„Gästekabine ist Neuland“: Markus Karl drängt auf Sieg in Ingolstadt
Der 1. FC Union Berlin trifft am 24. Spieltag der 2. Bundesliga auf den FC Ingolstadt 04 und damit auf den Ex-Verein von Markus Karl.
Der 1. FC Union Berlin trifft am 24. Spieltag der 2. Bundesliga auf den FC Ingolstadt 04 und damit auf den Ex-Verein von Markus Karl. Von schönem Fußball allein hat Unions Sechser derweil die Nase voll – in Bayern soll sich die gute Leistung der letzten Spiele endlich auch in einem vorzeigbaren Ergebnis widerspiegeln.
Nicht ganz sorgenfrei gehen die „Schanzer“ in das Duell am Freitag, 02.03.2012 um 18:00 Uhr. Mit Moritz Hartmann (Innenbandriss Knie) steht der - nach dem Abgang von Edson Buddle (6) im Winter - mit fünf Treffern gefährlichste Angreifer der Bayern nicht zur Verfügung. Hartmann war beim 1:4 seiner Mannschaft im Hinspiel auch in Berlin-Köpenick erfolgreich und wird seiner Mannschaft wohl länger fehlen.
Der Offensive des Gastgebers bricht mit der Verletzung des Stürmers durchaus Qualität weg. Wegen des Ausfalls einzelner Akteure wird die Aufgabe aus der Sicht von Uwe Neuhaus aber nicht leichter. Trainer Tomas Oral lege viel Wert auf „kompakte Ordnung und Kampfesstärke“, bemerkte der Trainer in der Spieltags-Pressekonferenz. Zudem habe der kommende Gegner einen „kleinen Lauf“ gestartet. Zuletzt sechs Spiele ohne Niederlage bestätigen das, darunter ein Sieg gegen St. Pauli und Unentschieden gegen Fürth und Düsseldorf. Dass der Ex-Arbeitgeber von Markus Karl zu guter Letzt obendrein einen Auswärtssieg in Rostock landete verdeutlicht, wie schwer die Aufgabe im Audi-Sportpark werden könnte.
Markus Karl freut sich trotz der bevorstehenden Anstrengungen auf das Match mit den ehemaligen Kollegen. „Ich habe dort 3,5 Jahre gespielt, kenne noch einige Jungs“, sagte der gebürtige Vilsbiburger. „In der Gästekabine habe ich allerdings noch nie gesessen“, so der 26-Jährige verschmitzt weiter. Doch Gastgeschenke für schöne Erinnerungen möchte Unions Spezialist für das defensive Mittelfeld keineswegs verschenken: „Die Vergangenheit muss man ausblenden. 90 Minuten wird es auf dem Platz keine Freunde geben. Quatschen und das Trikot tauschen kann ich auch später noch. Es wird Zeit, dass wir nicht nur vernünftig Fußball spielen, sondern endlich wieder ein gutes Ergebnis erzielen“, mahnte der im Sommer an die Spree gewechselte Karl.
Bei seinem Trainer rennt er mit dieser Forderung ganz offenkundig offene Türen ein. „In das neue Jahr sind wir nicht so erfolgreich hineingekommen“, moniert Neuhaus die geringe Punktausbeute trotz guter Leistungen. Acht Gegentore in den jüngsten vier Spielen sind dem Coach schlichtweg zu viel, weshalb er fordert: „Es ist wichtig jetzt eine gute Balance zwischen dem Offensivspiel und der Stabilität der Abwehr zu finden. Das heißt nicht, dass wir uns hinten reinstellen wollen, aber wir sollten höchst aufmerksam sein.“
An Spielern wird es dem Trainer in Ingolstadt nicht mangeln. Zwar wird Christopher Quiring weiterhin schmerzlich vermisst, doch darf die schnelle Genesung des Kapitäns durchaus als Lichtblick gelten. So konnte Torsten Mattuschka bereits im vollen Umfang am Training teilnehmen. „Es muss nur mal ordentlich rascheln beim Zweikampf“, hatte Mattuschka in Hinblick auf seine überstandene Innenbanddehnung im rechten Knie gesagt. Gemeint hatte der Mittelfeldstratege die psychologischen Nachwirkungen einer solchen Verletzung. Die Zeichen sprachen nach den letzten Trainingseindrücken für einen Einsatz des 31-Jährigen.
Die Reise nach Ingolstadt nicht antreten wird John Jairo Mosquera. Der im Sommer 2009 von Werder Bremen zum 1. FC Union Berlin gekommene Kolumbianer wechselt mit sofortiger Wirkung in die China Super League zum FC Changchun Yatai.