VfB Stuttgart vs 1. FC Union Berlin
Bundesliga, 9. Spieltag
Stuttgart vs 1. FC Union
Bundesliga, 9. Spieltag
Union spielt 1:1 in Stuttgart
Spielbericht
Der 1. FC Union Berlin trennt sich in der Mercedes-Benz Arena mit einem 1:1-Unentschieden vom VfB Stuttgart. Die Eisernen gingen in der 31. Spielminute durch einen sehenswerten Konter und dem anschließenden Treffer von Taiwo Awoniyi in Führung. Trotz klarer Überlegenheit und einem Mann mehr auf dem Platz ab der 57. Minute gelang Union allerdings kein zweiter Treffer. So waren es die Hausherren, die in der Nachspielzeit einen abgefälschten Ball zum Ausgleich im Netz unterbringen konnten.
VfB Stuttgart: Bredlow - Mavropanos, Ito, Kempf (71. Didavi) - Karazor – Coulibaly (82. Förster), Nartey (55. Mangala), Endo, Sosa - Al Ghaddioui (55. Faghir), Führich (82. Klimowicz)
1. FC Union Berlin: Luthe – Trimmel, Jaeckel, Knoche, Baumgartl, Gießelmann – Haraguchi (90. Möhwald), Khedira (64. Öztunali), Prömel – Becker (74. Voglsammer), Awoniyi (74. Behrens)
Tore: 0:1 Awoniyi (31.), 1:1 Faghir (90. +2)
Zuschauerzahl: 32.595
Personalien
Nach dem UEFA Europa Conference League-Auswärtsspiel gegen Feyenoord Rotterdam am Donnerstag rotierte Union-Trainer Urs Fischer auf drei Positionen. Für Verteidiger Tymoteusz Puchacz, Mittelfeldakteur Kevin Möhwald und Stürmer Max Kruse kamen Niko Gießelmann, Genki Haraguchi und Sheraldo Becker in die Partie.
Awoniyi trifft zur Führung
Bis zur ersten nennenswerten Aktion im Spiel vergingen exakt 15 Minuten, als Genki Haraguchi sich stark an der Seitenlinie durchsetzte und an Sheraldo Becker übergab, der von der Grundlinie den heraneilenden Union-Kapitän am zweiten Pfosten sah: Christopher Trimmel kam zwar noch an die Kugel, verpasste den Kasten im Rutschen aber knapp. Keine zwei Zeigerumdrehungen später waren es dann die Schwaben, die sich in Szene setzen konnten: Wataru Endo wurde im Strafraum mit einem hohen Ball bedient, den er allerdings weit über den Kasten von Luthe setzte. Durch die Kompaktheit beider Mannschaften waren Torchancen auch im weiteren Verlauf der Partie Mangelware. Während es die Stuttgarter oft über den langen Ball in die Spitze versuchten, gingen die Unioner immer wieder über die Außenbahnen. Für beide endete das Offensivspiel jedoch oft ohne Torabschlüsse. In der 31. Spielminute belohnten sich die Köpenicker nach einem starken Ballgewinn von Rani Khedira in der eigenen Hälfte. Becker verzögerte lange und bediente Taiwo Awoniyi schließlich mit einem perfekten Pass in den Fuß, sodass der Nigerianer mit einem platzierten Schuss von der 16-Meter-Linie seine Mannschaft mit 1:0 in Führung brachte. Stuttgart schüttelte den Rückschlag schnell ab und ging sofort in die Offensive über. VfB-Spieler Endo setzte aus knapp 20 Metern einen satten Schuss ab, den Luthe mit den Fingerspitzen um den Pfosten lenken konnte. Die nachfolgende Ecke köpfte Kempf ebenfalls knapp am Tor vorbei. In der 38. Minute waren es erneut die Eisernen, die gefährlich im Strafraum der Stuttgarter auftauchten. Haraguchi bediente Awoniyi mit einem geschickten Pass, der aus der Drehung abschloss, das Tor aber um einen knappen Meter verfehlte. Kurz vor der Halbzeit versuchte es Führich für den VfB noch einmal mit dem Schuss auf halbrechter Position von der Strafraumkante. Der wuchtige Schuss traf allerdings nur den Rücken von Niko Gießelmann und so ging es mit der knappen Führung für die Köpenicker in die Halbzeitpause.
