In der Oberschöneweider Luisenstraße gründen 18 Schüler und Lehrlinge am 17. Juni 1906 den Sport-Club Olympia Oberschöneweide, zu dessen Spielorten keine konkreten Angaben überliefert sind. Mehrmals ändern sich die Vereinsstrukturen, die Spieler schließen sich als Nachwuchsvertretungen anderen Klubs an und trennen sich von ihnen.
Deren Spielorte sind nicht vollständig und eindeutig nachvollziehbar. Von Ende 1908 an werden die Begegnungen auf Freiflächen und Wiesen in Oberschöneweide ausgetragen, zwischen der Kunheimstraße und der Spreestraße in der Verlängerung der Wilhelminenhofstraße, später dann unmittelbar an der Kunheimstraße und der Buntzelstraße.
Mit der Industrialisierung Berlins und auch seiner Randgebiete wächst der Bedarf an Flächen. Die Oberschöneweider Sportler, inzwischen seit Februar 1909 als B. C. Union 1906 Union Oberschöneweide im Verband Berliner Ballspielvereine organisiert, suchen einen neuen Platz. Ab Januar 1910 tritt der Klub als SC Union 1906 Oberschöneweide auf. Nachdem er in der Saison 1912/13 bis zum Ende des Jahres 1912 die Spiele auf den Anlagen seiner Gegner austrägt, läuft er von 1913 an auf dem Teutonia-Platz in der Baumschulenweger Kiefholzstraße auf.
Im Januar 1914 nehmen die Unioner für die I. Männer- und die I. Jugendmannschaft ihre neue und selbst errichtete Anlage im Nordosten ihrer Heimat in Betrieb – am Ende der Wattstraße. Untere und Nachwuchsmannschaften dagegen spielen an der nahegelegenen Tabbertstraße und in der Bismarckstraße.
Der auf kommunalem Grund selbst geschaffene Union-Platz an der Wattstraße ist in den kommenden Jahren die sportliche Heimat des Vereins. Sie bleibt es für die I. Männermannschaft bis Anfang des Jahres 1920, für die II. und die III. Vertretung wie auch für Nachwuchsmannschaften bis 1923. Der sportliche Aufschwung in den vergangenen Jahren und die Notwendigkeit, die Spielstätte wirtschaftlich effizient zu betreiben sowie der schlechte Zustand des Rasenplatzes begründen den Wechsel an Oberschöneweide Ortsrand. Während der Spielzeit 1919/20 pachten die Unioner von der Forstverwaltung Berlins ein Gelände am Eingang zur Stadt Köpenick, unmittelbar am Gelände der Oberförsterei – an der Sadowa genannten Wuhlheide. Hier trainieren und spielen zum Jahresbeginn 1920 die Fußballer, auch die Athletik-Abteilung ist hier aktiv. Die Spielplatz-Adresse der II. und der III. Mannschaft ist nun die Wattstraße. Die IV. Mannschaft spielt als Abteilung Groß-Besten an der dortigen Königs Wusterhausener Chaussee. Die Abteilung Fürstenwalde trägt ihre Heimspiele auf dem dortigen Platz an der Rauener Straße aus.
Ein hohes Maß an eigener Handlungsfähigkeit auch auf den Anlagen ist den Unionern wichtig. So ist der Sportplatz selbstverständliches Thema der Klubsatzung von 1919. Ihr Paragraf 168 legt fest, dass ein Platzfonds zu unterhalten sei, der Paragraf 170 regelt, aus diesen Mitteln die Herstellung, Instandhaltung und Verbesserung der Sportplatzanlagen zu bestreiten. Ein Viertel aller Einnahmen des Klubs sowie freiwillige Beiträge und Anleihegelder sichern den finanziellen Rahmen, der Schatzmeister ist für diesen Fonds verantwortlich. Unter der Leitung eines Obmannes der Platzverwaltung im Vereinsvorstand wird die Arbeit organisiert.
Zum ersten Punktspiel auf den neuen Anlagen treten die Oberschöneweider am 7. März 1920 gegen Viktoria 89 auf dem zweiten der beiden Plätze an. Der Bau des ersten Platzes mit Rasen und mit Stufenterrassen für die Zuschauer ist noch nicht beendet. Die Begegnung endet 1:1 unentschieden. Willi Jachmann erzielt mit der 1:0-Union-Führung das erste Tor der I. Mannschaft auf der neuen Anlage, während Viktorias Ausgleich ein Schuss von Paul Theiß vorausgeht, den der Unioner Willi Dallapikolla ins eigene Tor lenkt. Im Vorspiel der III. Mannschaften prüfen die Unioner die des Berliner SV 92 und entscheiden den Kampf mit 3:1 für sich. Die Torschützen dieses Spiels sind nicht bekannt.
Die Arbeiten an den flachen Stehplatzreihen für 10.000 Sportparkgäste, der Umkleidebaracke, dem Geräteschuppen, den Toiletten, dem Ausschankbüdchen und den beiden Kassenhäuschen sind erst im Sommer beendet. Zur offiziellen und feierlichen Einweihung empfangen die Unioner den Deutschen Meister auf dem Rasenplatz ihrer Anlage. Der 1. FC Nürnberg ist am 7. August 1920 auf seiner Meisterschafts-Tournee zu Gast. Das im Anschluss an einen Schülermannschaften-Vergleich junger Unioner mit der des Brandenburger BC und den 2:1-Sieg der Gäste nach 18.00 Uhr verspätet angepfiffene Spiel besuchen 7.000 Zuschauer. Der Deutsche Meister geht durch Heinrich Trägs Treffer in Führung, bevor der Stürmer nach dem Seitenwechsel auch zum 2:0 der Gäste abschließt. Erich Münzenberg trifft für die Oberschöneweider zum 1:2-Endstand.
