Podiumsdiskussion zum Thema "Rassismus im Fußball"
Seit dem 15.09.2008 findet im Lernzentrum des 1. FC Union, in Kooperation mit dem Fanprojekt Berlin und der Merian Schule, das Projekt "Sicher sein durch Selbst-sein" statt (siehe einen Artikel weiter unten). Ziel des Projektes ist es, Jugendliche für verschiedene alltäglich ausgeübte Formen des Rassismus, speziell im Umfeld Sport, zu sensibilisieren, sie in ihrer persönlichen Identität zu stärken und zum Abbau von Vorurteilen beizutragen. Am vergangenen Mittwoch fand hierzu eine Podiumsdiskussion in der Sporthalle der Merian-Schule statt.
Durch den Abend führte der (auch beim 1. FC Union nicht ganz unbekannte) Journalist Gerald Karpa. Ihm zur Seite standen Tom Schreiber, Mitglied der SPD und im Abgeordnetenhauses für den Bezirk Treptow/Köpenick vertreten, und Ulf Bünermann von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (?MBR?). Da dieses Projekt vom 1. FC Union Berlin e.V. unterstützt wird, waren natürlich auch namenhafte Unioner beteiligt, und zwar Lars Schnell, seines Zeichen Fanbeauftragter, sowie die beiden Spieler der ersten Männermannschaft Karim Benyamina und Shergo Biran.
Der Saal füllte sich mit Schülern der achten Klassen der Merian-Schule, sowie mit interessierten Eltern und Lehrern. Zugegen war außerdem ein französisches Kamerateam, welches zur Zeit eine Reportage über die ?MBR? dreht. Nachdem Gerald Karpa die Teilnehmer der Runde vorgestellt hatte, begann Ulf Bünermann mit einem kurzen PowerPoint-Vortrag zum Thema Rassismus im Fußball. Schwerpunkt des Vortrags waren Bilder von verschiedenen Fanaktionen mit eindeutig politischer Tendenz, so z.B. das ?menschliche Hakenkreuz? von Anhängern des 1. FC Lok Leipzig anlässlich eines A-Jugendspiels gegen den FC Sachsen Leipzig, oder die roten Fahnen mit dem weißen Kreis, die Anhänger des Chemnitzer FC bei einem Gastspiel am Millerntor schwenkten. Weiterhin ging Bünermann auf verschiedene rassistische Symbole ein, zeigte aber auch Gegenbeispiele, so wie der aktuellste Fall aus Bochum, wo Fans von Werder Bremen Personen aus ihrem Block warfen, die zweideutige Transparente hochhielten und dabei eindeutige Parolen riefen.
Danach erklärte Tom Schreiber die Sicht der Politik auf den alltäglichen Rassismus und erklärte welche Gesten oder Aufdrucke vom Gesetzgeber her klar verboten sind. Als nächstes ging die Frage an Lars Schnell, wie der 1. FC Union auf Auffälligkeiten reagiere. Lars betonte dabei, dass der 1. FC Union selbstverständlich von seinem Hausrecht Gebrauch macht und wies dabei auf den Antidiskriminierungsparagraphen hin. Verbildlicht wurde das z.B. am Beispiel der ?Herrenrasse Fürstenwalde?. Lars Schnell und Ulf Bünermann zählten dann noch weitere kommerzielle Modelabels mit eindeutig rassistischem Hintergrund auf (Consdaple, Masterrace), betonten aber auch, dass gewisse Marken von der rechten Szene schlicht missbraucht wurden und diese sich daher immer gegen eine politische Vereinnahmung gewehrt haben (Lonsdale, Fred Perry).
Dann ging die Frage an Karim Benyamina und Shergo Biran, wie sie denn fremdenfeindliche Äußerungen auf dem Fußballplatz wahrnehmen würden. Beide betonten, dass eventuelle Rufe von den Rängen nicht zu hören seien, aber es durchaus auf dem Platz immer wieder zu dummen Sprüchen kommen würde. Gerade ?in Manndeckung? seien rassistische Sprüche ein gern gebrauchtes Mittel um den Gegenspieler zu provozieren. Ein Schiedsrichter bekommt von solchen Sachen in der Regel nichts mit, so dass es an jedem selber läge wie ein Fußballprofi zu reagieren und über solchen Provokationen zu stehen. Weiterhin erzählten beide noch von ihrer Jugendzeit im ?Märkischen Viertel?, wo unter den Jugendlichen natürlich ständig irgendwelche Auseinandersetzungen stattfanden. Karim konnte als besten Tipp nur betonen, dass man in einer direkten Konfrontation versuchen sollte keinen Streit oder zusätzliche Aggressionen zu provozieren.
Auch Ulf Bünermann betonte im Anschluss, dass man als Zeuge von fremdenfeindlichen Angriffen nicht ?den Helden? spielen soll. Man solle sich nicht selber in Gefahr bringen, sondern sich lieber mit anderen Menschen verständigen, diese auf das Unrecht hinweisen und mobilisieren. Zum Abschluss ging an Bünermann und Schreiber noch die Frage, ob es in Berlin ?politisch auffällige Vereine? geben würde. Eine direkte Anschuldigung wurde dabei nicht gegeben. Schreiber erinnerte an gewisse Vorfälle in verschiedenen Vereinen, betonte zum Abschluss aber, dass sich der 1. FC Union Berlin wie kein anderer Verein aktiv an diesem gesellschaftlich sehr wichtigen Thema beteiligen würde, was man auch an der Zusammenarbeit an diesem Abend sehen würde. Wenn das kein schönes Schlusswort war.