Stuttgart gelingt trotz Unterzahl der Ausgleichstreffer
Beide Mannschaften kamen unverändert zurück aus den Kabinen und es waren die Hausherren, die mit einer Szene auf sich aufmerksam machten. Nachdem Karazor in der 56. Spielminute die erste gelbe Karte der Partie sah, bekam er 33 Sekunde später die Ampelkarte nach einem harten Einsteigen an Khedira. Auch diesen Rückschlag steckten die Stuttgarter schnell weg und versuchten offensiv weiterzuspielen. Ebenfalls unverändert blieb allerdings die Kompaktheit der Eisernen und so verbuchten die Schwaben auch nach 65 Minuten kaum gefährlichen Torchancen. In der 69. Spielminute war es dann Sosa, der halblinks im Strafraum abzog, aber in die Arme von Union-Schlussmann Andreas Luthe schoss. Union ging weiter ins hohe Pressing und fing den Ball immer wieder im Stuttgarter Aufbauspiel. Paul Jaeckel eroberte den Ball und setzte das nächste Ausrufezeichen mit einem wuchtigen Schuss ans Außennetz. Trotz Unterzahl drückten die Hausherren ab der 80. Minute durch lange Bälle weiter auf den Ausgleich, die Union allesamt verteidigen konnte. In der 2. Minute der Nachspielzeit landete der Ball an der Sechzehnerkante bei Faghir, der durch eine Körperdrehung Jaeckel abschüttelte. Faghir zielte zwar auf die Mitte des Tores, allerdings fälschte Timo Baumgartl den Ball unhaltbar in die linke Torecke ab (90. +2). So rettete der VfB Stuttgart in letzter Minute einen Punkt gegen über weite Strecken dominante Köpenicker.
Stimmen nach dem Spiel
“Es fühlt sich für uns an wie eine Niederlage”, zeigt sich Ex-Stuttgarter Timo Baumgartl nach dem Abpfiff sehr enttäuscht. “Wir haben das Spiel 90 Minuten im Griff, Stuttgart hat in der zweiten Halbzeit eine gefährliche Aktion und macht damit das Tor.”
“Jetzt herrscht erstmal Frust”, sagte auch Robin Knoche nach der Partie. “Aber wenn wir morgen oder übermorgen nochmal auf das Spiel gucken: wir haben ein gutes Auswärtsspiel gemacht, indem wir nichts zugelassen haben außer diese eine Chance und es versäumt haben, rechtzeitig das 2:0 zu machen”.
Union Cheftrainer Urs Fischer zeigte sich auf der Pressekonferenz trotz des Resultats zufrieden mit der Leistung seines Teams: “Wir hatten den Gegner und den Ball im Griff und waren sehr gut im Spiel. Am Schluss musst Du den Sack zumachen, wenn sich die Möglichkeiten ergeben. Stuttgart hat mit einer Chance den Ausgleich erzielen können. Aber ich bin sehr zufrieden mit dem, was die Mannschaft heute gezeigt hat, nach einem sehr schwierigen Auswärtsspiel in Rotterdam. Sie verdient ein großes Kompliment.”
Ausblick auf die nächste englische Woche
Nach fünf Tagen auf Reisen geht es für die die Eisernen nun kurz zurück nach Berlin, um zwei Tage auf heimischem Platz zu regenerieren und zu trainieren, ehe die Mannschaft am Dienstag zum DFB-Pokalspiel nach Mannheim reist. Dort treffen die Köpenicker auf den Drittligisten Waldhof Mannheim. Der Anpfiff der Partie erfolgt am Mittwochabend, dem 27.10.2021 um 18:30 im Carl-Benz-Stadion.
Union zu Gast in Stuttgart
Vorbericht
Nach der Auswärtsniederlage gegen Feyenoord Rotterdam in der UEFA Conference League ging es für den 1. FC Union Berlin direkt weiter ins Schwabenland. Dort treffen die Eisernen am Sonntag in der Bundesliga auf den VfB Stuttgart. Der Anstoß ist um 17:30 Uhr in der Mercedes-Benz-Arena.
Rückblick auf die vergangenen Spiele
Unions Siegesserie ist durch die Niederlage in Rotterdam nach vier Dreiern in Folge gerissen. Knapp einen Monat hielt die Serie, die mit dem 1:0 gegen Arminia Bielefeld begann und bis zum 2:0-Erfolg gegen VfL Wolfsburg anhielt. Feyenoord hatte im Spiel gegen die Köpenicker ein klares Chancenplus und gewann dadurch am Ende deutlich mit 3:1. Hier gibt es den ausführlichen Spielbericht dieser Partie.