Die Einweihungsfeierlichkeiten finden am folgenden Tag mit fünf Treffen gegen den FC Union 1892 ihre Fortsetzung. Zunächst treten Nachwuchs- und untere Mannschaften beider Klubs gegeneinander an, bevor die Gäste das Hauptspiel dieses Tages mit 2:0 für sich entscheiden.
Bald schon genügt die Ausstattung des Stadions den Bedürfnissen der Unioner und des Publikums nicht mehr. Im folgenden Jahr wird eine Unterkunftsbaracke mit Ausschank errichtet – für die Zuschauer.
Internationale Gäste empfangen die Unioner in Sadowa erstmals am 4. Juni 1922, als der mehrmalige schwedische Meister Stockholms Boldklub zum Vergleich antritt. Die 2.000 Zuschauer sehen die Gäste vor der Pause mit 1:0 in Führung gehen und den Vorsprung auf 2:0 ausbauen, bevor Willi Jachmann zwei Mal trifft.
Einen neuen Nachbarn bekommt der SC Union Oberschöneweide im September 1926 in Sadowa. Unmittelbar neben der Anlage der Unioner in Richtung der Biesdorfer Straße bezieht der SC Markomannia seinen neuen Platz. Im Jahr 1929 werden um die erneuerte Rasenfläche des Nebenplatzes des Union-Stadions Traversen für 11.000 Besucher errichtet und fortan wird er als Haupt-Spielplatz genutzt.
Ein Zuschauerrekord begleitet am 10. Januar 1937 das Meisterschaftsspiel der Unioner gegen den Berliner SV 92, als 8.235 Besucher ein 0:0-Remis miterleben. Im Jahr 1937 beschäftigen Auseinandersetzungen mit der Forstverwaltung um das Grundstück des Stadiongeländes die Mitglieder des Klubs. Nach erfolgreich überwundenen Schwierigkeiten um den Abschluss eines neuen Pachtvertrages erneuert der Klub mit dem Einsatz der Mitglieder – festgesetzt sind zehn Arbeitsstunden – und mit Unterstützung durch das Sportplatzbau-Unternehmen Werner bei einem Kostenaufwand von 12.000 Reichsmark die Rasenfläche der Sportplatzanlage und erweitert die Kapazität der Ränge auf 12.000 Plätze. Das 2:3-Aufeinandertreffen von Union und dem Berliner SV 92 am 3. Oktober 1937 sehen zuschauerrekordbedeutende 12.000 Stadionbesucher. Den ersten Treffer erzielt Kurt Berner für die Wilmersdorfer Gäste, für die auch Günther Hewerer trifft, während Erwin Rockel und Herbert Raddatz für die Platzbesitzer die Tore erzielen.
Am Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa 1945 sind die Union-Anlage und die angrenzende Kleingarten-Siedlung militärisch genutzt. Eine Fliegerabwehrkanonen-Stellung bekämpft die Berlin angreifenden alliierten Flugzeugverbände. Am 7. Januar 1945 trägt Union Oberschöneweide das letzte Meisterschafts-Spiel vor der Kapitulation Deutschlands aus. Gegen den Berliner SV 92 gewinnen die Unioner daheim mit 6:5 Toren. Die Namen der Torschützen sind nicht überliefert.
Nach dem Ende des Krieges wird auch an der Wuhlheide wieder Fußball gespielt. Auf dem Sportplatz Sadowa, Alte Försterei, tragen am 1. Juli 1945 Männer- und Jugendmannschaften von Oberschöneweide, Grünau und Friedrichshagen Begegnungen aus. Die Grünauer Gäste entscheiden das Spiel der I. Männermannschaften 4:2 für sich. Die B-Vertretung obsiegt 4:1 über Friedrichshagen. Oberschöneweides A-Jugend unterliegt Grünau mit 1:7 Treffern, während die heimische B-Jugend und die Schüler gegen ihre Alterskameraden aus Friedrichshagen die Treffen 4:1 und 5:4 entscheiden. Mit der Auflösung des Nationalsozialistischen Reichsbundes für Leibesübungen sind alle Klubs und Vereine mit Tätigkeitsverbot belegt. Sport ist nun auf kommunaler Ebene organisiert. Auf dem Gelände an der Alten Försterei tritt die SG, die Sportgruppe Oberschöneweide an. Zu einem Punktspiel um die Stadtmeisterschaft empfängt die SG Oberschöneweide am ersten Spieltag, am 9. September 1945 die Gehörlosen-Sportgemeinschaft Berlin. Statistisches zu diesem Treffen ist nicht überliefert.
Die Anlagen an der Wuhlheide werden für den Sportbetrieb wieder instand gesetzt. Drei Plätze und eine Holzbaracke machen, neben den Tribünen, das Stadion zu dieser Zeit aus.
Ende 1948 ist Union Oberschöneweide als Verein wieder zugelassen. Im Dezember 1948 ist eine Scheinwerferanlage am Platz in Betrieb genommen, die den Spielern ein abendliches Training ermöglicht. Neu gesät wird im Juni 1949 der Rasen, sodass der Sportplatz ein Jahr lang nicht genutzt wird, während im Moabiter Poststadion die Heimbegegnungen ausgetragen werden.
