Rote Karte für Beyaztepe (70.)
Zuschauer: 150
Türkiyemspor verteidigt tief: Keine Tore zur Halbzeit
Nach dem 11:2-Kantersieg der Eisernen Ladies im Ligaspiel am vergangenen Sonntag war Türkiyemspor im zweiten Aufeinandertreffen binnen vier Tagen vor allem um defensive Stabilität bemüht. Entsprechend agierten die Kreuzbergerinnen auf dem engen Kunstrasenplatz im Bruno-Bürgel-Weg von Beginn an sehr kompakt und resolut in den Zweikämpfen. Die erste Torannäherung hatten die Unionerinnen in der 11. Minute durch einen Freistoß von Anouk Blaschka, der einen halben Meter am Pfosten vorbeiflog. Insgesamt hatten die Köpenickerinnen zwar deutliche Ballkontrolle, konnten gegen den tiefstehenden Gegner jedoch wenig Durchschlagskraft im Offensivspiel entwickeln. Die wohl beste Chance der 1. Halbzeit hatte Lisa Heiseler, die das Leder in der 21. Minute nach einer flachen Hereingabe von der linken Seite knapp aus zentraler Position über die Latte setzte.
Auch in der Folge spielte sich das Geschehen weitestgehend in Strafraumnähe der Gäste ab, ohne dass sich die Eisernen Ladies viele Großchancen erspielen konnten. Eine weitere gute Gelegenheit stellte ein Freistoß von Katja Orschmann dar, der wenige Zentimeter über das Gehäuse flog (36.). Die letzte Chance der 1. Halbzeit hatte Sarah Abu Sabbah in der 42. Minute, deren Dropkick aus halbrechter Position jedoch von Laetitia Scheunemann im Türkiyemspor-Tor pariert werden konnte. Entsprechend endete die 1. Halbzeit erstmals in dieser Saison in einem Spiel mit Union-Beteiligung ohne Tore.
Heiseler, Abu Sabbah und Frank schießen Union ins Viertelfinale
Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Unionerinnen spielbestimmend und versuchten, schnell den erlösenden Führungstreffer zu erzielen. Die erste Gelegenheit hatte Athanasia Moraitou, die im Strafraum aus spitzem Winkel abzog und knapp das lange Eck verfehlte. Fünf Minuten später hatte Dina Orschmann infolge einer Ecke die nächste Chance, doch ihre Direktabnahme aus der zweiten Reihe konnte von der Schlussfrau aufgenommen werden. Die Eisernen Ladies spielten nun jedoch mit wesentlich mehr Zug zum Tor, was sich schließlich in der 57. Minute auszahlte. Endlich gelang es den Köpenickerinnen, die gegnerische Defensive schnell zu überbrücken, sodass Moraitou für Lisa Heiseler durchstecken konnte, die allein vor Laetitia Scheunemann eiskalt blieb und das Spielgerät zur 1:0-Führung ins Netz schob.
Mit der Führung ergaben sich wesentlich mehr Räume und die Eisernen Ladies kamen vermehrt zu gefährlichen Torabschlüssen. Katja Orschmann verpasste das 2:0 nach einer Ecke nur um Haaresbreite (66.). Wenige Minuten später sah Lorin-Hiva Beyaztepe, die erst zwei Minuten vorher eingewechselt wurde, für ein Nachtreten die rote Karte. Türkiyemspor, nun nur noch zu zehnt, verteidigte zwar weiterhin wacker, konnte den Unionerinnen jedoch immer weniger entgegensetzen. Die Vorentscheidung war nach einer Ecke in der 81. Minute ganz nah, als Katja Orschmann per Kopf die Latte traf. In der 85. Minute war es dann so weit: Celine Frank zog aus 20 Metern per Flachschuss ab – Keeperin Scheunemann konnte nur nach vorne abwehren und Sarah Abu Sabbah war in klassischer Torjäger-Manier zur Stelle war und drückte das Leder über die Linie. In der Nachspielzeit konnte sich schließlich auch noch Frank selbst mit dem schönsten Treffer des Tages in die Torschützenliste eintragen. Aus 30 Metern zog die Mittelfeldspielerin ab und beförderte die Kugel an die Unterkante der Latte, von wo der Ball zum 3:0 ins Netz flog (90+4.). Dies war gleichzeitig die letzte Aktion der Partie.
Stimmen zum Spiel
„Es war das erwartbar zähe Spiel. Türkiyemspor hat die Räume eng gemacht und auch der Platz war etwas kleiner, wodurch es heute etwas schwieriger war. Nichtsdestotrotz haben wir das Spiel bestimmt, wenngleich wir in der ersten Halbzeit nicht ganz so zwingend in der Verwertung und Erarbeitung unserer Torchancen waren. Am Ende steht der verdiente Sieg in einem schwierigen Flutlichtspiel“, fasste Cheftrainerin Ailien Poese das Match zusammen.
„Wir sind natürlich überglücklich, dass wir in die nächste Runde einziehen konnten. Das war unser Ziel. Wir wussten, dass es ein anderes Spiel wird als am Sonntag. Uns war bewusst, dass es ein Kampfspiel wird. Ich finde, wir haben das sehr gut gemacht, waren geduldig und konnten uns am Ende belohnen“, erklärte Kapitänin Lisa Heiseler.
„Am Anfang haben wir kurz Zeit gebraucht, um reinzukommen, was sicherlich auch an den anderen Platzbedingungen lag. Aber das erste Tor war für uns dann wie ein Dosenöffner, sodass wir immer besser ins Spiel gekommen sind“, so Anouk Blaschka nach dem Abpfiff.
Ausblick
Am Sonnabend, dem 25. November 2023, findet für die Eisernen Ladies das letzte Spiel des Jahres statt. Zum Hinrundenabschluss in der Regionalliga Nordost gastieren die Unionerinnen beim Bischofswerdaer FV. Der Anpfiff der Partie erfolgt um 13:30 Uhr auf dem LaOla-Bolzplatz Bischofswerda.