Noch vor der Länderspielpause gelang dem VfB Stuttgart nach fünf Partien ohne Sieg ein Befreiungsschlag. Die Bilanz der Schwaben davor: Ein Punkt aus fünf Partien und 4:11 Tore. Doch gegen 1899 Hoffenheim brachen sie den Bann und gewannen vor heimischer Kulisse mit 3:1. Den Anstieg ihrer Formkurve bestätigten sie dann im jüngsten Bundesligaspiel gegen eine wieder erstarkte Borussia aus Mönchengladbach, von der sie sich mit einem 1:1 Unentschieden trennten. Den Spielbericht zu dieser Partie gibt es hier nachzulesen.
Die Ausgangslage
Die Eiserne Siegesserie machte sich auch in der Tabelle bemerkbar. Aktuell steht Union auf dem fünften Tabellenplatz und hat aktuell 15 Zähler auf dem Konto. Mit einem Sieg könnte Union weiter vorrücken.
VfB Stuttgart verweilt aktuell auf dem 12. Tabellenplatz. Zu Beginn der Saison hat diese Position noch wenig Aussagekraft. Beispielsweise beträgt der Abstand auf den sechsten Platz, der das internationale Geschäft bedeuten würde, nur vier Punkte. Genauso verhält es sich jedoch mit dem Abstand auf die unteren Tabellenplätze.
Gegnercheck
Die erfolgreiche Aufstiegssaison im vergangenen Jahr, die Stuttgart auf dem neunten Platz abschloss, bedeute ebenfalls Aderlass im Kader der Schwaben. Stürmer Nicolas Gonzales zog weiter zum AC Florenz, Torhüter Gregor Kobel ging zu Borussia Dortmund. Durch zusätzliches Verletzungspech müssen die Schwaben aktuell auf die Leistungsträger Silas Katompa Mvumpa und Sasa Kalajdzic verzichten. Nutznießer der Verletzten im Angriff ist Omar Marmoush, eine Leihgabe vom VfL Wolfsburg. Aktuell spielt der 22-jährige Ägypter sich immer mehr in den Vordergrund und konnte in den vergangenen zwei Spielen jeweils eine Vorlage beisteuern.
Was beim Kader von Cheftrainer Pellegrino Matarazzo besonders auffällt, ist das Durchschnittsalter. Woche für Woche wechselt sich Gerardo Seoane von Bayer Leverkusen mit Matarazzo in Sachen jüngsten Startelf in der Bundesliga ab. Das durchschnittliche Alter des Stuttgarter Kaders beträgt nur 23,4 Jahre. Darüber hinaus ist das Spiel der Schwaben sehr intensiv. Noch vor den Bayern führt der VfB mit bisher 878 die meisten Zweikämpfe der Bundesliga, fast 110 Zweikämpfe pro Spiel. Kapitän Wataru Endo hat aktuell auch den Titel der meisten gewonnenen Zweikämpfe der Liga (113) inne.
Stimmen zum Spiel
Für Cheftrainer Urs Fischer schafft es der morgige Gegner, Zweikampfstärke und technische Fähigkeiten zu verbinden. "Stuttgart hat eine tolle und junge Truppe. Sie haben eine gute Mischung aus Robustheit und einer Mannschaft, die auch spielerische Lösungen sucht. Gerade die Außenspieler sind sehr schnell und versuchen immer wieder ins Eins gegen Eins zu gehen."
Stuttgarts Trainer Pellegrino Matarazzo sieht das Umschaltspiel als größte Stärke der Köpenicker. „Union hat ein sehr gutes Konterspiel und ist nach Ballverlusten der gegnerischen Mannschaft sehr erfolgreich. Sie haben eine gute ausgeglichene Mannschaft, die viele unterschiedliche Stärken hat.“
Personal
Aufgrund des positiven Corona-Tests muss Union weiterhin auf Marvin Friedrich verzichten. Das Gleiche gilt für Rick van Drongelen. Auch er wurde zu Beginn der Woche positiv getestet und fällt damit ebenfalls aus. Beide befinden sich aktuell in häuslicher Quarantäne. Ansonsten steht Urs Fischer der gesamte Kader zur Verfügung.
Serviceinfos: 2G-Regeln im Gästeblock
Knapp 600 Gästefans werden am Sonntag in der Mercedes Benz-Arena erwartet. Es besteht keine Möglichkeit, kurzfristig noch Karten für den Gästeblock zu erwerben.
Zutritt zum Stuttgarter Stadion erhalten nur vollständig Geimpfte oder von Corona genesene Personen. Welche Nachweise akzeptiert werden und welche Hygieneregeln gelten, kann hier nachgelesen werden. Das Union-Fahrzeughaus wird ab circa 15:30 Uhr gegenüber des Gästeeingangs zu finden sein.
Das Spiel wird live auf DAZN übertragen. Wie gewohnt informiert Union über den vereinseigenen Live-Ticker über die Partie.