Von 1952 an unterbrechen häufig Umbau- und Rekonstruktionsarbeiten den Spielbetrieb auf der Anlage an der Wuhlheide. Als Ausweichplatz dient den Fußballern und Zuschauern zunächst das Poststadion in Moabit ebenso, wie später den Spielern und Anhängern der BSG, der Betriebssportgemeinschaft, Motor Oberschöneweide das Stadion in der Lichtenberger Normannenstraße, der Platz an der Cantianstraße in Prenzlauer Berg, das Stadion „Ernst Thälmann“ in der Wuhlheide und auch das Stadion an der Chausseestraße in Mitte.
Ein Umkleidehaus mit Duschen und Toiletten entsteht zwischen 1952 und 1953 vor dem Zaun zum Forstamtsgelände. Mit einer Kapazität für 8.000 Zuschauer ist die Union-Anlage 1953 als Sportplatz klassifiziert – der Status eines Sportstadions verlangt 2.000 Plätze mehr. Das 36.400 Quadratmeter große Gelände beinhaltet zwei Rasenplätze und einen Hartplatz.
Zwischen Mai 1954 und Herbst 1955 erfolgt mit einem Investitionsumfang von 130.000 Mark der Notenbank der Deutschen Demokratischen Republik, der DDR, die Generalüberholung der wegen ihres schlechten Zustandes für Punktspiele gesperrten Anlage. Das Geld stellt der Toto-Betrieb zur Verfügung. Eine Sitzplatztribüne für 300 Zuschauer wird neu gebaut, der Stehplatzbereich neu hergerichtet, neuer Rasen auf dem nun verbreiterten Spielfeld und ein Trainingsplatz werden angelegt. Am 10. September 1955 sehen die Zuschauer wieder ein Heim-Pflichtspiel an der Alten Försterei. Die Leistungsträger der BSG Motor Oberschöneweide sind inzwischen dem Sportclub Motor Berlin beigetreten, deren Männermannschaften im Stadion neben der Alten Försterei zuhause sind, während Nachwuchsspieler im Ernst-Thälmann-Stadion in der Wuhlheide und in der Oberschöneweider Firlstraße auflaufen. Die Punktspiel-Begegnung mit Motor Warnowwerft Rostock endet vor 500 Besuchern mit einem 3:1-Heimsieg. Die Berliner Dietwald Grunst und Horst Zeinert sorgen für einen 2:0-Vorsprung, den der Rostocker Geissendorf verkürzt. Vor 500 Zuschauern erzielt Helmut Kunz mit dem dritten Tor den Endstand.
Für die Versorgung des Publikums lässt der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund 1958 einen Verkaufskiosk in unmittelbarer Nähe der Eingänge an der Waldseite errichten. Eine Fertigteilbaracke für Geräte und Sportmaterial ergänzt ab 1964 die bestehenden Gebäude an der Grenze zum Gelände des Forstamtes am Förstereigebäude. Der Klub heißt inzwischen seit 1963 Turn- und Sportclub Berlin, als der SC Motor Berlin 1957 im Turn- und Sportclub Oberschöneweide aufgeht.
Das torlos endende Punktspiel am 12. November 1966 gegen den FC Vorwärts Berlin sehen – neuer Zuschauerrekord –12.000 Anhänger beider Mannschaften. Am 1. Januar 1967 geht das Sportgelände an der Alten Försterei aus der bezirklichen Trägerschaft in die der Stadt Berlin über, für Erhaltung und Erweiterung ist nun der volkseigene Sportstättenbetrieb der DDR-Hauptstadt zuständig
Der Perspektivplan des Ost-Berliner Magistrats für die DDR-Hauptstadt für den Zeitraum 1967 bis 1970 sieht das Vorbereiten des Baus einer neuen Spielstätte für den am 20. Januar 1966 aus der Fußballabteilung des TSC heraus gegründeten 1. FC Union Berlin in der Sportanlage Alte Försterei vor. Für dieses, internationalen Standards entsprechende, Stadion wären 60 Millionen DDR-Mark erforderlich – die Summe übersteigt die volkswirtschaftlichen Möglichkeiten und der Plan wird nicht umgesetzt. Stattdessen erfolgen einzelne Erweiterungen. Die Entwürfe für eine Kapazitätserweiterung entstehen 1967, die Arbeiten beginnen im März 1968.
Mit der Aktion „Berlin hilft Union“ sind die Hauptstädter aufgerufen, in Arbeitseinsätzen mitzuarbeiten. Viele folgen dem Appell und leisten mehr als 1.500 Stunden freiwilliger Arbeit. Auch Spieler, Trainer und Funktionäre beteiligen sich an den Einsätzen, mit denen sie die Arbeiter der Sportstättenverwaltung und des Tiefbau-Kombinates unterstützen. Statt 12.000 sollen nun 17.000 Zuschauer im Stadion Platz finden. Bis zur Fertigstellung im Oktober 1968 werden auf der Osttribüne gegenüber 19 neue Stehplatzreihen gebaut.
Umfangreiche Erneuerungs- und Ergänzungsvorhaben werden vom Sommer 1969 zunächst mit der Rasenaussaat auf dem Hauptplatz eingeleitet. Der Gartenbauingenieur Horst Prochnow erstellt das Projekt in Feierabendarbeit. Die Zuschauer sehen die Heimspiele der Saison 1969/1970 auf dem Sportplatz der BSG Kabelwerk Oberspree, nur wenige Hundert Meter vom Heimatstadion entfernt. Bis Herbst 1970 wird auch die Westtribüne, der Sitzplatzbereich, erweitert. Ein metallverkleideter Sprecherturm, in dem auch Hörfunk-Reporter ihre Arbeitsplätze finden, ersetzt das kleine steinerne Sprecherhaus auf der Sitzplatztraverse. Schließlich entsteht bis Dezember 1970 an den Trainingsplätzen auch die Sozial- und Aufenthaltstrakt-Baracke, ein einetagiger Bau, in dem Kabinen, Büros, eine Küche wie auch ein Speise- und Klubraum untergebracht sind. Die Hartplätze entlang der Wuhle und hinter der Ost-Stehplatztribüne werden als weitere Trainingsstätten mit Rasen versehen.
