Eiserne Ladies besiegen Hertha BSC mit 5:0
Einzug ins Pokal-Halbfinale:
Die Profi-Frauen des 1. FC Union Berlin feiern durch einen 5:0-Sieg im Stadtderby gegen Hertha BSC einen erfolgreichen Pflichtspielauftakt im Jahr 2024. Vor 1500 Zuschauern in der Dörpfeldstraße bringt Celine Frank die Köpenickerinnen im Viertelfinale des Polytan-Pokals in Führung (31.). Nach dem Seitenwechsel sorgen Dina Orschmann, Athanasia Moraitou und Lisa Heiseler für die Entscheidung (56./70./72.). Den Schlusspunkt setzt Sarah Abu Sabbah in der 90. Spielminute.
1. FC Union Berlin: Hornschuch – Sakar, K. Orschmann, Becker, Bach (46. Reissner) – Heiseler, Frank (80. Görsdorf), Moraitou – Blaschka (65. Niesler), Abu Sabbah, D. Orschmann
Hertha BSC: Kernchen – Westphal (57. Genthe), Giannori, Dreher, Pranke – Borchmeyer, Poock (60. Burghardt), Rohde (76. Bähr), Frieauff (46. Yavuz) – Wellhausen, Reimold (74. Danso)
Personal: Im Vergleich zum 6:2-Testspiel-Sieg beim 1. FC Köln II vor einer Woche veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Startformation auf vier Positionen. Anstelle von Ginger Schulz, Charleen Niesler, Elisa Schindler und Lisa Görsdorf spielten Katja Orschmann, Marie Becker, Athanasia Moraitou sowie Sarah Abu Sabbah von Beginn an.
Tore: 1:0 Frank (31.), 2:0 D. Orschmann (56.), 3:0 Moraitou (70.), 4:0 Heiseler (72.), 5:0 Abu Sabbah (90.)
Zuschauer: 1500
Frank bringt Union in umkämpftem Derby in Führung
Der Pokalcharakter des Spiels war den Beteiligten auf dem Rasen von Anfang an bewusst. So sahen die Zuschauer in der Dörpfeldstraße zunächst eine umkämpfte, zweikampfintensive Partie, in welcher es nur wenige Torchancen gab. Die Unionerinnen hatten zwar etwas mehr Zug zum Tor, doch abgesehen von einigen Versuchen aus der zweiten Reihe, welche das gegnerische Gehäuse verfehlten, konnten auch die Rot-Weißen nur wenig Torgefahr entwickeln.
Die beste Szene hatten die Köpenickerinnen nach einer halben Stunde, als zunächst Dina Orschmann eine Flanke von Anouk Blaschka am Fünf-Meter-Raum knapp verpasste und im Anschluss Athanasia Moraitou das Spielgerät aus 16 Metern nur wenige Zentimeter über das Tor schlenzte (30.). Lediglich 60 Sekunden später sollte der Ball dann aber doch im Netz liegen: Sarah Abu Sabbah schlug die Kugel von der rechten Seite an den zweiten Pfosten, wo Celine Frank bereitstand und den Ball mit vollem Risiko per Volley ins Netz jagte.
Vom Treffer befreit, kombinierten sich die Unionerinnen in der Folge öfter in Tornähe und drückten in den verbleibenden Minuten auf das 2:0. So lief etwa Abu Sabbah nach einem Steilpass von Lisa Heiseler allein auf das Tor zu und versuchte, die gegnerische Schlussfrau zu umkurven. BSC-Torhüterin Sophie Kernchen allerdings verhinderte dieses Vorhaben (39.). Beim anschließenden Eckball war Herthas Nummer Eins erneut zur Stelle und lenkte den Kopfball von Katja Orschmann um den Pfosten (40.). Die letzte Aktion vor dem Pausenpfiff hatte Torschützin Frank, deren Distanzschuss verfehlte jedoch das Tor (45.).
Orschmann trifft traumhaft – Moraitou, Heiseler und Abu Sabbah erhöhen
Nach dem Seitenwechsel konnten die Unionerinnen den Schwung der letzten Minuten des ersten Durchgangs beibehalten und wollten schnell für die Vorentscheidung sorgen. Bereits in der 52. Minute hatte Top-Torjägerin Sarah Abu Sabbah die Großchance auf den zweiten Treffer, nachdem sie von Katja Orschmann auf die Reise geschickt wurde, doch ihr Lupfer über die Keeperin prallte nur an den Pfosten. Nur vier Minuten später sorgte jedoch Dina Orschmann mit einem Traumtor für das 2:0. Die Stürmerin nahm einen Pass von Athanasia Moraitou in der Drehung an und zog aus 20 Metern im Fallen direkt ab, woraufhin sich die Kugel unhaltbar in den Winkel senkte (56.).
Union hatte die Partie mit der Zwei-Tore-Führung komplett unter Kontrolle und ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen. Per Eckball sorgten die Eisernen Ladies nach 70 Minuten für die Vorentscheidung: Der Kopfball von Katja Orschmann aus dem Gewühl heraus wurde zunächst auf der Linie geklärt, doch Moraitou drückte den Abpraller im Anschluss aus kurzer Distanz ins Tor. Zwei Minuten später zeigten die Rot-Weißen auch eindrucksvoll ihre Kombinationsstärke, als ein genialer Diagonalball von Dina Orschmann im Lauf von Abu Sabbah landete, die am linken Strafraumrand Übersicht bewies und in den Rückraum für Lisa Heiseler legte. Diese musste das Spielgerät nur noch ins verwaiste Tor schieben (72.).
Den Schlusspunkt setzte Abu Sabbah, die sich in der 90. Spielminute für ihren unermüdlichen Einsatz belohnte. Neuzugang Fatma Sakar, die ihr Pflichtspieldebüt im Union-Dress feierte, gewann den Ball am gegnerischen Strafraum und schlug die Flanke maßgenau an den zweiten Pfosten, wo Abu Sabbah in bester Torjäger-Manier für den 5:0-Endstand sorgte.
Stimmen zum Spiel
„Es war am Anfang das erwartet schwierige Derby. Hertha hat die Räume gut geschlossen, sodass wir wenige Möglichkeiten hatten, wirklich vor das Tor zu kommen. Über den Kampf sind wir dann ins Spiel gekommen und konnten in der zweiten Halbzeit zeigen, was wir uns vorgestellt haben. Nichtsdestotrotz war es, wie gesagt, ein wirklich hartes Derby gegen einen guten Gegner“, so Cheftrainerin Ailien Poese im Anschluss der Partie.
„Anfangs hatten wir leichte Anlaufschwierigkeiten, aber wir sind dann gut ins Spiel gekommen und konnten uns souverän durchspielen. Ich bin total stolz auf das Team, denn wir haben es heute gemeinsam einfach klasse gemacht“, erklärte Mittelfeldspielerin Athanasia Moraitou.
„Erst mal muss ich sagen, dass die Stimmung heute wirklich überragend war! Anfangs haben wir uns im Spiel etwas schwergetan, aber wir konnten uns dann ins Spiel kämpfen und haben die Partie am Ende dominiert“, lautete das Fazit von Torhüterin Sarah Hornschuch.
Ausblick
Am kommenden Sonntag, dem 10.03.2024, sind die Eisernen Ladies erstmals in diesem Jahr auch wieder in der Regionalliga Nordost gefordert. Zum Rückrundenauftakt gastieren die Unionerinnen beim 1. FFC Fortuna Dresden. Der Anpfiff erfolgt um 14 Uhr im Stadion Wurzener Straße.