Deutlicher Heimsieg für die Eisernen Ladies
Gegen Hertha 03:
Drei Tage nach dem bitteren Aus im Berlin-Pokal hat die Frauenmannschaft des 1. FC Union Berlin Wiedergutmachung in der Regionalliga Nordost betrieben: Am 5. Spieltag fuhren die Unionerinnen einen deutlichen 9:0-Kantersieg gegen FC Hertha 03 Zehlendorf ein.
1. FC Union Berlin: Wagner – Bach, Becker (46. Gericke), Schindler, Rurack (46. Wildner) – Reichenbach, Wimmer, Spolaczyk (64. Bucher), Reissner (64. Krauss) – Youssef (83. Scheel), Heiseler
Hertha 03 Zehlendorf: Ulrich – Urbscheit, Giannori, Hoffmann (63. Eckhoff), Trincia (84. Holtfreter), Dreher, Haesler (84. Teuffert), Mettner, Genthe, Danso (59. Frieauff), Reiman
Tore: 1:0 Heiseler (1.), 2:0 Youssef (17.), 3:0 Spolaczyk (19.), 4:0 Spolaczyk (56.), 5:0 Spolaczyk (58.), 6:0 Heiseler (61.), 7:0 Reichenbach (63.), 8:0 Reichenbach (68.), 9:0 Heiseler (90+1.)
Zuschauer: 234
Unionerinnen sorgen in ersten 20 Minuten für klare Verhältnisse
Personell veränderte Cheftrainerin Ailien Poese die Mannschaft nach dem Pokalspiel am Donnerstag auf sechs Positionen. So kehrte unter anderem im Tor Melanie Wagner, die am vorherigen Wochenende gegen RB Leipzig II verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste, zurück ins Gehäuse der Rot-Weißen. Außerdem gab Megan Reichenbach ihr Startelfdebüt in dieser Saison.
Schon vor dem Spiel merkte man den Unionerinnen den Willen an, sich für die Niederlage in Pankow zu revanchieren. Dies mündete unmittelbar nach dem Anpfiff im Führungstreffer. Schon nach 20 Sekunden war Lisa Heiseler infolge eines Passes hinter der Abwehrkette der Gäste und überwand die Keeperin souverän. Auch in der Folge wollten die Eisernen Ladies gar nicht die Frage aufkommen lassen, wer dieses Spiel heute gewinnen würde. Weitere Chancen in der Anfangsviertelstunde folgten, verfehlten jedoch das Gehäuse knapp oder wurden von der Ex-Unionerin Marie Ulrich im Tor der Zehlendorferinnen pariert. In der 17. Minute legte Nour Youssef allerdings mit dem 2:0-Treffer nach. Pauline Wimmer gewann den Ball im Mittelfeld und steckte auf die 17-jährige Angreifern durch, die allein vor dem Tor kompromisslos blieb. Nur zwei Minuten später schien das Spiel bereits entschieden, als Elisa Spolaczyk nach einer Flanke von Naika Reissner das 3:0 erzielte.
Danach ließen es die Gastgeberinnen etwas ruhiger angehen, blieben jedoch weiterhin spielbestimmend und hielten den Ball nahezu über die komplette Spielzeit in der gegnerischen Hälfte. Als jedoch drohte, dass die Partie vor sich hinplätscherte, sorgte Spolaczyk mit einem fulminanten Pfostenkracher dafür, dass die 234 Zuschauer in der Dörpfeldstraße wieder hellwach waren. Kurz vor dem Pausenpfiff hätten die Unionerinnen auch für die endgültige Entscheidung sorgen können, doch Youssef scheiterte erst in einer 1-gegen-1-Situation an Ulrich im Tor, ehe die Keeperin eine Minute später auch Spolaczyks Schuss zur Ecke lenken konnte.
Schützenfest in 2. Halbzeit
In der 2. Halbzeit dauerte es nicht lange, bis der Motor der Unionerinnen heißlief: Nach einem tollen Pass war Spolaczyk frei vor dem Tor und netzte zum 4:0 ein. Nur zwei Minuten später machte die 24-Jährige nach toller Vorarbeit von Youssef ihren Hattrick mit dem Treffer zum 5:0 perfekt. Die Gegnerinnen aus Zehlendorf fielen nun komplett auseinander, sodass die Eisernen Ladies das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben konnten. Heiseler erzielte im Fallen den sechsten Treffer des Tages, ehe sich auch Reichenbach zweimal in die Torschützenliste eintrug. Youssef hätte in der 70. Minute ebenfalls beinahe ihren Doppelpack erzielt, doch ihr Schuss klatschte von der Unterkante der Latte nur auf die Torlinie.
Etwas Glück brauchte Union lediglich kurz vor dem Pausenpfiff, als eine Zehlendorf-Angreiferin den Ball nach einem Standard aus drei Metern Entfernung über das Gehäuse schoss, sodass auch Wagner im Tor eine weiße Weste bewahren konnte (88.). Den Schlusspunkt setzte schließlich Heiseler, die mit dem schönsten Tor des Tages ebenfalls ihren Hattrick perfekt machte.
Damit bleiben die Unionerinnen in der Tabelle mit 13 Punkten aus den ersten fünf Spielen nicht nur ungeschlagen, sondern führen weiterhin auch die Tabelle an.
Stimmen nach dem Spiel.
„Wir haben nach dem Spiel in Pankow am Donnerstag direkt den Fokus auf Hertha 03 Zehlendorf gelegt und uns vorgenommen, von Beginn an draufzugehen sowie Intensität ins Spiel zu bringen. Das haben wir hervorragend umgesetzt und uns in der Folge gewissermaßen auch etwas den Frust von der Seele geschossen. Wir haben jetzt eine kleine Pause, in der die Spielerinnen etwas durchschnaufen können, die wir uns heute absolut verdient habe“, erklärte eine sichtlich zufriedene Ailien Poese nach dem Schlusspfiff.
Dreifachtorschützin und Kapitänin Lisa Heiseler war ebenfalls zufrieden: „Wir sind durch das schnelle Tor sehr gut in das Spiel gekommen und wollten das Spiel vom Donnerstag wiedergutmachen. Selbst in der 80. Minute haben wir keinen Ball verloren gegeben. Jetzt ist etwas Zeit zum Durchatmen, um die Köpfe freizubekommen und uns dann auf das nächste Spiel gegen Stern 1900 vorzubereiten.“
Ausblick
Am kommenden Wochenende haben die Unionerinnen spielfrei. Am Sonntag in zwei Wochen, dem 09.10.2022, geht es dann bereits mit dem nächsten Berlin-Duell weiter: Der SFC Stern 1900 ist zu Gast in der Dörpfeldstraße. Die Steglitzerinnen stehen aktuell mit drei Punkten aus drei Spielen auf dem 9. Tabellenplatz. Anpfiff ist, wie gewohnt, um 14 Uhr.