Zum Saisonauftakt der Serie 1970/71 ist am 22. August 1970 der FC Rot-Weiß Erfurt der erste Gast. Die Thüringer unterliegen vor 12.000 Stadionbesuchern 1:4, Günter Klausch sowie Hajo Betke und Reinhard Gärtner stellen den Union-Sieg bei einem Anschlusstreffer von Gerd Stieler sicher.
Eine Metallleichtbauhalle – die Ballspielhalle Hämmerlingstraße – steht neben den Sportplatz-Anlagen mit zwei Sportfeldern, Kraft-, Geräte- und Umkleideräumen sowie mit Büros von Herbst 1974 an dem 1. FC Union wie auch dem örtlichen Vereinssport und dem Sportunterricht Köpenicker Schulen zur Verfügung.
Flaschenwürfe von Zuschauern lösen 1976 das Ende der einfachen Rohrgeländer-Abgrenzung der Zuschauerbereiche vom Spielfeld aus. Der Sportstättenbetrieb übernimmt den Auftrag, eine zusätzliche Absicherung durch Aufstellung einer Umzäunung herzustellen. Die Trennung der Sektoren soll mehr Übersichtlichkeit schaffen. Im Sinne einer besseren Gewährleistung der Sicherheit gibt es Überlegungen, künftig alle Heimspiele im Stadion der Weltjugend an der Chausseestraße im Stadtbezirk Mitte auszutragen – ein Gedanke, der nicht umgesetzt wird.
Die 18.000 Stadionbesucher am 20. März 1977 gegen die SG Dynamo Dresden bedeuten eine erneute Rekord-Zuschauerzahl. Rainer Rohde bringt die Unioner mit zwei Treffern in Führung, die vom Dresdener Matthias Müller mit ebenso zwei Torerfolgen schließlich ausgeglichen wird.
Einen zweiten umfangreichen Ausbau ihres Stadions erleben die Unioner am Ender der 1970er- und am Anfang der 1980er-Jahre. Mit freiwilligem Einsatz unterstützen mehrere Hundert Anhänger die Arbeiten. Die Tribünen hinter beiden Toren werden der Höhe der großen Stehplatztribüne angepasst. Im Frühjahr 1978 wird die Grundlage geschaffen und die Halde für den Aufbau der Stehplatzreihen auf der Wuhleseite aufgeschüttet. Gegenüberliegend beginnen die Aufschüttungsarbeiten später. In diese Halde wird ein aus U-förmigen Kanalabdeckungselementen bestehender Tunnel mit zwei Gängen als Zu- und Abgang für die Zuschauer integriert. Die wuhleseitigen Tribünenbauarbeiten sind 1979 beendet.
Die zusätzlichen Reihen auf der Waldseite sind im Frühjahr 1983 fertiggestellt. Für 22.000 stehende und 1.500 sitzende Zuschauer ist nun offiziell Platz. Im Sommer 1981 wird auch die Rasenfläche erneuert, die Unioner erleben den Auftakt der Saison 1981/1982 im Stadion der Weltjugend in Berlin-Mitte, bevor sie nach fünf Spielen wieder nach Köpenick zurückkehren.
Sicherheitsfragen sorgen 1982 dafür, dass hinter beiden Toren hohe, engmaschige Zäune aufgestellt werden. Der Torhüter des FC Vorwärts Frankfurt/Oder ist zuvor von einem geworfenen Stein verletzt worden. Für den Vorfall bestraft der Fußballverband den Klub mit einer Platzsperre und entsprechend zwei außerhalb Berlins auszutragenden Spielen, in Dessau und in Cottbus.
Im Jahr 1985 fertiggestellt und zur Nutzung übergeben werden soll ein 1984 von der Berliner Sportstättenverwaltung und dem Berliner Bauamt geplantes neues Verwaltungs- und Funktionsgebäude. Parallel zum Waldweg an der Wuhlheide, am Rand der Trainingsplätze, sind auf drei Etagen Büros, Umkleideräume, eine Sauna sowie eine Küche und ein Speisesaal vorgesehen. Die hierfür notwendigen finanziellen Mittel von 3.365.000 Mark der DDR stehen schließlich nicht zur Verfügung.
Die Südkurve zwischen Stehplatzgerade und Wuhle-Tribüne ist 1982 geschlossen. Das alte Anzeigetafel-Gestell weicht dafür, seine Funktion übernimmt zunächst ein moderneres und größeres oberhalb des Tunneldurchgangs zu den Ausgängen auf der Waldseite in Richtung des Bahnhofs Köpenick. Diese Anzeigetafel ist ein Provisorium und der Vorgänger einer elektrisch betriebenen Variante.
Mit Zuschauerrekord von 22.000 Anhängern ausverkauft ist die Abstiegsrelegations-Begegnung am 23. Mai 1984 gegen die BSG Chemie Leipzig. Andreas Roths Eigentor bringt die Unioner in Führung, die Hans-Jörg Leitzke zum Endstand ausgleicht.
