Junioren-Bundesligen abgebrochen
Spielpraxis durch Testspiele:
Der Spielbetrieb der Junioren-Bundesligen ruht aufgrund der Corona-Pandemie seit Oktober des letzten Jahres. Nun hat der Vorstand des DFB den Abbruch der Wettbewerbe beschlossen, wovon auch die beiden ältesten Nachwuchsmannschaften des 1. FC Union Berlin betroffen sind.
„Die Saison 2020/2021 in den A-Junioren-Bundesligen wird genau wie die der B-Juniorinnen-Bundesligen und B-Junioren-Bundesligen ohne Wertung abgebrochen. Das beschloss der Vorstand des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) am heutigen Freitag und folgte damit den Anträgen des DFB-Jugendausschusses", heißt es in der Pressemitteilung des DFB.
„Wir begrüßen die Entscheidung des Saisonabbruchs durch den DFB, aufgrund der aktuellen Situation war dieser letztlich unumgänglich. Jetzt haben wir Planungssicherheit und können uns voll und ganz auf die Vorbereitung der kommenden Spielzeit konzentrieren", sagt André Hofschneider, Cheftrainer NLZ bei den Eisernen.
Um den Nachwuchsspielern der U19 und U17 des Vereins trotz der Pflichtspiel-Pause weiterhin eine möglichst optimale Ausbildung gewährleisten zu können, absolvieren beide Mannschaften seit Ende März in unregelmäßigen Abständen Testspiele gegen Gegner, die sich leistungsmäßig auf Augenhöhe mit den Köpenickern befinden.
Da in Berlin aufgrund der aktuell gültigen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung des Landes solche Freundschaftsspiele nicht möglich sind, fanden alle Partien auf fremden Plätzen statt.
So bestritt die U19 von Trainer André Vilk bisher drei Spiele. Am 27.03. war man bei der SG Dynamo Dresden für das erste Spiel nach über fünf Monaten zu Gast. Man merkte den Spielern die Freude, endlich wieder auf dem Platz stehen zu können, an und so führte man bereits zur Halbzeit mit 3:0 gegen die Sachsen, die zu diesem Zeitpunkt schon mehrere Testspiele absolviert hatten. Die Spielfreude der Mannschaft hielt in der zweiten Hälfte weiter an und so ging man letztlich auch in der Höhe verdient mit 4:0 vom Platz.
Wenige Tage später, am 01.04., fuhren Unions älteste Junioren nach Luckenwalde, um sich dort mit der Herren-Mannschaft des örtlichen FSV zu messen. Das erste Spiel auf Naturrasen nach langer Zeit, dem anzumerken war, dass ein Gegner aus dem Herrenbereich noch einmal anders zu bespielen ist, endete mit einem 2:2-Unentschieden. Ziel war es vor allem, allen Spielern etwas Spielpraxis zu geben.
Am 09.04. spielte man bei RB Leipzig. Nach anfänglichen Problemen und einem frühen Rückstand gelangen den Jung-Unionern immer mehr gute Offensiv-Aktionen. So konnte das Spiel noch gedreht werden und man kam letztlich zu einem souveränen 6:2-Sieg.
„Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft, die trotz der schwierigen Situation spielerisch vor allem offensiv mit vielen Toren überzeugt hat. Wichtig ist, dass die Jungs die Spiele nutzen konnten, um noch einmal auf sich aufmerksam zu machen“, so André Vilk nach den Partien.
Auch Unions U17-Mannschaft absolvierte bisher drei Partien nach der Spiel-Pause. Am 20. März kam man bei Energie Cottbus zu einem 2:2, bei dem man der Mannschaft von Daniel Schulz anmerkte, wie ungewohnt es war, nach langer Zeit wieder auf Rasen zu spielen. In erster Linie ging es bei diesem Test darum, wieder in den Wettkampf zu starten, da spielte das Ergebnis eine untergeordnete Rolle.
Eine Woche später, am 27.03., fuhr man zum VfL nach Wolfsburg und konnte in einem von beiden Mannschaften offensiv geführten Spiel nach 3x 30 Minuten mit 3:1 als Sieger vom Platz gehen.
Den bisher letzten Test bestritt man am 10.04. bei RB Leipzig. In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit führte man früh, ließ defensiv kaum etwas zu und führte verdient mit 2:0. Dabei blieb es auch nach 90 Minuten, nachdem in Hälfte Zwei noch einige Chancen ungenutzt blieben.
Ein weiteres Testspiel absolvierte eine Mix-Mannschaft aus U15, U16 und U17 unter Führung des U16-Trainers Boubacar Sanogo gegen Dynamo Dresden. Man merkte den Spielern die ungewohnte Konstellation und die fehlende Wettkampfpraxis an, kam zunächst gut in die Partie, lag dann aber schnell verdient zurück. Das Ergebnis von 1:5 war aber auch in dieser Begegnung nebensächlich, da es vorrangig um Wettkampfpraxis ging.
„Die Testspiele sind zwar kein Ersatz für den Wettbewerb in der Bundesliga, aber eine gute Alternative für die Jungs, auch in Vorbereitung auf die nächste Saison. Wir sind gut aus der Spielpause gekommen und merken, dass sich der immense Aufwand und die Organisation solcher Tests für die Spieler lohnt. Neben den Spielen ist aber auch das regelmäßige Training wichtig, um die Mannschaft in puncto Technik und Athletik weiter voranzubringen“, so U17-Trainer Daniel Schulz zur aktuellen Situation.
André Hofschneider kommentiert die Lage der Jugend-Mannschaften weiter: „Da ein Wettbewerb im Rahmen von Pflichtspielen aktuell nicht möglich ist, wollen wir den Nachwuchsspielern mit Testspielen möglichst gute Alternativen bieten. Wichtig ist momentan nicht der Blick auf irgendeine Tabelle, sondern, dass man nach so langer Zeit wieder in die spieltäglichen Abläufe reinkommt und sich mit Mannschaften messen kann, die andere Farben tragen. Deshalb haben die Tests neben dem Training eine große Bedeutung für die weitere Entwicklung der Spieler.“