Mit Kampfgeist und Leidenschaft: Union besiegt den MSV Duisburg mit 2:0
Der 1. FC Union Berlin hat heute vor 11.379 Zuschauern endlich den ersten Sieg der Saison eingefahren und den MSV Duisburg durch Treffer von Torsten Mattuschka (17.) und Santi Kolk (88.) mit 2:0 (0:0) besiegen können.
Uwe Neuhaus veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:4-Niederlage gegen Osnabrück auf vier Positionen. Neu in die Startelf schafften es Halil Savran, Chinedu Ede, Christian Stuff und der Holländer Santi Kolk. Im Gegenzug nahmen dafür John Jairo Mosquera,, Karim Benyamina, Daniel Göhlert und Björn Brunnemann die Plätze auf der Bank ein. Im 4 – 3 – 3 trat Union mit folgender Aufstellung an:
Glinker – Menz, Madouni (42. Göhlert), Stuff, Kohlmann – Mattuschka, Peitz, Parensen (65. Younga-Mouhani) – Kolk, Savran ( 71. Mosquera), Ede
Die Spielanteile waren in der Anfangsphase gleichmäßig verteilt. Die als Favoriten nach Berlin gereisten Duisburger wurden den ihnen angereichten Vorschusslorbeeren zunächst nicht gerecht. Uwe Neuhaus forderte von seiner Mannschaft vor dem Spiel ein hochgeklapptes Visier und forderte eine galligere Spielweiser als im letzten Auftritt gegen Osnabrück. Von Beginn an beherzte das Team um Kapitän Torsten Mattuschka die Forderung des Chef-Trainers. Die Zweikämpfe wurden leidenschaftlich geführt und das eigene Offensivspiel mit vielen Chancen sehr lebhaft gestaltet. Die erste nennenswerte Gelegenheit hatte Halil Savran, dessen Flachschuss von Duisburgs Keeper Yelldell pariert werden konnte (9.). Nur ein halber Meter fehlte kurz darauf zum Torerfolg von Santi Kolk, diesen erreichte ein steiles Anspiel von Chinedu Ede nicht (15.) In der Folge spielte sich Torsten Mattuschka mit viel Übersicht und gefährlichen Offensiv-Aktionen in den Fokus.
Die Offensive der „Zebras“ fand über weite Teile der Halbzeit nicht statt, zu sehr rieb sich Duisburgs Spitze Maierhofer zwischen den aufmerksamen Innenverteidigern Christian Stuff und Ahmed Madouni, später Daniel Göhlert, auf. Einen echten Adrenalinstoß verpasste Schiedsrichter Schößling den Zuschauern in Minute 30, als Chinedu Ede von links in den Strafraum eindrang und von Julian Koch abgeräumt wurde, es jedoch keinen Pfiff zu vernehmen gab. Nur wenig später stand der für den verletzten Ahmed Madouni (Schulter) in die Partie gekommene Daniel Göhlert im Mittelpunkt. Göhlert wurde von Sukalo geschubst, woraufhin der Slowene aus Nahdistanz in die Maschen köpfte. Schiedsrichter Christian Schößling war das Foul aber nicht entgangen und gab den Treffer zur Recht nicht (45.). Torlos ging es in die Kabinen.
Uwe Neuhaus ließ seine Mannschaft nach dem Seitenwechsel unverändert und auch auf dem Rasen bot sich das gleiche Bild wie in der ersten Hälfte. Es spielte weiterhin nur eine Mannschaft, der 1. FC Union Berlin. Union, war wesentlich präsenter und erspielte sich durch kämpferische Ballgewinne ein klares Übergewicht. Daher dauerte es auch nicht lange, bis die nächste gute Verwertungsgelegenheit für die Hausherren heraussprang. Peitz läutete den zweiten Abschnitt mit seinem Schuss aus der Distanz ein. Nach überlegter Rückgabe von Torsten Mattuschka zieht der Sechser einfach mal, der Ball war allerdings noch ein wenig zu hoch für den Torjubel. Keine Minute später machte Kapitän Mattuschka dann ernst: Nach ansehnlicher Einzelleistung durch Chinedu Ede auf der linken Seite bekam „Tusche“ den Ball im Strafraum serviert, ließ Soares mit einer Finte ins Leere laufen, und schob aus etwa sieben Metern ein.
Mit spürbarem Rückenwind knüpfte Union auch in der Folgezeit an die Leistungen aus dem Derby an. Die Einstellung der Neuhaus-Elf stimmte in der zweiten Hälfte, die Spieler wollten den Sieg mit aller Macht und kämpften aufopferungsvoll. Allen voran ging immer wieder Michael Parensen, bis er nach einem Zusammenprall mit Koch verletzt aus dem Spiel gehen musste. „Wir warten die Diagnose ab, aber es täte schon sehr weh, wenn Michael jetzt, wo er sich zurückgekämpft hat, wieder ausfiele“, zeigte sich Uwe Neuhaus besorgt.
Die Entscheidung des Spiels fiel in der 83. Minute durch Santi Kolk. Peitz setzte über die linke Offensivseite zu einem eindrucksvollen Flankenlauf an und brachte die Kugel punktgenau auf Kolk, der mit dem Kopf aus fünf Metern gegen den unglücklichen Schlussmann Yelldell vollendete.
Auch wenn der Holländer damit zum Matchwinner avancierte, blieb leider ein bitterer Beigeschmack. Nach einem Foul applaudierte Kolk dem Unparteiischen, während dieser ihm den gelben Karton zeigte – Schiri Schößling ließ sich nicht lange bitten und schickte den Torschützen mit der Gelb-Roten Karte frühzeitig unter die Dusche. Kolk wird demnach gegen 1860 München fehlen.
Duisburg war gefordert, machte aber nicht den Anschein, noch an eine Wende zu glauben. So blieb es beim 2:0 für und Union und das hingebungsvolle Publikum konnte gemeinsam mit der Mannschaft endlich den ersehnten ersten Saisonsieg feiern.
MSV-Trainer Milan Sasic: „Ich beglückwünsche Union zu diesem verdienten Sieg. Wir haben aus meiner Sicht zwar gut begonnen, aber Union hat insgesamt mehr investiert“, so der Gästecoach und war auch von der Stimmung auf den Rängen angetan: „Sehr gute Stimmung und eine tolle Atmosphäre hier im Stadion.“
Uwe Neuhaus: „Wir sind alle richtig erleichtert und freuen uns über diesen absolut verdienten Sieg. Von der ersten Minute an haben wir richtig Gas gegeben, haben die Zweikämpfe gesucht und Duisburg nie zur Ruhe kommen lassen. Ich wünsche mir jetzt, dass es uns gelingt, diese Leistung konstant zu halten“, wagte der Trainer schon den Ausblick auf die kommende Aufgabe in München.
Nach einer Woche Verschnaufpause geht es für den 1. FC Union Berlin am nächsten Sonntag, 03.10.2010, (13:30 Uhr) zu den Löwen von 1860 München in die Allianz-Arena.