Ein in der Sommerpause 1986 im Auftrag der kommunalen Sportstättenverwaltung von der Bau-Firma Borchert aus Berlin-Friedrichshagen errichtetes gemauertes Häuschen trägt eine elektrisch gesteuerte Anzeigetafel. Erste hier angezeigte Torerfolge sind die zum 3:2-Heimspielsieg im Intercup-Wettbewerb gegen Bayer 05 Uerdingen am 21. Juni 1986. Die Union-Tore vor 20.500 Zuschauern erzielten zum 1:0 und durch Strafstoß zum 3:1 Ralf Sträßer sowie zum 2:1 Heiko Lahn, während Michael Dämmgen und Larus Gudmudson für die Gäste aus Krefeld treffen.
Eine gänzlich fremde und neue Nutzung erfährt das Stadion An der Alten Försterei im Sommer 1987, als mit etwa 15.000 Besuchern am 28. Juni die Abschlussveranstaltung des Evangelischen Kirchentages der DDR stattfindet. Dafür werden alle Zäune zwischen Zuschauerbereichen und Rasenfläche ab- und nach Ende der Feier wieder aufgebaut.
Auf Eigeninitiative des Produktionsdirektors des Baubetriebes VEB Bau Ost, Detlef Ptack, entwerfen 1987 die Architekten Leonhard Krämer und Dr. Ing. Jürgen Westphal eine Studie für eine moderne Sitzplatztribüne, zur Errichtung vorgesehen anstelle der bestehenden Holzbank-Reihen. Dem Spielfeld-zugewandten einetagigen, nun von zehn auf sechzehn Reihen erweiterten und überdachten Sitzplatzbereich mit Ehrenplätzen schließt sich ein zweistöckiger Mehrzweckbau an. Zu integrierende Bestandteile sind Kabinenbereiche, Journalisten-Arbeitsplätze, Technik- und Lagerraum. Das Projekt wird nicht ausgeführt, weil es mit einem Kosten-Volumen von mehr als drei Millionen DDR-Mark nicht finanzierbar ist.
Ein Versorgungscontainer wird 1989 am Waldweg zwischen Wuhlheide und Stadion, am Rand der Trainingsplätze aufgestellt. Er nimmt 1990 die Gaststätte Union-Treff auf.
Am Anfang der Neunzigerjahre kommen neue Aufgabenstellungen auf den Klub zu. Der Deutsche Fußballbund schreibt nun die Ansprüche an Bundesligastadien fest – der Senat von Berlin spricht sich für eine solche Einordnung der Anlage aus.
Vier Rasenplätze, zwei Hartplätze, die Ballspielhalle und der Sozialtrakt mit Sauna und Physiotherapiebereich sowie ein provisorischer Container mit Raum für Ehrengäste und Förderer auf finanzieller Ebene sowie Presseraum und weitere Umkleidemöglichkeiten, darüber hinaus die Baracke des Union-Treff als Vereinsgaststätte gehören zum Stadion. Teile des Sozialtraktes sind aus hygienischen und bautechnischen Gründen gesperrt, es mangelt an Parkplätzen vor dem Stadion ebenso wie an Möglichkeiten zur gastronomischen Versorgung der Besucher während der Spiele. Die Treppen zu den Traversen entsprechen nicht den Sicherheitsanforderungen. Entsprechend werden Pläne ausgearbeitet.
Eine neue, überdachte Sitzplatztribüne soll nicht nur 8.000 Zuschauern Platz bieten, sondern auch Umkleidemöglichkeiten und Funktionsräume für die Profi-Mannschaft bieten, dazu auch eine neue Vereinsgaststätte aufnehmen. Auch die bisherigen Stehplätze, so sehen es die Überlegungen vor, sollen schrittweise in 17.000 Sitzplätze umgewandelt werden. Eine Flutlichtanlage und eine angemessene Verbesserung der Anfahrt- und Parkmöglichkeiten und schließlich ein Sport- und Fitnesscenter für den Verein und die Öffentlichkeit – so soll das Stadion An der Alten Försterei für die Zukunft gerüstet werden. Das Land Berlin soll Eigentümer der Immobilie werden und die Finanzierung, gemeinsam mit privaten Investoren, übernehmen. Alternativ diskutiert wird auch die Gründung einer gemeinnützigen Stiftung „Ausbau und Erhaltung des Sportkomplexes Alte Försterei“.
Im Zusammenhang mit der Bewerbung Berlins als Austragungsort Olympischer Spiele im Jahr 2000 wie auch mit dem im Frühjahr 1993 möglichen Aufstieg des 1. FC Union Berlin in die II. Bundesliga tritt die Stadion-Situation in öffentliches Interesse über den Klub hinaus.
