1. FC Union Berlin - 1. FC Lok Leipzig II 2:0 (1:0)
Trotz der beachtlichen Testspiel-Ergebnisse in der Saisonvorbereitung war bis zu diesem Wochenende fraglich, wo die 1. Frauenmannschaft aktuell tatsächlich steht. In dem heutigen Auftaktspiel der Regionalligasaison hat das Team vor ca. 50 Zuschauern eine überzeugende Antwort gegeben. Gegen den Vorjahreszweiten 1. FC Lok Leipzig II leisteten sich die Frauen nur zu Beginn der 1. Hälfte und Mitte der 2. Halbzeit zwei Schwächephasen. In der restlichen Spielzeit zeigte das sehr junge Team eine beachtliche Frühform und siegte am Ende völlig verdient mit 2:0.
Vor allem in Durchgang eins erspielten sich die Eisernen Ladies eine Vielzahl von hochklassigen Chancen. Nach einem zehnminütigen Abtasten, in dem die Lok-Elf durchaus optische Vorteile hatte, war es Madeleine Wojtecki, die eine unverhoffte Schusschance im Leipziger Strafraum bekam, aber knapp scheiterte. Nur zwei Minuten später zwang Lina Müller die Gästekeeperin mit einem harten Schuss zu einer Glanzparade. In der 16. Minute schließlich erlief Jenny Trommer einen präzisen Pass von Kristina Böhm, behauptete den Ball robust gegen die gegnerische Innenverteidigerin und fand erst in der erneut klasse reagierenden Lok-Torfrau ihre Meisterin. Nachdem Jenny Trommer in einer ganz ähnlichen Situation wieder nur knapp verzogen hatte, war es Lina Müller vorbehalten, das Runde endlich im Eckigen unterzubringen: Madeleine Wojtecki hatte präzise durch die Schnittstelle der Abwehrkette gepasst, Lina Müller erlief den Ball, setzte sich gegen Verteidigerin und Torhüterin durch und brauchte das Spielgerät nur noch ins leere Gehäuse zu schieben (34. Min.). Mit der 1:0-Führung ging es in die Pause.
Nach Wiederanpfiff zeigte Lok II sich vom Schock des Rückstandes gut erholt und verstärkte den Druck auf die Gastgeberinnen. Doch wie schon in der ersten Hälfte gelang es den Gästen einfach nicht, die gut postierte Defensive von Union auszuhebeln und gute Torchancen zu kreieren. Trotzdem verlor Union Mitte der 2. Hälfte für etwa 15 Minuten den Faden, verlegte sich auf lange Bälle aus der Abwehr, produzierte zu viele Fehlpässe und brachte sich dadurch um einen geordneteren Spielaufbau. Nach 70 Minuten hatte sich die Mannschaft allerdings gefangen. Die Aktionen wurden wieder klarer und zwingender. In der 72. Minute war es Spielführerin Julia Schlotte, die an der Mittellinie einen langen Diagonalball nach links auf die völlig freistehende Madeleine Wojtecki schlug. Unions Goalgetterin ließ sich diese Gelegenheit natürlich nicht entgehen und netzte mit einem präzisen Spannschuss zum 2:0 ein. Damit war das Spiel entschieden. Den Gästen fehlte die Kraft und das Vermögen, sich noch einmal aufzubäumen. Die Roten spielten unaufgeregt die Uhr herunter und durften nach dem Schlusspfiff zu Recht über einen gelungenen Saisonauftakt jubeln.
Fazit: Ein sehr erfreulicher Sieg gegen einen unbequemen Gegner, der über die gesamte Spielzeit hinweg nur zu drei guten Tormöglichkeiten kam und über weite Strecken klar beherrscht wurde. Das Trainergespann Steffen Beck und Ailien Poese wir mit der Leistung der Eisernen Ladies insgesamt sehr zufrieden sein. Wie viel der Erfolg wert ist, wird sich schon am nächsten Wochenende zeigen, wenn das Team beim 1. FFV Erfurt antritt.