Eiserne Ladies behaupten die Tabellenführung
Derbysieg:
Im Spitzenspiel der Regionalliga Nordost zwischen dem 1. FC Union Berlin als Tabellenführer und Verfolger Türkiyemspor auf Rang 3 konnten die Eisernen Ladies einen immens wichtigen Sieg einfahren. Gegen den Lokalrivalen aus Kreuzberg gewannen die Unionerinnen in der Dörpfeldstraße mit 3:1. Als Torschützinnen glänzten Elisa Spolaczyk, Marie Becker und Lisa Heiseler.
1. FC Union Berlin: Wagner – Wildner, Gericke, Becker, Bach (71. Kratz) – Rurack, Wimmer, Heiseler, Reissner (88. Bucher) – Spolaczyk, Youssef (85. Reichenbach)
Türkiyemspor Berlin: Scheunemann – Schrey, Schick, Michalke (47. Janitzki), Wolter Cosme, Lübcke, Szuh, Almasalme, Aydin, Yavuz, Illmann (82. Zander-Zeidam)
Tore: 1:0 Spolaczyk (8.), 1:1 Aydin (23.), 2:1 Becker (50.), Heiseler (80., Foulelfmeter)
Zuschauer: 450
Spolaczyk bringt Union früh in Front – Türkiyemspor gleicht aus
Im Vergleich zum 1:0-Sieg gegen Leipzig-Süd am vergangenen Wochenende gab es drei Änderungen in der Startelf der Unionerinnen: Marie Becker, Naika Reissner sowie Pauline Wimmer spielten anstelle von Elisa Schindler, Megan Reichenbach sowie Hannah Kratz.
Den besseren Start in die Partie erwischten jedoch Türkiyemspor. Schon nach drei Spielminuten knallte der Ball infolge eines Angriffs der Gäste an die Latte. Nach diesem ersten Schreckmoment nahm jedoch auch Union offiziell am Spiel teil. Ein Schuss von Naika Reissner in der 4. Minute flog noch knapp über die Latte, doch in der 7. Minute zappelte der Ball bereits im Netz. Reissner hatte sich auf dem linken Flügel durchgesetzt und eine Flanke an den Fünf-Meter-Raum geschlagen, wo Spolaczyk per Kopf vollendete. Kurz darauf hätten die Rot-Weißen sogar beinahe nachgelegt, doch Nour Youssef verpasste eine weitere Flanke von Reissner haarscharf (9.).
Insgesamt war es ein offenes Spiel, welches die rund 450 Zuschauer in der Dörpfeldstraße zu sehen bekamen. Dem Ruf als Spitzenspiel wurde die Partie zweifelsfrei gerecht. In der 16. Minute lenkte Union-Keeperin Melanie Wagner einen Abschluss stark über die Latte, doch fünf Minuten später hatte die Schlussfrau das Nachsehen. Ein Abschluss von Leyila Aydin wurde im Strafraum unhaltbar von einer Union-Verteidigerin abgefälscht, sodass die Kugel langsam hinter die Torlinie trudelte (21.).
Auch nach dem Treffer ging es hin und her: Ein Kopfball von Spolaczyk wurde stark pariert, auch bei Lisa Heiselers Abschluss eine Minute später war die gegnerische Torhüterin zur Stelle (24./25.). Vor allem über die linke Seite der sprintstarken Reissner strahlten die Köpenickerinnen immer wieder Gefahr aus. Gleichzeitig war Wagner auf der anderen Seite jedoch ebenfalls zweimal stark zur Stelle, als sie erst aus kurzer Distanz eine starke Fußabwehr zeigte, ehe sie vier Minuten später auch einen Distanzschuss über die Latte lenkte (34./35.). Letztlich ging es jedoch mit dem Unentschieden in die Pause.
Becker und Heiseler mit den Siegtoren
Die zweite Halbzeit begann ähnlich wie die erste Halbzeit – mit einem Union-Tor. Nach einem Freistoß von Pauline Wimmer konnte die gegnerische Torhüterin den Ball nicht festhalten, sodass Marie Becker die Kugel aus kurzer Distanz über die Linie drücken konnte (49.).
Nach dem erneuten Führungstreffer wurde die Partie intensiver und zweikampfbetont, sodass das Spiel von vielen Unterbrechungen geprägt war. Man merkte, um wie viel es für beide Mannschaften ging. Chancen waren in der Folge jedoch nur noch vereinzelt vorhanden. Die große Chance zum Ausgleich hatte Türkiyemspor in der 72. Minute, als eine Spielerin den Ball aus kurzer Distanz nach einem Standard über die Latte jagte. Stattdessen fiel der Treffer auf der anderen Seite. Naika Reissner wurde im Strafraum gelegt, was die Schiedsrichterin mit einem Elfmeter ahndete (78.). Nach langen und lautstarken Protesten, die sogar eine Rote Karte für jemanden aus dem Funktionsteam der Gäste zur Folge hatten, durfte Lisa Heiseler endlich zum Strafstoß antreten und verwandelte sicher. Es war die Entscheidung dieses Spitzenspiels. Die Unionerinnen brachten das Ergebnis in der verbleibenden Zeit sicher über die Ziellinie.
Mit dem Sieg sind die Eisernen Ladies nun auch unumstößlich Tabellenführer der Liga. Zuvor hätte Türkiyemspor die Köpenickerinnen aufgrund eines Nachholspiels noch überholen können. Jetzt sind die Kreuzbergerinnen allerdings vier Punkte hinter Union auf Rang 3. Erster Verfolger bleibt die Mannschaft von Viktoria Berlin, die weiterhin einen Punkt hinter den Rot-Weißen steht.
Stimmen zum Spiel
„Ich bin total stolz auf die Mannschaft. Darauf, dass wir über 90 Minuten solch eine Intensität an den Tag gelegt haben und uns auch mit den Toren belohnen konnten. Es war ein absolutes Spitzenspiel gegen einen wirklich guten Gegner mit einer starken Mentalität. Das sind die Spiele, weshalb man den Fußball so liebt“, fasste Cheftrainerin Ailien Poese nach dem Spiel hochzufrieden zusammen.
„Ich finde, wir haben über beide Halbzeiten sehr gut gespielt. Wir haben extrem viel Druck gemacht, womit der Gegner seine Probleme hatte. Persönlich bin ich auch mit meiner Leistung sehr zufrieden, nachdem ich jetzt die letzten drei, vier Wochen verletzungsbedingt gefehlt habe“, erklärte Aktivposten Naika Reissner.
Auch Torhüterin Melanie Wagner zeigte sich nach dem Abpfiff glücklich: „Die erste Halbzeit war noch eher ausgeglichen, aber in der zweiten Halbzeit konnten wir noch mehr Gas geben und uns mit den beiden Toren belohnen. Insgesamt war es eine wirklich sehr gute Leistung.“
Ausblick
Mit dem Sieg geht es nun in eine weitere wohlverdiente Pause für die Unionerinnen. Am Sonntag in zwei Wochen, dem 6. November 2022, geht es auswärts beim Magdeburger FFC weiter. Auch dieses Aufeinandertreffen ist erneut ein Duell zweier ungeschlagener Mannschaften: Die Magdeburger auf Platz 4 mit 15 Punkten sind neben Union noch die einzige Mannschaft der Liga, die bislang keine Niederlage in dieser Saison kassierten.