Der Nürnberger Architekt Günther W. Wörrlein und seine Mitarbeiter präsentieren im Februar 1993 das Vorhaben eines neuen, reinen Fußballstadions am Standort. Über elf Hektar Fläche verteilt sind darin neben dem Neubau mit 30.000 bis 32.000 überdachten Zuschauersitzplätzen drei bis sechs Trainingsplätze vorgesehen. Die Ausgestaltung soll FIFA-Richtlinien entsprechend umgesetzt werden, mit Sicherheitszonen, moderner technischer Infrastruktur, Flutlichtausstattung und zwei computergesteuerten Anzeige-Displays. Das Investitionsvolumen soll 100 Millionen D-Mark betragen. Auftraggeber des Architekten für die Entwürfe ist die im Auftrag des Berliner Senates tätige Olympia-GmbH, die von einem ersten Spatenstich Anfang des Jahres 1994 ausgeht. Nach der Nutzung für Vorrundenspiele des Olympischen Fußball-Turniers, für das in der deutschen Hauptstadt auch das Olympiastadion und das Mommsenstadien in den Vorstellungen wesentlich eine Rolle spielen, soll unabhängig vom Ausgang der Berliner Olympia-Bewerbung ab 2000 der 1. FC Union hier seine Begegnungen austragen. Hanne-Sobeck-Stadion soll das Objekt heißen, nach dem populären Hertha-BSC-Spieler der 1920er- und 1930er-Jahre, der in den späten 1940er-Jahren auch die SG Union Oberschöneweide trainierte. Nach der Vergabe der Olympischen Spiele an Sydney verlor das Projekt seine Bedeutung. Mit dem sportlichen Aufstieg des 1. FC Union in die II. Bundesliga und infolge der Nichttauglichkeit des Stadions An der Alten Försterei für Spiele in dieser Klasse sichert der Berliner Senat 8,2 Millionen D-Mark für entsprechend kurzfristiges Investieren insbesondere in Sicherheitsmaßnahmen für Spieler und Zuschauer und im Medienbereich zu, damit die Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes erfüllt werden. Mittelfristig soll ein neues Stadion gebaut werden. Mit der Nichterteilung der Zweitliga-Lizenz durch den Fußballbund traten diese Absichten zurück.
Den Spielern, Trainern und Betreuern steht von 1995 an das Container-Sozialgebäude am Nebenplatz zur Verfügung, der Sozialtrakt und die Gebäude an der Grenze zum Gelände der Försterei werden aufgegeben. Nachdem sie 1996 vollständig abgerissen sind, nimmt am 18. April 1998 ein großes Kunststoffzelt die Ehren- und die als mehrzahlende fördernden Gäste und das Pressezentrum auf. Insgesamt umfasst 1999 der Stadionbereich neben den 22.500-Besucher-Traversen inklusive der 1.750 Sitzplätze um das Fußballfeld vier Rasen-Plätze, zwei Tennisplätze mit Flutlicht, eine 3.000 Quadratmeter große Ballspielhalle und schließlich eine Kegelsporthalle mit 16 Läufen. Für die sportlich mögliche Zweitklassigkeit in der Spielzeit 1999/2000 lässt der Deutsche Fußball-Bund das Stadion nicht zu. Von Seiten des Senates als zeitweiligem Träger wird eingeschätzt, dass eine Sanierung nicht sinnvoll und ein Neubau, der 35 Millionen D-Mark kosten würde, erforderlich sei. Bislang fehlen Flutlicht- und Bewässerungsanlagen, gesicherte Spieler- und Schiedsrichterzugänge, Trennungen zwischen den einzelnen Blöcken und ein Dach auf der Sitzplatz-Tribüne.
Weitere Planungen und Vorhaben verzögern sich, werden erneuert und wieder verworfen. Am 1. Januar 2000 übernimmt der Bezirk Köpenick die Trägerschaft aus der Verantwortung des Senates von Berlin. Im Frühjahr 2000 stehen 3,2 Millionen D-Mark zur Verfügung für eine Reihe von Verbesserungen nach den Plänen des Architekten Jürgen Gadow. Im März werden die Holzbänke der Sitzplatztribüne von einigen Union-Fans entfernt und durch Kunststoff-Schalensitzen ersetzt. Im Herbst wird der Sprecherturm demontiert, bevor die Sitzplatztribüne ihr Dach bekommt. Am 30. November 2000 stellen Arbeiter des Düsseldorfer Unternehmens Lichttechnik Hessling den ersten der vier Flutlichtmaste auf. Das Landespokalspiel gegen den SV Norden Nordwest am 12. Dezember 2000 ist die erste Begegnung, die unter Flutlicht ausgetragen wird. Das Spiel endet vor 975 Zuschauern mit einem 8:0-Heimerfolg gegen den Bezirksliga-Vertreter. Drei Treffer erzielt Lutuf Dinc, zwei Levente Bozsik und jeweils einen Michael Zechner, Chibuike Okeke und Jens-Uwe Zöphel.
Das sollen erste Schritte als Zwischenlösung sein. Auf ein komplett neu zu errichtendes Stadion zielen Pläne und die Entwürfe zweier Architektenbüros ab. Von einer Kapazität von 30.000 Plätzen für 10.000 stehende und 20.000 sitzende Zuschauer und von Tauglichkeit für Länderspiele gehen unterschiedliche Überlegungen aus, die 2003 vorgestellt werden. Von den Rostockern Beyer + Partner im Mai des Jahres, von Hansen + Petersen im Juli des Jahres. Beide Entwürfe beziehen Kapazitäten von 30.000 Zuschauerplätzen ein, Parkplätze, Vermarktungsmöglichkeiten hinsichtlich der Bereiche für werbetreibende, zahlende Förderer wie auch der Werbeflächen selbst. Daneben sind auch Räume für die Verwaltung eingeplant. Das Angebot der Hansen + Petersen-Agentur hebt sich durch ein durchscheinendes, farbiges und ausleuchtbares Dach ab. Das Anzeigetafelhäuschen soll auf die Höhe der Mittellinie als Loge in die Haupttribüne integriert werden. Schließlich fließen auch Räume für ein Union-Museum in das Konzept mit ein. Für Spiele auf internationalem Niveau können Sitzplätze umgewidmet werden, bei dann einer Kapazität für 25.000 Stadionbesucher. Spielfeldbeleuchtung ist in die Konstruktion integriert, klassisches Flutlicht nicht mehr erforderlich. Die Absichten scheitern an der fehlenden Planungssicherheit des Klubs, weil eine Übertragung des Geländes an den 1. FC Union Berlin unverwirklicht bleibt und so die notwendigen finanziellen Voraussetzungen dafür nicht geschaffen werden.