Gerald Karpa beendete die Diskussion dann nach einer und einer Viertel Stunde und zum Abschluss durften Karim und Shergo dann noch fleißig Autogramme schreiben. Insgesamt gesehen eine gelungene Veranstaltung, die sowohl unterhaltsam als auch informativ war.
Durch den Abend führte der (auch beim 1. FC Union nicht ganz unbekannte) Journalist Gerald Karpa. Ihm zur Seite standen Tom Schreiber, Mitglied der SPD und im Abgeordnetenhauses für den Bezirk Treptow/Köpenick vertreten, und Ulf Bünermann von der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus (?MBR?). Da dieses Projekt vom 1. FC Union Berlin e.V. unterstützt wird, waren natürlich auch namenhafte Unioner beteiligt, und zwar Lars Schnell, seines Zeichen Fanbeauftragter, sowie die beiden Spieler der ersten Männermannschaft Karim Benyamina und Shergo Biran.
Der Saal füllte sich mit Schülern der achten Klassen der Merian-Schule, sowie mit interessierten Eltern und Lehrern. Zugegen war außerdem ein französisches Kamerateam, welches zur Zeit eine Reportage über die ?MBR? dreht. Nachdem Gerald Karpa die Teilnehmer der Runde vorgestellt hatte, begann Ulf Bünermann mit einem kurzen PowerPoint-Vortrag zum Thema Rassismus im Fußball. Schwerpunkt des Vortrags waren Bilder von verschiedenen Fanaktionen mit eindeutig politischer Tendenz, so z.B. das ?menschliche Hakenkreuz? von Anhängern des 1. FC Lok Leipzig anlässlich eines A-Jugendspiels gegen den FC Sachsen Leipzig, oder die roten Fahnen mit dem weißen Kreis, die Anhänger des Chemnitzer FC bei einem Gastspiel am Millerntor schwenkten. Weiterhin ging Bünermann auf verschiedene rassistische Symbole ein, zeigte aber auch Gegenbeispiele, so wie der aktuellste Fall aus Bochum, wo Fans von Werder Bremen Personen aus ihrem Block warfen, die zweideutige Transparente hochhielten und dabei eindeutige Parolen riefen.
Danach erklärte Tom Schreiber die Sicht der Politik auf den alltäglichen Rassismus und erklärte welche Gesten oder Aufdrucke vom Gesetzgeber her klar verboten sind. Als nächstes ging die Frage an Lars Schnell, wie der 1. FC Union auf Auffälligkeiten reagiere. Lars betonte dabei, dass der 1. FC Union selbstverständlich von seinem Hausrecht Gebrauch macht und wies dabei auf den Antidiskriminierungsparagraphen hin. Verbildlicht wurde das z.B. am Beispiel der ?Herrenrasse Fürstenwalde?. Lars Schnell und Ulf Bünermann zählten dann noch weitere kommerzielle Modelabels mit eindeutig rassistischem Hintergrund auf (Consdaple, Masterrace), betonten aber auch, dass gewisse Marken von der rechten Szene schlicht missbraucht wurden und diese sich daher immer gegen eine politische Vereinnahmung gewehrt haben (Lonsdale, Fred Perry).
Dann ging die Frage an Karim Benyamina und Shergo Biran, wie sie denn fremdenfeindliche Äußerungen auf dem Fußballplatz wahrnehmen würden. Beide betonten, dass eventuelle Rufe von den Rängen nicht zu hören seien, aber es durchaus auf dem Platz immer wieder zu dummen Sprüchen kommen würde. Gerade ?in Manndeckung? seien rassistische Sprüche ein gern gebrauchtes Mittel um den Gegenspieler zu provozieren. Ein Schiedsrichter bekommt von solchen Sachen in der Regel nichts mit, so dass es an jedem selber läge wie ein Fußballprofi zu reagieren und über solchen Provokationen zu stehen. Weiterhin erzählten beide noch von ihrer Jugendzeit im ?Märkischen Viertel?, wo unter den Jugendlichen natürlich ständig irgendwelche Auseinandersetzungen stattfanden. Karim konnte als besten Tipp nur betonen, dass man in einer direkten Konfrontation versuchen sollte keinen Streit oder zusätzliche Aggressionen zu provozieren.
Auch Ulf Bünermann betonte im Anschluss, dass man als Zeuge von fremdenfeindlichen Angriffen nicht ?den Helden? spielen soll. Man solle sich nicht selber in Gefahr bringen, sondern sich lieber mit anderen Menschen verständigen, diese auf das Unrecht hinweisen und mobilisieren. Zum Abschluss ging an Bünermann und Schreiber noch die Frage, ob es in Berlin ?politisch auffällige Vereine? geben würde. Eine direkte Anschuldigung wurde dabei nicht gegeben. Schreiber erinnerte an gewisse Vorfälle in verschiedenen Vereinen, betonte zum Abschluss aber, dass sich der 1. FC Union Berlin wie kein anderer Verein aktiv an diesem gesellschaftlich sehr wichtigen Thema beteiligen würde, was man auch an der Zusammenarbeit an diesem Abend sehen würde. Wenn das kein schönes Schlusswort war.
Gerald Karpa beendete die Diskussion dann nach einer und einer Viertel Stunde und zum Abschluss durften Karim und Shergo dann noch fleißig Autogramme schreiben. Insgesamt gesehen eine gelungene Veranstaltung, die sowohl unterhaltsam als auch informativ war.