Einzig als Diplomarbeit und ohne Auftrag durch den 1. FC Union Berlin oder den Bezirk Köpenick wie auch ohne weitere Umsetzungsvorstellung entwickelt Jonas Schmidt-Thomsen 2004 eine Idee, die dem zu erhaltenden und zu rekonstruierenden Stadionkarree und der darin neu zu errichtenden Sitzplatztribüne mit Umkleide- und Versorgungsbereichen sowie Logen für besondere Spiel-Besucher und finanziell engagierte Förderer einen oval gestalteten Stahltragwerk-Überbau zuordnet.
Über mehrere Jahre erstrecken sich zunächst ergebnislose Erörterungen und Einigungsgespräche insbesondere mit den Verantwortlichen der Berliner Politik, um die Sanierung und eine Übertragung des Geländes an der Alten Försterei an den Klub zu erreichen. Erste eigene Überlegungen zu einer neuen Haupttribüne, die die Infrastruktur insgesamt und die Einnahmen-Situation heben soll, entwickeln die Unioner von 2004 an. Am 11. November 2004 reicht der 1. FC Union Berlin beim Bezirk Treptow-Köpenick einen Antrag zum Haupttribünenneubau ein, während der Bezirk die Sanierung der Stehplatzränge später umsetzen soll. Dirk Thieme, Union-Fan, Diplom-Bauingenieur und Mitglied des Klub-Aufsichtsrates, erläutert im Frühjahr 2005 seinen Entwurf, einen Bau mit Verklinkerung als Andeutung des Stils der Industriebauten in Oberschöneweide als neue Westtraverse. Sie enthält als Multifunktionsgebäude die Bereiche für die Sportler, Sitzplätze und Ebenen für besonders zahlende Gäste, eine Gaststätte wie auch einen Souvenirladen. Das Vorhaben wird nicht realisiert.
Am 11. Januar 2007 stellt der Klub erneut ein eigenes Stadionprojekt vor. Mit einem Finanz-Volumen von 17 Millionen Euro beinhaltet es die Erneuerung aller Stehplatztraversen, deren Überdachung, den Bau einer Multifunktions-Tribüne mit 3.700 Sitzplätzen, das Schaffen von Parkfläche, den Einbau einer Rasenheizung und eines Video-Bildschirmes als Anzeigefläche. Voraussetzung aus Sicht des 1. FC Union sind die Geländeübertragung zum symbolischen Preis von einem Euro sowie eine Mischfinanzierung der Baumaßnahmen aus Eigenkapital, fremden Investitionen sowie einem Landes-Investitionszuschuss. Dieser Plan scheitert.
Schließlich gelingt es, mit den zuständigen Senatsverwaltungen, dem Bezirk Treptow-Köpenick und dem Landes-Liegenschaftsfonds Berlin, einen Erbbaurechtsvertrag zu erarbeiten, den Unions Stadionbetriebsgesellschaft am 3. September 2008 mit dem Liegenschaftsfonds abschließt. Das Abgeordnetenhaus von Berlin stimmt der Überlassung am 11. Dezember 2008 mehrheitlich zu. Das Erbbaurecht gestattet es Union für 65 Jahre, wie ein Grundstückseigentümer zu investieren und zu bauen.
Das entsprechende Projekt, die Neugestaltung des Stadions, ist zu diesem Zeitpunkt nicht nur in finanzieller und organisatorischer Eigenverantwortung des 1. FC Union durch die Verantwortlichen der Gesellschaft und Dirk Thieme als Architekt entwickelt und vorbereitet, sondern bereits begonnen. Die Baugenehmigung für diese Stadionsanierung erteilt das Bezirksamt Treptow-Köpenick im September 2008.
Am 2. Juni 2008 beginnen die freiwilligen Aufbauhelfer ihre Arbeiten am größten komplexen Bauvorhaben in der Geschichte des Stadions. „Kiek an, wir bauen“ ist das Union-Motto der folgenden Monate. Während die Mannschaft ihre Spiele im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark austrägt, werden die Tribünenreihen neu betoniert, ergänzend Treppen gebaut, der gesamte Stehplatzbereich wird überdacht und eine Rasenheizungsanlage wird installiert. Auch die Trainingsplätze hinter der Osttribüne werden erneuert und mit einer Heizungsanlage ausgestattet.
Nach dreizehnmonatiger Bauzeit ist das Stadion mit Hilfe von 2.333 freiwilligen, unbezahlt unter Anleitung in mehr als 140.000 Arbeitsstunden mitarbeitenden Helfern modernisiert. Am 8. Juli 2009 wird es feierlich wieder bezogen. Zum Wiedereinweihungs-Freundschaftsspiel besucht Hertha BSC das ausverkaufte Stadion An der Alten Försterei. Der Bundesligist entscheidet vor 18.955 Zuschauern die Begegnung mit 5:3 Treffern für sich. Zum 0:1 trifft Artur Wichniarek, bevor Karim Benyamina ausgleicht. Erneut Artur Wichniarek und Raffael Caetano de Araújo bringen die Gäste in Front, Karim Benyamina erzielt einen Anschlusstreffer, dem durch Valeri Domovchiyski und Amine Chermiti zwei weitere Tore der Herthaner folgen. Schließlich erzielt Shergo Biran das Union-Tor zum Endstand.
Seit Sommer 2011 vervollständigen das Vereinspräsidium und die Verantwortlichen der Stadionbetriebsgesellschaft das Finanzierungskonzept für den Tribünenneubau. Teil dessen ist ein vorgesehener Kapitalzufluss durch eine Aktienemission. Um das Stadion in die Verantwortung der Mitglieder des 1. FC Union Berlin zu überführen, wird im Juli aus der „Stadionbetriebsgesellschaft m. b. H.“ heraus die „An der Alten Försterei Stadionbetriebs Aktiengesellschaft“ gegründet. Klubmitgliedern und Partnern aus der Wirtschaft ist im Dezember 2011 die Möglichkeit geboten, 10.000 Ausfertigungen der Alte-Försterei-Aktie zum Stückpreis von 500 Euro zu beziehen. Mit dem Ende der Zeichnungsfrist nach 31 Tagen erwerben 4.141 Vereinsmitglieder und Unternehmen 5.473 der Wertpapiere im Wert von 2,723 Millionen Euro.
Schließlich ist die Stadionbetriebs AG an den für den Tribünenbau vorgesehenen 15 Millionen Euro mit drei Millionen Euro beteiligt. Neben weiteren Partnern investiert der Klub zwei Millionen Euro in den Neubau, der nach veränderten Planungen bei Bauantragstellung etwa 3.500 Besuchern Platz bieten soll.
Der Sitzplatztribünenneubau beginnt im April 2012 mit dem Demontieren der alten Sitze und des Daches. Von Mai an tragen Baumaschinen die alten Traversenreihen und die Halde ab. Das Zelt für die Ehrengäste und die Union im finanziellen Bereich Fördernden wird auf den zweiten Trainingsplatz verlagert. Als Ausgleich entsteht an der Ballspielhalle ein neues Trainingsgelände mit zwei beheizbaren Rasenflächen und einer Beleuchtungsanlage. Im Stadion dient eine überdachte Brücke den Sitzplatz-Gästen für einen sicheren Weg zum Zelt von ihren Plätzen auf der Tribüne der Wuhle-Seite über den Gästebereich hinweg. Nach Erschließungsarbeiten und Fundamentierung wird mit der am 18. Juli 2012 feierlich von mehr als 2.000 Unionern begangenen Grundsteinlegung die Arbeit am Hochbau aufgenommen.
Bereits während der Ausbauarbeiten im Gebäudeinneren können die Spielbesucher den äußeren Bereich nutzen. Zur Begegnung mit dem SV Sandhausen am 1. Februar 2013 werden erstmals 3.617 Sitzplatzkarten für die neue Tribüne angeboten.
Mit einem Freundschaftsspiel gegen Celtic Glasgow und einer großen Feier wird am 12. Juli 2013 die 23,5 Meter hohe und 100,5 Meter breite Haupttribüne eingeweiht. Sie bietet den Gästen komfortable Sitzmöglichkeiten in verschiedenen Preissegmenten. Den Sportlern stehen drei zeitgemäß eingerichtete Kabinen mit Saunabereich und Entmüdungsbecken, Trainingsraum und physiotherapeutischem und medizinischem Bereich im unteren Teil des Gebäudes zur Verfügung. Auf den drei Etagen darüber sind mit mehreren unterschiedlich großen Gasträumen und 27 Logen die neuen Besucherebenen für besonders willkommene Zuschauer und im wirtschaftlichen Bereich unterstützende Geldgeber eingerichtet. Das Treffen mit Celtic gewinnen die Unioner nach Treffern von Simon Terodde, Sören Brandy und Damir Kreilach mit 3:0 Toren.
Das Stadion hat nach weiteren Umbauarbeiten mit Beginn der Spielzeit 2015/16 eine Gesamtkapazität von 22.012 Plätzen für Stadionbesucher.
Am 8. September 2022 sehen die Zuschauer erstmals ein Spiel eines Europapokalwettbewerbes im Stadion An der Alten Försterei. Der europäische Fußballverband gestatte es, erstmals solche internationalen Begegnungen auch in Stadien auszutragen, die dem Publikum Stehplätze anbieten. Mit der Royale Union Saint-Gilloise stellt sich der belgische Vizemeister im Punktspiel der Europa-League-Gruppenphase vor. Die Gäste entscheiden vor 21.512 Besuchern den Vergleich mit 1:0 für sich, den Treffer erzielt Senne Lynen .
Vor der Mitgliederversammlung des 1. FC Union Berlin e.V. im November 2022 gibt Union-Präsident Dirk Zingler erste Einblicke in die aktualisierten Pläne für die Erweiterung des Stadions An der Alten Försterei. Union hat das im Erbbaupachtvertrag mit dem Land Berlin fixierte Vorkaufsrecht wahrgenommen und das Stadiongrundstück erworben. Erstmals seit Einweihung der Sportanlagen an der Alten Försterei im Jahre 1920 ist das Gelände nun Eigentum der Unioner.
Das Bauprojekt wird wesentlich umfangreicher als ursprünglich konzipiert und berücksichtigt neben den bereits bekannten Planungen auch zukünftige Anforderungen. Die Bauphase beginnt im ersten Quartal 2023 mit der Sanierung des namensgebenden Forsthauses, das aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammt. Bevor der eigentliche Stadionumbau beginnt, werden das Clubhaus und – als Bestandteil des Verkehrskonzeptes - ein Parkhaus errichtet. Darüber hinaus wird das Trainingsgelände umgestaltet, auf dem sich künftig auch ein Sportsozialgebäude für das Profiteam befinden wird. Aktuell rechnet die „An der Alten Försterei“ Stadionbetriebs AG mit einer zweijährigen Bauphase.